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    Trächtigkeitsultraschall

    Ich werde häufiger gefragt, wann ich zum Ultraschall gehe.

    Meine Antwort überrascht viele, denn tatsächlich lasse ich nicht generell einen Trächtigkeitsultraschall machen.
    Ich gehe nur, wenn ich es für medizinisch notwendig halte oder aus terminlichen/ organisatorischen Gründen möglichst früh sicher planen muss.

    Ich war nur beim A-Wurf, beim ersten Versuch blieb Lina damals leer, und beim ersten Versuch des B-Wurfes, bei dem sie ebenfalls leer blieb oder resorbiert hatte.

    Beim tatsächlichen B-Wurf, sowie beim C-, D-, E- und F-Wurf war ich nicht beim Ultraschall. Beim G-Wurf bin ich aus medizinischen Gründen gegangen, dieses Mal brauche ich es wieder nicht.

    Bisher habe ich nach 4-5 Wochen auch so immer gesehen ob die Hündin trächtig ist.
    Und zur Feststellung der Anzahl der Welpen ist die Untersuchung auch nicht besonders geeignet wie ich finde. In einigen Fällen stimmt es, in den meisten aber nicht.

    Ich persönlich kann die voraussichtliche Welpenzahl besser anhand des Bauchumfangs und der Gewichtszunahme abschätzen. Das ist zudem völlig stressfrei für die Hündin

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    Rücksicht unter Hundehaltern

    Innerhalb weniger Wochen bin ich 3 Hundehaltern (welche jeweils einen Hund hatten) begegnet, denen ich ausgewichen bin bzw. dies wollte.
    Offenbar löst das Verwirrung bei einigen Hundehaltern aus, denn alle 3 riefen mir entgegen „Meiner tut nichts“, woraufhin ich erwiderte „Aber meine 3 mögen das nicht“. Das löst noch mehr Verwirrung aus und ich werde verständnislos angeschaut. Manchmal kommt dann noch „Beißen die?“

    Eigentlich wollte ich ja nur in Ruhe eine stressfreie Runde drehen. Stattdessen muss ich mich dann ständig rechtfertigen, warum ich ausweiche.

    Mit einem Hund ist so einiges einfacher und ganz anders als mit 3. Mit 3 gibt es häufig eine eigene Gruppendynamik und die „meiner tut nichts“ Halter würden ganz sicher nicht erfreut sein wenn die 3 zusammen auf ihren Hund zustürmen und gemeinsam den Fremden klein halten und analysieren.
    Dann heißt es vermutlich wieder Dalmatiner wären so aggressiv.

    Damit so etwas nicht passiert und unnötiger Stress vermieden wird weiche ich eben aus, vor allem auf eher schmalen Wegen, auf denen es schwierig ist mit etwas Abstand aneinander vorbeizulaufen.

    Meine Hunde müssen nicht zu jedem fremden Hund hin!

    Zudem gibt es natürlich noch etliche andere Gründe, warum man womöglich ausweicht und einen direkten Kontakt meidet.
    Z.B. eine läufige oder trächtige Hündin, denn ich habe keine Lust einen Fremdrüden auf Abstand zu halten, während Connor womöglich sein Mädchen verteidigen will, ebenso bin ich nicht wild darauf verletzte, ungeborene Welpen zu haben, weil ein anderer Hund in den Bauch rennt oder es zum Streit kommt.
    Auch könnte ich einen verletzten, kranken oder operierten Hund haben, der sich zwar bewegen, aber dabei geschont werden soll.

    Es wäre so schön, wenn manche dies einfach im Hinterkopf behalten würden und ein wenig Rücksicht nehmen, da wäre viel geholfen und so mancher Unmut entsteht gar nicht erst

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    Progesteron bei der Hündin

    Progesteron ist das sogenannte Trächtigkeitshormon. Es sorgt dafür, dass die Trächtigkeit überhaupt möglich und aufrechterhalten wird.

    Im Anöstrus, also im hormonellen Normalzustand der Hündin, ist Progesteron niedrig (unter 1ng/ml) und Östrogen hoch. Während der Läufigkeit sinkt der Östrogenspiegel und Progesteron beginnt einige Tage vor den Eisprüngen zu steigen.

    Mit diesem Wissen ist es möglich die Eisprünge abzuschätzen und damit eine Aussage über die voraussichtlich besten Decktage zu machen.
    Ein Wert von 2ng/ml wird als LH Peak bezeichnet, die Eisprünge werden ca. 2 Tage später erwartet. Ein Wert von 4-10ng/ml gilt als Beweis, dass Eisprünge stattgefunden haben. Da die Eizellen noch 2-3 Tage zur Reifung benötigen und erst dann befruchtungsfähig sind, sind die statistisch besten Decktage Tag 1-4 nach den Eisprüngen.

    Ein Progesterontest kann in vielen Fällen hilfreich sein. Z.b. bei Hündinnen, die das erste Mal gedeckt werden. Je besser das natürliche Deckverhalten, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Deckakt problemlos klappt.

    Oder wenn der Rüde weit weg wohnt und man keine ganze Woche Urlaub dort einplanen kann.
    Auch finden die Eisprünge nicht unbedingt in jeder Läufigkeit am gleichen Tag statt. Dies kann sich durchaus um mehrere Tage nach vorn oder hinten verschieben. Würde man es immer am gleichen Tag versuchen, könnte man zu früh oder zu spät dran sein.

    Es gibt auch Hündinnen, die sich während der gesamten Läufigkeit decken lassen, hier gibt das Verhalten allein keinerlei Aufschluss über die fertile Phase.
    Im Gegensatz dazu gibt es auch Hündinnen, die sich nur an einem Tag decken lassen. Dies macht die Planung besonders schwierig, wenn der Rüde weiter weg steht.
    Bei weißen Läufigkeiten kann der Test ebenfalls von Vorteil sein, da die fehlenden oder nur schwach vorhandenen äußeren Anzeichen die Einschätzung schwierig machen.

    Ein Progesterontest gibt Aufschluss darüber, ob überhaupt Eisprünge stattgefunden haben. Bei einer befreundeten Züchterin habe ich dies erlebt. Die Hündin war normal läufig und ließ sich auch decken, Progesteron stieg aber nicht an, er blieb bei knapp über 1. Wie erwartet wurde die Hündin nicht trächtig.

    Der Abfall von Progesteron leitet die Geburt ein. Passiert dies zu früh kann eine Frühgeburt mit Verlust der Welpen die Folge sein. In der frühen Trächtigkeit kann es zu einem Abbruch mit Resorption kommen. Mithilfe einer Progesteronmessung ließe sich feststellen ob ein Progesteronmangel dafür verantwortlich ist.

    Ist die Hündin schon mehrere Tage über dem errechneten Wurftermin so ließe sich mithilfe des Tests analysieren, ob bald mit der Geburt zu rechnen ist oder ggf. Hilfe nötig wird

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    AEP Teil 2

    Da es gerade aktuell ist möchte ich das Thema direkt noch einmal aufgreifen.

    Bei einer befreundeten Züchterin wurde vor wenigen Tagen ein 6er Wurf audiometrisch untersucht. Zur großen Überraschung und Verwunderung der Züchterin sind laut der AEP 5 von 6 Welpen einseitig hörend und alle angeblich auf dem rechten Ohr.
    In diesem Wurf gibt es eine Diskrepanz zwischen den AEP Resultaten und den Beobachtungen. Ich habe den Wurf am Wochenende besucht und auf Wunsch ebenfalls im Alltag mitgetestet. Ich stimme mit der Züchterin überein, dass nur 2 der Welpen tatsächlich einseitig hörend sind, die anderen 3 jedoch beidseitig hörend, denn sie reagieren ganz hervorragend auf dem vermeintlichen tauben Ohr.
    Zumindest bei den 3 vermutlich falsch getesteten Welpen habe ich daher empfohlen unbedingt in einiger Zeit woanders eine Nachtestung zu machen.

    Auch ich hatte solche Fälle schon zweimal. Im B-Wurf wurde ein Rüde bei der AEP als vollständig taub eingestuft. Ich sagte dem Tierarzt, dass das nicht sein kann, da er eindeutig hört. Weil er noch schlief wurde er nochmal getestet, jedoch wieder mit dem Ergebnis taub. Einige Wochen später habe ich ihn nachtesten lassen mit dem Ergebnis einseitig hörend, was meiner Einschätzung entsprach.

    Im D-Wurf sollten 2 Welpen einseitig hörend sein, jedoch war ich mir absolut sicher, dass sie beidseitig hörend sind. Dies hat sich dann später bei einer Zweittestung auch bestätigt.

    Diese Erfahrungen zeigen mir, dass man sich leider nicht vollständig auf das Testergebnis verlassen kann, sondern definitiv seine eigene Einschätzung mit einbeziehen sollte. Was jedoch sehr ärgerlich ist, bei einem relativ aufwendigen (aufgrund der Kurznarkose) und eher kostspieligen Test.

    Außerdem fühle ich mich bei solchen Dingen irgendwie machtlos. Es ist ein unschönes Gefühl, denn man weiß genau, dass das Ergebnis falsch ist, kommuniziert auch seine Bedenken, aber kann ansonsten rein gar nichts machen.

    Und dann steht bei der Vermittlung mein Wort gegen das des Tests. Blue Fire, welcher zuerst als taub diagnostiziert wurde, war daher schwieriger zu vermitteln. Es stand mein Wort gegen das AEP Ergebnis. Welchen Grund hatten die Leute auch mir zu glauben?

    Inzwischen denke ich, dass fehlerhafte Ergebnisse bestimmt auch bei anderen Züchtern schon vorgekommen sind oder mal vorkommen werden. Man bekommt nicht viel davon mit, entweder werden die Ergebnisse nicht angezweifelt oder nicht darüber gesprochen. Ich hoffe jedoch, dass die Fehlerquote gering ist, denn ansonsten würde der Test definitiv an Bedeutung verlieren.

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    Falsche AEP

    Gestern bekam ich mit, dass das AEP Ergebnis eines meiner ehemaligen Welpen in verschiedenen Facebookgruppen gepostet wurde und dort nach Erfahrungen mit der AEP gefragt wurde.

    Nachdem dort Kommentare kamen wie „womöglich gefälscht, aus einem tauben Hund einen hörenden gemacht“ und „sowas kann keine VDH Zucht sein, vermutlich gar kein Verein“ möchte ich dazu Stellung nehmen.

    Es handelt sich bei dem besagten Hund um Candy Cupcake aus meinem C-Wurf, welche inzwischen knapp 5,5 Jahre alt ist.
    In der Tat ist die AEP Geschichte des C-Wurfes leider nicht erfreulich und einiges ist schiefgelaufen. Mit rund 4 Wochen hatte ich bei einer Hündin (Cleo) den Verdacht, dass sie nur einseitig hörend ist, was ich den Interessenten auch mitteilte. Dass sie laut AEP beidseitig hörend sein sollte hat uns beide überrascht. Bei den anderen Welpen ist mir nichts Verdächtiges aufgefallen.

    Tatsächlich sind jedoch 3 Hündinnen von einem falschen Ergebnis betroffen.

    Bei der AEP kam mir das Ergebnis selbst komisch vor und ich sprach den Tierarzt darauf an (um Ärger zu vermeiden will ich diesen hier nicht nennen). Er versicherte mehrfach, dass alles korrekt wäre und attestierte handschriftlich neben den Kurven ein beidseitig normales Hörvermögen. Dementsprechend wurden die Hunde natürlich auch als beidseitig hörend verkauft.
    Ich habe mich auf den Tierarzt und die Aussagen verlassen, was im Nachhinein betrachtet leider ein Fehler war. Ich habe seither nie wieder eine AEP vom Tierarzt zuhause durchführen lassen und war auch bei diesem speziellen Tierarzt nie wieder.

    Seither bin ich bei einem sehr erfahrenen Tierarzt mit einem ganz neuen und zuverlässigen Gerät (bei dem die Kurven auch ganz anders und viel deutlicher aussehen). Diesem Tierarzt habe ich ca. 1 Jahr nach dem C-Wurf die Kurven auch gezeigt und er hat die „Verdächtigen“ ebenfalls aussortiert und konnte nicht nachvollziehen wie ein Tierarzt dies als korrekt hörend attestiert.

    Einige Wochen nach der Welpenabgabe erzählten mir 3 Besitzer, dass sie vermuteten, dass der Hund nicht korrekt hörend sei, was die Kurven bestätigen würde.
    Ich bat darum bzw. empfohl eine Nachtestung bei einem anderen Tierarzt zu machen um ganz sicher zu gehen. Dies wurde von allen abgelehnt. Da die Welpen ja schon abgegeben waren konnte ich eine Zweitmeinung auch nicht mehr selbst einholen. Auch als Candy kastriert wurde ist keine Zweit AEP erfolgt, obwohl dies eine günstige Möglichkeit gewesen wäre.

    Mir wurde bekannt, dass aufgrund dieses AEP Reinfalls sehr über mich geschimpft wurde und es sogar hieß man solle gegen mich vorgehen. Und das obwohl ich den Sachverhalt erklärt und um Mithilfe gebeten habe. Das empfinde ich als unfair, ich hätte versucht eine Lösung zu finden, bekam aber keine Möglichkeit dazu.

    Und nun wird das Thema nach über 5 Jahren wieder aufgerollt. Bevor böse Gerüchte verbreitet werden wollte ich daher meine Seite der Geschichte erzählen.

    Weder fälsche ich AEPs noch habe ich jemals vorsätzlich einen Welpen mit falschen Angaben verkauft. Auch habe ich nicht, wie in den Kommentaren gemunkelt wird mein „Wunschergebnis“ selbst daneben geschrieben. Dies ließe sich mit einer Schriftprobe selbstverständlich eindeutig nachweisen.

    Und auch in einer VDH Zucht hätte das passieren können, denn zu dem Tierarzt kann jeder Züchter oder Halter gehen. Die Welpen wären im Zweifelsfall einfach einige Wochen später nachgetestet worden, was ich mir auch gewünscht hätte, nachdem Zweifel aufkamen.

    Ich habe nach bestem Gewissen gehandelt und niemanden belogen oder gar betrogen. Aus Fehlern und negativen Ereignissen lernt man aber und macht es ab da besser.

    NACHTRAG:
    Ich hatte damals auch überlegt gegen den Tierarzt vorzugehen, allerdings hätte ich dafür Zweit AEPs von woanders als Nachweis benötigt, die ich nicht hatte, somit wäre das ganze im Sande verlaufen.

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    Auf die Platten, fertig, los!

    Urheber: Ute Trasak (Trasak Fotodesign)

    Als sogenannte Platten bezeichnet man beim Dalmatiner größere Farbflecken, die, im Gegensatz zu den normalen Tupfen, bereits direkt nach der Geburt zu sehen sind.

    Früher wurden Plattenhunde in den großen Vereinen von der Zucht ausgeschlossen. Inzwischen sind sind sie in fast allen Vereinen unter Auflagen zugelassen.
    Auch bei uns im Pro Dalmatian e.V. sind sie im Zuchteinsatz, jedoch ohne spezielle Auflagen, sie werden ganz normal behandelt.

    Aus meiner Sicht wäre es für die Rasse sehr von Vorteil, wenn immer mehr Dalmatiner mit Ohren- bzw. Kopf-Ohrenplatten in der Zucht eingesetzt würden.

    Im Bezug auf die weitere Reduktion der Taubheit könnte dies ein wichtiger und nötiger Schritt sein. Der ausschließliche Einsatz von beidseitig hörenden Hunden ist zwar richtig, aber noch nicht ausreichend.

    Von Anfang an vollständig pigmentierte Ohrbereiche können das Risiko für Hörverlust vermindern. Wenn in den Haarzellen im Innenohr Pigmente eingelagert werden brechen diese nicht ab und das Ohr ist hörend. Die logische Schlussfolgerung ist also, dass Ohrenplatten bevorzugt und vermehrt in die Zucht aufgenommen werden sollten.

    Bis sich ein langfristiger Erfolg einstellt wird es aber wie bei vielen Dingen einige Zeit dauern.

    Also, auf die Platten, fertig, los!

    Wenn ihr einen gesunden Dalmatiner mit einseitiger oder beidseitiger Ohrplatte und korrektem Hörvermögen habt, wäre vielleicht eine mögliche Zuchtunterstützung eine Überlegung wert

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    Die arme Hündin!?

    Häufig hört oder liest man, dass Hündinnen als „arm“ angesehen werden, weil sie beim Züchter Welpen bekommen und aufziehen.

    Ganz nüchtern betrachtet gäbe es jedoch ohne Hündinnen, die Welpen austragen, bald keine Hunde mehr.

    Hunde vermehren sich, egal ob durch gezielte Zucht oder unkontrollierte Würfe auf der Straße. Was sie unterscheidet sind die Umstände. Eine Hündin beim Züchter muss sich keine Sorgen um ausreichend Futter und Wasser oder einen sicheren Ruhe- und Wurfplatz machen. Sie wird bei Bedarf tierärztlich betreut und hat eine Bezugsperson zur Unterstützung. Ihr Wurflager wird sauber und trocken gehalten, sie muss ihre Welpen nicht vor Feinden beschützen.

    Objektiv betrachtet geht es einer Hündin in einer verantwortungsvollen Zucht also alles andere als schlecht.

    Eine Hündin, die sich aus freien Stücken decken lässt, trächtig wird und möglichst auch eine unkomplizierte Geburt hat ist meiner Meinung nach keinesfalls bemitleidenswert. Im Gegenteil, sie ist mit ihren intakten Instinkten wertvoll für den Fortbestand.

    Ich habe bisher 7 eigene Würfe aufgezogen und kann sagen, dass meine Hündinnen deshalb nicht arm dran waren. Sie haben die Trächtigkeiten sogar richtig genossen, sie waren in der Zeit immer besonders fröhlich und gut drauf. Und auch die Aufzucht war für sie keine Tortur, sondern eine Aufgabe in der sie voll und ganz aufgegangen sind.

    Sowohl Lina als auch Jolie sind durch ihre ersten Würfe geistig noch einmal gereift und haben sich positiv weiterentwickelt. Lina wird auch mit ihren 10 Jahren noch närrisch wenn neugeborene Welpen im Haus sind und möchte sie am liebsten mitversorgen.

    Eine seriöse Zucht hat nichts mit Zwang oder gar Ausbeutung zu tun und ist auch keine Quälerei!
    Natürlich gibt es auch Hündinnen, die wirklich nur „benutzt“ werden, aber das ist ein anderes Thema.

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    Popular Sires – eine zweite Betrachtung

    Vor kurzem bin ich bereits auf einige Aspekte im Zusammenhang mit Popular Sires, also Rüden, die in der Zucht überpräsent sind, eingegangen.

    Heute möchte ich dahingehend noch auf einen anderen Punkt eingehen: Popular Sires ohne Stammbaum.

    Es mag kurios klingen, aber übermäßig oft eingesetzte Deckrüden gibt es nicht nur in der Vereinszucht, sondern auch in der „ohne Papiere“ Szene.

    In Deutschland gibt es einen Dalmatinerrüden, der in den letzten Jahren gefühlt von jedem 3. Wurf ohne Papiere hier der Vater ist. Wie viele Würfe genau er aktuell schon gezeugt hat weiß ich nicht, meinem Eindruck nach (Wurfanzeigen, Besitzer eines Nachkommen von ihm) sind es aber bereits unzählige.

    Schon in der Stammbaumzucht kann sich ein Popular Sire sehr negativ auswirken, bei der Zucht von Hunden unbekannter Abstammung ergeben sich jedoch noch andere Probleme.

    Das Größte ist die mögliche Inzucht.
    Wenn ein Rüde, dessen Ahnen nicht bekannt sind, innerhalb mehrerer Jahre unzählige Hündinnen deckt, von denen die allermeisten ebenfalls einen unbekannten Stammbaum haben, fehlen auch in weiteren Generationen diese Daten. Das kann zur Folge haben, dass später unbeabsichtigt Geschwister, Halbgeschwister oder Vater/Tochter, Opa/Enkelin und so weiter verpaart werden.
    Erfahrungsgemäß interessieren sich leider auch die wenigsten dieser Züchter oder Rüdenhalter für Verwandtschaftsverhältnisse oder Hintergrundwissen.
    Ob man also einen Hund aus Inzest bekommt? Es wäre denkbar!

    Ein zweiter Punkt ist die Gesundheit. Wenn Aufzeichnungen über die Ahnen an sich fehlen, dann fehlen sie auch über die Gesundheit. Hat der Uropa eine D-Hüfte gehabt, war die Oma einseitig hörend oder war der Opa ein Einhoder?
    Hatte ein Ahne vielleicht eine Knickrute oder war übermäßig groß?
    Man weiß es nicht, diese Informationen sind nicht vorhanden und vielleicht hat es sie auch nie gegeben, weil die Besitzer keine Notwendigkeit für Zuchtuntersuchungen gesehen haben.

    Da es ganz oft heißt man brauche keine Papiere, weil man ja nicht züchten wolle, geht dieser Kreislauf immer weiter. Denn viele Menschen möchten dann später doch züchten und machen es genauso.

    Aus meiner Sicht sind Popular Sires grundsätzlich kritisch zu betrachten und ich würde mir wünschen, dass nicht nur Züchter, sondern auch Deckrüdenhalter Verantwortung übernehmen.

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    3 SonderFelle

    Langhaar, Lemon und Tricolor, drei Varianten, die beim Dalmatiner im FCI Standard als unerwünscht gelten und mit einem Zuchtverbot belegt werden.

    Im Standard ist nach weiß/schwarz und weiß/braun in Kurzhaar schon Schluss. Dabei ist die Rasse so vielfältig in ihren Anlagen.

    Da wir aber nicht dem FCI Reglement unterworfen sind (ich weiß, genau das wird häufig sehr negativ ausgelegt) können wir auch andere Varianten in die Zucht nehmen, ganz offiziell.

    Die Rasse verändert sich nicht plötzlich dramatisch, nur weil ein paar rezessive Fellmerkmale dazu genommen werden, zumal diese Gene ja sowieso regulärer Bestandteil der Rasse sind und nicht als Neukreationen explizit eingebracht wurden.

    Auf Gesundheit und Wesen achten wir sowieso, egal ob Schwarz oder Lemon, Kurzhaar oder Langhaar, dahingehend werden alle gleich behandelt.

    Dennoch mussten wir uns schon sehr viel gefallen lassen: Beleidigungen, Anfeindungen und die Verbreitung von Lügen und das alles nur, weil wir es „gewagt haben“ off Standard Varianten zur Zucht einzusetzen.

    Viele sind so extrem vom geltenden Standard überzeugt, dass es ihnen sehr schwer fällt sachliche Informationen anzunehmen.
    Ihnen wurde eingeredet, dass alles, was nicht dem Standard entspricht automatisch als unseriös und schädigend anzusehen ist.

    Aber, Standards sind nicht in Stein gemeißelt.
    Ich bin gespannt wie sich das alles in den nächsten Jahren noch weiterentwickelt. Wir bleiben jedenfalls am Ball!

    Von Amy, der Tricolorhündin, werde ich auch noch mehr Fotos zeigen, auf denen ihre Tan Points besser zu sehen sind.

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    Ich will ja nicht züchten!

    Ich bekam vor Kurzem eine Anfrage für einen Lemonrüden. Da die Interessenten auf ihrem Profil nach einem Deckrüden für die schon vorhandene Hündin suchten fragte ich nach, ob der Rüde denn für die Zucht geplant sei.

    Man sagte mir, nein, es wäre privat, aber sie würden ihn später schon gern decken lassen.

    Hierzu möchte ich anmerken, dass es in dem Sinne kein „privat“ gibt. Jeder der Hunde vermehrt ist ein Züchter, egal ob er einem Verein angehört oder nicht und egal ob es Mischlinge oder Rassehunde sind. Es gibt lediglich die Unterscheidung zwischen hobbymäßig, gewerbsmäßig und gewerblich.

    Jeder der Welpen produziert ist gesetzlichen Vorschriften unterworfen wie dem Tierschutzgesetz und Pflichten im Bezug auf Gewährleistung etc. Niemand kann sich diesen Regeln legal entziehen, auch nicht, wenn er sich selbst als „privat“ und nicht als Züchter betrachtet.
    Auch wer bestimmte Eigenschaften in Anzeigen oder Verträgen zusichert wie z.B. Zuchttauglichkeit, eine bestimmte Größe oder „kann im Hundesport eingesetzt werden“, der kann in Regress genommen werden, wenn der vereinbarte Zustand doch nicht eintritt.

    Vielen ist das jedoch gar nicht bewusst, sie denken, dass die Regeln und Gesetze nur für Vereinszüchter gelten und wiegen sich damit in Sicherheit.
    Ebenso denken viele Käufer, sie hätten dann einfach Pech, aber dem ist nicht so.

    Nachdem ich ja auf die Frage der möglichen Zuchtverwendung des Rüden zur Antwort bekam „Nein, es wäre schon privat, aber ich würde ihn Mal decken lassen wollen“, erklärte ich, dass es für mich nicht in Frage kommt einen Hund abzugeben, der dann ohne Nachverfolgung decken soll.

    Mir liegt viel daran Lemon beim Dalmatiner zu erhalten und zu verbreiten. Ich gebe auch gerne Welpen an potentielle Neuzüchter ab, denn je mehr sich beteiligen, desto größer die Erfolgsaussichten.
    Aber ein gewisses Verantwortungsbewusstsein muss vorhanden sein.

    Welpen zu produzieren ohne wenigstens die Elterntiere entsprechend auf relevante Krankheiten untersucht zu haben oder sich mit den Verwandtschaftsverhältnissen befasst zu haben ist für mich ein No Go.

    Jeder, der mit dem Zuchtgedanken spielt und uns ernsthaft unterstützen möchte ist bei mir herzlich willkommen.

    Für Projekte a la „Welpen möchte ich schon Mal haben, aber die Untersuchungen sind mir zu teuer und aufwendig und Papiere brauchen die Welpen nicht“ möchte ich meine Hunde allerdings nicht hergeben.