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    Popular Sires – eine zweite Betrachtung

    Vor kurzem bin ich bereits auf einige Aspekte im Zusammenhang mit Popular Sires, also Rüden, die in der Zucht überpräsent sind, eingegangen.

    Heute möchte ich dahingehend noch auf einen anderen Punkt eingehen: Popular Sires ohne Stammbaum.

    Es mag kurios klingen, aber übermäßig oft eingesetzte Deckrüden gibt es nicht nur in der Vereinszucht, sondern auch in der „ohne Papiere“ Szene.

    In Deutschland gibt es einen Dalmatinerrüden, der in den letzten Jahren gefühlt von jedem 3. Wurf ohne Papiere hier der Vater ist. Wie viele Würfe genau er aktuell schon gezeugt hat weiß ich nicht, meinem Eindruck nach (Wurfanzeigen, Besitzer eines Nachkommen von ihm) sind es aber bereits unzählige.

    Schon in der Stammbaumzucht kann sich ein Popular Sire sehr negativ auswirken, bei der Zucht von Hunden unbekannter Abstammung ergeben sich jedoch noch andere Probleme.

    Das Größte ist die mögliche Inzucht.
    Wenn ein Rüde, dessen Ahnen nicht bekannt sind, innerhalb mehrerer Jahre unzählige Hündinnen deckt, von denen die allermeisten ebenfalls einen unbekannten Stammbaum haben, fehlen auch in weiteren Generationen diese Daten. Das kann zur Folge haben, dass später unbeabsichtigt Geschwister, Halbgeschwister oder Vater/Tochter, Opa/Enkelin und so weiter verpaart werden.
    Erfahrungsgemäß interessieren sich leider auch die wenigsten dieser Züchter oder Rüdenhalter für Verwandtschaftsverhältnisse oder Hintergrundwissen.
    Ob man also einen Hund aus Inzest bekommt? Es wäre denkbar!

    Ein zweiter Punkt ist die Gesundheit. Wenn Aufzeichnungen über die Ahnen an sich fehlen, dann fehlen sie auch über die Gesundheit. Hat der Uropa eine D-Hüfte gehabt, war die Oma einseitig hörend oder war der Opa ein Einhoder?
    Hatte ein Ahne vielleicht eine Knickrute oder war übermäßig groß?
    Man weiß es nicht, diese Informationen sind nicht vorhanden und vielleicht hat es sie auch nie gegeben, weil die Besitzer keine Notwendigkeit für Zuchtuntersuchungen gesehen haben.

    Da es ganz oft heißt man brauche keine Papiere, weil man ja nicht züchten wolle, geht dieser Kreislauf immer weiter. Denn viele Menschen möchten dann später doch züchten und machen es genauso.

    Aus meiner Sicht sind Popular Sires grundsätzlich kritisch zu betrachten und ich würde mir wünschen, dass nicht nur Züchter, sondern auch Deckrüdenhalter Verantwortung übernehmen.

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    Ich will ja nicht züchten!

    Ich bekam vor Kurzem eine Anfrage für einen Lemonrüden. Da die Interessenten auf ihrem Profil nach einem Deckrüden für die schon vorhandene Hündin suchten fragte ich nach, ob der Rüde denn für die Zucht geplant sei.

    Man sagte mir, nein, es wäre privat, aber sie würden ihn später schon gern decken lassen.

    Hierzu möchte ich anmerken, dass es in dem Sinne kein „privat“ gibt. Jeder der Hunde vermehrt ist ein Züchter, egal ob er einem Verein angehört oder nicht und egal ob es Mischlinge oder Rassehunde sind. Es gibt lediglich die Unterscheidung zwischen hobbymäßig, gewerbsmäßig und gewerblich.

    Jeder der Welpen produziert ist gesetzlichen Vorschriften unterworfen wie dem Tierschutzgesetz und Pflichten im Bezug auf Gewährleistung etc. Niemand kann sich diesen Regeln legal entziehen, auch nicht, wenn er sich selbst als „privat“ und nicht als Züchter betrachtet.
    Auch wer bestimmte Eigenschaften in Anzeigen oder Verträgen zusichert wie z.B. Zuchttauglichkeit, eine bestimmte Größe oder „kann im Hundesport eingesetzt werden“, der kann in Regress genommen werden, wenn der vereinbarte Zustand doch nicht eintritt.

    Vielen ist das jedoch gar nicht bewusst, sie denken, dass die Regeln und Gesetze nur für Vereinszüchter gelten und wiegen sich damit in Sicherheit.
    Ebenso denken viele Käufer, sie hätten dann einfach Pech, aber dem ist nicht so.

    Nachdem ich ja auf die Frage der möglichen Zuchtverwendung des Rüden zur Antwort bekam „Nein, es wäre schon privat, aber ich würde ihn Mal decken lassen wollen“, erklärte ich, dass es für mich nicht in Frage kommt einen Hund abzugeben, der dann ohne Nachverfolgung decken soll.

    Mir liegt viel daran Lemon beim Dalmatiner zu erhalten und zu verbreiten. Ich gebe auch gerne Welpen an potentielle Neuzüchter ab, denn je mehr sich beteiligen, desto größer die Erfolgsaussichten.
    Aber ein gewisses Verantwortungsbewusstsein muss vorhanden sein.

    Welpen zu produzieren ohne wenigstens die Elterntiere entsprechend auf relevante Krankheiten untersucht zu haben oder sich mit den Verwandtschaftsverhältnissen befasst zu haben ist für mich ein No Go.

    Jeder, der mit dem Zuchtgedanken spielt und uns ernsthaft unterstützen möchte ist bei mir herzlich willkommen.

    Für Projekte a la „Welpen möchte ich schon Mal haben, aber die Untersuchungen sind mir zu teuer und aufwendig und Papiere brauchen die Welpen nicht“ möchte ich meine Hunde allerdings nicht hergeben.

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    Gelbe Dalmatiner

    Die helle Tupfenfarbe beim Dalmatiner wird offiziell als Lemon bzw. Orange bezeichnet.

    Die beiden Farbschläge unterscheiden sich lediglich in der Nasenfarbe. Bei Lemon ist die Nase schwarz, bei Orange ist sie braun.

    Beide Varianten können in einer Vielzahl von Nuancen vorkommen, von fast pastellgelb bis kräftig orange.

    Wusstet ihr schon, dass Lemons bezüglich Platten ein Sonderfall sind? Platten nennt man Farbbereiche, die, im Gegensatz zu den normalen Tupfen, bereits direkt nach der Geburt sichtbar sind. Bei den Lemons jedoch zeigen sich auch Platten erst später, bei ihnen bleibt es also besonders spannend.

    Eine weitere Besonderheit, welche bei Lemon/Orange, nicht jedoch bei Schwarz oder Braun vorkommen kann sind die sogenannten Two Tone Spots.
    Hierbei ist das Innere der Tupfen heller und der Rand sichtbar dunkler. Die Intensität des Farbkontrasts kann variieren.

    Bei Lemon handelt es sich genetisch betrachtet um rezessives Gelb. Es ist damit die gleiche Farbe wie z.B. beim Golden Retriever, blonden Labrador oder Pointer. Bei vielen Rassen gehört rezessives Gelb regulär zur Farbpalette.

    Es handelt sich nicht um einen (schädlichen) Gendefekt und auch nicht um einen Pigmentverlust. Lemon ist auch keine Dilute Farbe und daher nicht mit Blau oder Silber zu vergleichen.
    Lemons haben auch kein höheres Risiko für Taubheit, da diese im Zusammenhang mit der Weißscheckung steht und nicht mit der Tupfenfarbe

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    Rezessive Gene in der Zucht

    Mir wurde kürzlich die Frage gestellt, ob es denn, im Bezug auf die gesundheitlichen Probleme der Dalmatiner, nicht kontraproduktiv wäre auf eine rezessives Eigenschaft wie Langhaar zu selektieren und damit mögliche Risiken zu erhöhen, da im Vergleich zu Kurzhaar auch nicht so viele Zuchttiere zur Verfügung stehen.

    Die Frage ist natürlich absolut berechtigt und kann so oder so beantwortet werden.
    Auch Braun ist rezessiv und war früher nicht unbedingt oft anzutreffen. Heute ist das kein Thema mehr.
    Aus meiner Sicht kommt es eher darauf an, wie man damit umgeht.
    Langhaar selbst hat erst einmal keinen negativen Effekt. Für einen langfristigen Erfolg ist es wichtig die Basis mit der Weiterzucht von Trägern Stück für Stück zu erweitern. So stehen mit der Zeit immer mehr potenzielle Kandidaten zur Verfügung. Oberste Priorität sollte immer die Gesundheit haben.

    Vor einiger Zeit wurde von ein paar Züchtern vorgeschlagen die langhaarigen Dalmatiner als eigene Rasse zu deklarieren um eine FCI „Anerkennung“ zu bekommen.
    DAS würde den Hunden tatsächlich schaden und wäre mehr als kontraproduktiv!
    Ich bin grundsätzlich gegen jegliche Abspaltungen aus einer Rasse aufgrund von Farbe oder Fellart. Aus einer bereits geschlossenen Population weitere, deutlich verkleinerte Populationen zu machen und diese abgeschottet voneinander zu züchten kann unmöglich im Sinne der Hunde sein.

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    Begrenzung von Deckakten

    Der übermäßige Einsatz einzelner Deckrüden kann auf eine Population mehrere negative Effekte haben, weshalb es besser ist/wäre die Anzahl der Deckakte pro Rüde auf ein sinnvolles Maß zu begrenzen.

    Bei ein paar Rassen gibt es derartige Beschränkungen bereits, beim Dalmatiner ist das bisher leider noch nicht sehr verbreitet.

    Immer wieder gibt es sogenannte „Popular Sires“, Deckrüden, welche besonders häufig zum Einsatz kommen und damit eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Nachkommen hervorbringen. Es gibt Rüden die in ihrem Leben 30-50, in einigen Fällen sogar noch mehr Würfe zeugen, den überwiegenden Teil davon innerhalb eines Landes. Zu einigen dieser Poplular Sires gibt es allerdings keine Statistiken, die man öffentlich einsehen kann, vielleicht mit Abischt?

    Nachteile, die sich aus dem übermäßigen Einsatz einzelner Rüden ergeben können:
    * Versteckt getragene Erkrankungen und andere Defektgene können sehr schnell und weit in der Population verbreitet werden, was eine sinnvolle Bekämpfung sehr schwer bis unmöglich macht. Häufig sind Nachkommen von Popular Sires ebenfalls beliebte Zuchthunde, was die Verbreitung vorantreibt.
    * Das indirekte Inzuchtniveau der Rasse steigt immer mehr an, da die Diversität durch die hohe Anzahl von Voll- und Halbgeschwistern abnimmt. Kurz gesagt wird die Population untereinander mit der Zeit immer verwandter.
    Eine befreundete Züchterin aus dem Ausland erzählte mir von einem Deckrüden , der dort in seinem Leben sage und schreibe 100 Würfe gezeugt hatte und ein Sohn von ihm war genauso „begehrt“. Es ist nicht schwer sich vorzustellen welche Auswirkungen eine solche Praxis mittel- und langfristig auf eine geschlossene Population hat. Mit Erhalt oder Verbesserung der Rasse hat dies für mich absolut nichts zu tun.

    Um den negativen Effekten entgegen zu wirken sollte der Einsatz eines jeden Rüden begrenzt werden. Bei uns im Pro Dalmatian e.V. haben wir beispielsweise eine Begrenzung von 15 Deckakten im Leben eines Rüde, wobei die Begrenzung bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres 10 Deckakte beträgt. Sollte sich beim Rüden selbst oder bei seiner Nachzucht bis dahin auffällig viel Negatives in Bezug auf Gesundheit oder Wesen zeigen wird er nicht für die weiteren 5 Deckakte zugelassen.

    Was bewegt Züchter dazu einen Popular Sire einszusetzen?
    Da kann ich leider nur spekulieren. Für manche scheint der Anreiz zu sein, dass der angesehene Züchter xy diesen Rüden einsetzt, für andere ist es die lange Liste an Championtiteln und wieder andere erhoffen sich das Ergebnis ihres eigenen Wurfes besser abschätzen zu können.

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    Wunsch vs. Wirklichkeit

    Bevor ich damals anfing zu züchten hatte ich tatsächlich die Vorstellung, ich könnte reihenweise kerngesunde Hunde züchten, wenn ich nur genau genug schauen und selektieren würde. Ich wollte so sehr, dass Menschen einen Hund bekommen könnten, der ihnen, zumindest in gesundheitlicher Hinsicht, keinen Kummer bereiten müsste.
    Heute weiß ich, dass das nur Wunschdenken war und ist, denn allen Bemühungen zum Trotz lässt sich leider nicht alles kontrollieren und vorhersagen.

    Als ich das erste Mal die Nachricht erhielt, dass eine meine Nachzuchten ein gesundheitliches Problem hatte, hat mich das sehr getroffen. Und auch heute noch trifft es mich, egal ob es um eine Allergie geht, um Harngries/-steine oder etwas anderes.
    Mir tun die Hunde leid und natürlich auch ihre Besitzer, ich überlege, ob ich etwas hätte anders machen können, ob es sich hätte vermeiden lassen. Die Antwort ist leider immer die Gleiche: Nein, hätte ich nicht, denn jeder Wurf ist nach bestem Wissen und Gewissen geplant.
    Zwar ist nicht jede Erkrankung erblich bedingt, aber wenn es einem Zögling schlecht geht spielt das für mich keine Rolle. An jedem einzelnen von ihnen hängt mein Herz, sie bleiben eben immer “meine Welpen” und ich möchte, dass es ihnen gut geht und sie ein schönes Leben führen können.

    Vor einiger Zeit schrieb mir eine Dame per E-Mail, dass sie sich eventuell für einen Welpen von mir interessierte. Sie schrieb auch, dass sie anfangs durchaus irritiert war, als sie meine Nachkommenseite durchschaute und sah, dass ein paar Hunde keine einwandfreie Gesundheit haben.
    Bei der gängigen Praxis, in der kranke Hunde von den Züchtern selten oder gar nicht erwähnt werden kann ich das gut verstehen.
    Ein paar Züchter gehen nach außen hin offen mit Problemen um, die meisten jedoch nicht. Dies vermittelt Außenstehenden den Eindruck einer sauberen und heilen Zuchtwelt, die es in diesem Ausmaß jedoch nicht gibt.
    Ich könnte auch einfach ein paar tolle Fotos meiner Nachzuchten online stellen, noch den Namen und das Geburtsdatum dazu und den Rest einfach weglassen. Ohne negative und unangenehme Details würde es hübsch aussehen!

    Mein Wunsch nach möglichst vielen wirklich gesunden Hunden besteht nach wie vor und ich tue mein Bestes dies zu erreichen. Aber die Wirklichkeit sieht so aus, dass ich auch bei bester Auswahl und monatelangen theoretischen Planungen keine 100% gesunden Hunde garantieren kann. Niemand kann das, denn es sind immer noch Lebewesen.

    Manche werden sich nun sicher fragen welchen Sinn es dann hat überhaupt zum Züchter zu gehen.
    Ein Züchter, der seine Hunde vor dem Zuchteinsatz auf diverse Dinge untersuchen/testen lässt (beim Dalmatiner z.B. das Hörvermögen, Hüfte, idealerweise auch Schultern und Ellbogen) und auch die allgemeine Gesundheit seiner Zuchthunde ehrlich und kritisch betrachtet, bietet den Vorteil, dass das Risiko für gewisse Erkrankungen oder Probleme zumindest minimiert werden kann.
    Allerdings gibt es auch Krankheiten oder Defekte, auf die man nicht untersuchen lassen kann, weil es z.B. keinen Gentest dafür gibt. Insofern ist leider utopisch alles Erdenkliche vermeiden zu können, zudem spielen auch der Zufall der Genverteilung und Umwelteinflüsse eine große Rolle, auf die ein Züchter keinen oder nur sehr begrenzten Einfluss hat.

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    Zuchtuntersuchungen

    Wie oft liest man in Anzeigen, in denen Welpen zu verkaufen sind „Die Eltern sind gesund, sehen den Tierarzt nur zur Impfung“ Dies soll den potenziellen Käufern vermutlich ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.

    Was sehr viele Menschen jedoch nicht bedenken oder einfach außer Acht lassen ist, dass es einen Unterschied zwischen der äußeren, sichtbaren und der inneren, nicht sichtbaren Gesundheit gibt.
    Äußerlich lässt sich beurteilen, ob ein Hund z.B. Allergien, Hautprobleme, Ohrenprobleme oder eine generelle Anfälligkeit für z.B. Infektionen hat oder nicht (sofern hierüber ehrlich berichtet wird).
    Jedoch lässt sich vom Äußeren her nicht sagen, ob ein Hund Anlageträger von Erbkrankheiten ist oder ob er z.B. eine C-Hüfte, leichte OCD oder beginnende Spondylose hat.

    Um einen Hund bezüglicher dieser Dinge zu beurteilen gibt es z.B. Röntgenuntersuchungen, Ultraschall und Gentests.

    Zwar wünscht sich nahezu jeder einen möglichst gesunden Hund, im Voraus darauf achten tun dagegen aber scheinbar die Wenigsten.

    Leider gibt es sehr viele Menschen, die einfach so, weil ihnen der Sinn danach steht, Welpen in die Welt setzen und sich keine Gedanken über mögliche Folgen oder Konsequenzen für die Hunde machen. Untersuchungen sind nur in der allerseltensten Fällen vorhanden, denn die Meisten sind scheinbar auch nicht bereit etwas zu investieren und entsprechende Untersuchungen kosten natürlich Geld und bedeuten Aufwand.

    So verhält es sich beim Dalmatiner auch mit der AEP (Hörtest). Es gibt häufig Welpen, die ohne Papiere „gezüchtet“ werden und diese werden nahezu nie audiometrisch untersucht. Als Begründung kommt dann, man würde ja merken, dass die Welpen hören und man wolle ihnen die AEP nicht zumuten.
    Ich wage zu bezweifeln, dass jeder, der einfach so Welpen produziert sicher sagen kann ob ein Welpe hört oder nicht und schon gar nicht ob er einseitig hörend oder schwerhörig ist.

    Wenn man absichtlich Welpen in die Welt setzt, dann sollte man zumindest Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass nicht aus Faulheit und Geiz womöglich schwerkranke Welpen geboren werden.
    Natürlich kann man auch mit Untersuchungen leider niemals alles ausschließen, aber man kann das Risiko stark minimieren.

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    Blaue Augen

    Dalmatiner mit blauen Augen sind sehr beliebt. Die blauen Augen sind in der Tat ein Blickfang und fallen direkt auf.

    Welpen mit ein- oder beidseitig blauen Augen kommen immer wieder in Würfen vor, auch wenn beide Elterntiere braune Augen haben.

    Aufgrund der Beliebtheit gibt es Menschen, die mit blauäugigen Hunden züchten um die Wahrscheinlichkeit für ebenfalls blauäugigen Nachwuchs zu erhöhen.
    Dies ist jedoch nicht im Sinne der Hunde und kann zu Lasten der Gesundheit gehen.

    Beim Dalmatiner entstehen blaue Augen, wenn die Weißscheckung besonders stark ausgeprägt ist und sich dadurch auch auf die Iris ausdehnt. Es lagern sich somit keine Pigmente in die Iris ein und das Auge erscheint blau. Die Sehfähigkeit ist dadurch nicht gestört, jedoch bedeutet eine noch stärkere Weißscheckung ein höheres Taubheitsrisiko.

    Vor einigen Jahren habe ich die Zuchtbücher der deutschen Zuchtvereine über einen Zeitraum von 5 Jahren bezüglich blauer Augen und Taubheit ausgewertet. Dabei hat sich gezeigt, dass blauäugige Welpen 3mal häufiger sowohl von einseitiger als auch beidseitiger Taubheit betroffen sind.

    Es ist also ohne Zweifel sinnvoll blauäugige Hunde von der Zucht auszuschließen, denn das Taubheitsaufkommen so gering wie möglich zu halten ist im Sinne der Hunde und Halter.

    In meiner Zucht sind bisher 4 Welpen mit blauen Augen gefallen. 3 davon mit je einem blauen Auge und eine Hündin mit 2 blauen Augen. 2 Welpen sind beidseitig hörend, die anderen 2 einseitig hörend.

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    Ahnentafeln

    Dieser Text bezieht sich lediglich auf Dalmatiner, zu anderen Rassen kann ich keine Aussagen machen.
    Rassehunde vom Züchter erhalten eine Ahnentafel / einen Stammbaum (umgangssprachlich auch „Papiere“ genannt).

    Viele Menschen, die einen Rassehund haben möchten gehen nicht zu einem seriösen Züchter, sondern erwerben einen Welpen von „privat“ mit der Begründung, sie bräuchten keine Papiere, da sie ja nicht züchten wollen.

    Ist ein Hund mit Stammbaum tatsächlich nur für Züchter wichtig/interessant? Keineswegs!

    Man kann die Ahnentafel eines Hundes durchaus als eine Art Geburtsurkunde betrachten. Vermerkt sind Daten wie der Wurftag, der genaue Geburtsort, der vollständige Name, die Rasse, die Fellfarbe (und ggf. Fellbeschaffenheit), eine eindeutige Kennzeichnung (in der Regel Microchip) sowie die Ergebnisse von eventuell vorgeschriebenen Untersuchungen des Welpen (beim Dalmatiner z.B. das Ergebnis des Hörtests).

    Ebenso sind natürlich die Eltern, die Großeltern und die Urgroßeltern (je nach Verein auch die Ururgroßeltern) aufgeführt. Diese sind meist mit ihrer Fellfarbe, der Zuchtbuchnummer und mindestens dem Ergebnis des HD Röntgens angegeben (welche und wie viel Angaben im Stammbaum vermerkt sind kann je nach Verein variieren).
    Man kann also anhand des Stammbaums z.B. sehen, wie gut die Hüftauswertungen über mehrere Generationen sind und ob bzw. wie nah die Eltern miteinander verwandt sind (über mehrfach vorkommende Ahnen). Für mich persönlich käme z.B. niemals ein Hund aus einer Inzestverpaarung (Mutter/Sohn oder Vater/Tochter oder Bruder/Schwester) oder einer Halbgeschwisterverpaarung (beide Eltern haben die gleiche Mutter oder den gleichen Vater) in Frage, unabhängig davon ob ich mit diesem Hund züchten wollte oder nicht.
    Bei Hunden, die eventuell schon über mehrere Generationen „ohne Papiere“ gezüchtet wurden gibt es keine Möglichkeit die Verwandtschaftverhältnisse der Eltern zu bestimmen. Auch gesundheitliche Untersuchungen wie AEP oder HD liegen in den seltensten Fällen vor.
    Mithilfe des Stammbaums lässt sich auch noch sehr viele weitere Generationen zurückschauen und die Abstammung des Hundes erforschen, was sehr interessant und spannend sein kann.

    In manchen Fällen ist es nötig einen Nachweis über die Rasse eines Hundes zu erbringen, auch hierfür ist eine Ahnentafel gut.

    Und wie viele Menschen, die „ja eh nicht züchten wollten“ es dann doch tun (und in dem Fall dann ohne jegliche Informationen), das ist wieder ein anderes Thema.

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    Was ich als Züchter biete.

    Nachdem ich Sonntag gefragt habe was ihr euch von einem Züchter wünscht möchte ich heute einmal auflisten, was Interessenten speziell bei mir erwarten bzw. nicht erwarten können.

    * Alle eingesetzten Zuchthunde sind beidseitig hörend (mit AEP Nachweis) und mindestens auf HD geröntgt. Alle eigenen Hunde sind zusätzlich auf ED, OCD, DM und in Zukunft auch Spondylose getestet.

    * Eine Hündin hat bei mir nie mehr als 4 Würfe und ein Mindestabstand von 12 Monaten zwischen 2 Würfen wird eingehalten.

    * Alle Dokumente wie Ahnentafel, Laborergebnisse und Gesundheitsauswertungen können eingesehen werden

    * Ich möchte im Idealfall ein Hundeleben lang mit den Welpenkäufern in Kontakt bleiben und bin auch für negative Informationen meine Nachzuchten betreffend dankbar. Probleme oder Erkrankungen veröffentliche ich nach Einverständnis auch auf der Homepage.

    * Ich inkludiere Lemon/Orange, Tricolor, Brindle und Langhaar, welche im aktuellen Standard nicht anerkannt sind. Jedoch züchte ich diese Varianten nur zusätzlich, nicht ausschließlich.

    * Ich mache keine Preisunterschiede aufgrund von Geschlecht oder Farbe.

    * Alle Welpen werden audiometrisch untersucht und die Käufer erhalten eine Kopie des Nachweises.

    * Meine eigenen Hunde und Welpen werden nicht ausschließlich gebarft. Welpen werden bei mir sowohl an Frischfutter, Trockenfutter als auch Nassfutter gewöhnt. Bei den Käufern setze ich keine bestimmte Fütterungsmethode voraus.

    * Die Welpen leben bis zur Abgabe mit im Haus. Ab 4-5 Wochen können sie tagsüber draußen toben und spielen, jedoch gibt es bei uns kein „Welpenhaus“. Über Nacht sind die Welpen grundsätzlich bei uns drinnen und damit unter Aufsicht.

    * Die Welpen lernen bereits diverse Geräusche, Gerüche und Umweltgegebenheiten kennen. Dazu gehören normale Haushaltsgeräusche wie Musik, Türklingel, Staubsauger, Küchengeräte und auch die Straßengeräusche. Verschiedene Untergründe, sowie die Gewöhnung ans Halsband gehören auch dazu. Ab 7 Wochen werden auch erste kleine Leinengänge gemacht, wenn das Wetter passt.

    * Alle Welpen erhalten eine Ahnentafel vom Pro Dalmatian e.V. welcher jedoch nicht dem VDH/FCI angehört.

    * Meine Welpen können auf kleinen VDH Ausstellungen nur in der Funklasse gezeigt werden, sie können nicht für die regulären Klassen gemeldet werden.
    Wer von vornherein plant Ausstellungen zu besuchen, ist besser beraten direkt bei einem VDH Züchter einen Welpen zu erwerben.

    * Meine Welpen werden ab einem Alter von 8 Wochen abgegeben. Sie sind bis dahin 3mal entwurmt, audiometrisch untersucht, geimpft und haben einen Microchip nach DIN Norm sowie einen EU Pass.

    * Auf meiner Homepage gibt es zu jedem Wurf eine Infoseite inkl. Stammbaum.
    4 mal pro Woche werden aktuelle Bilder dort hochgeladen, sodass die Entwicklung engmaschig mitverfolgt werden kann.
    Im Wurftagebuch kann bereits ab Beginn der Läufigkeit, über die Trächtigkeit bis hin zur Geburt alles mitverfolgt werden.

    * Ich setze kein eigenes Haus mit Grundstück voraus und auch nicht, dass der Hund rund um die Uhr beaufsichtigt sein muss.

    * Ich arbeite mit einer Warteliste für jeden Wurf. Eine Hündin wird nur dann belegt, wenn es bereits vorab mehrere Interessenten gibt.