Welpenimport
Connor – mein amerikanischer Traum
Schon seit Kindheitstagen schlägt mein Herz für Dalmatiner, sie sind meine unangefochtene Nummer 1 unter den Hunden. Die meisten Menschen kennen den Dalmatiner in klassischem weiß/schwarz Look, mit glattem, kurzem Fell. Doch es gibt ihn auch noch in mehreren anderen Farbvarianten und sogar in einer langhaarigen Ausgabe.
Ganz nach dem Motto: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt fand ich viel schneller als gedacht per Zufall einen langhaarigen Welpen, meinen zukünftigen Connor! Ich kontaktierte die Züchterin und sie schickte mir Fotos und Infos zu den Welpen und den Eltern. Alles passte perfekt und so konnte ich das gerade 7 Wochen alte Fellknäuel reservieren. Meine Aufregung und Freude waren unermesslich, nie hätte ich mir erträumt, dass ich tatsächlich so viel Glück haben würde.
Eine Woche nach der Reservierung begann ich die Reise des Kleinen zu planen. Sein neues Zuhause würde mehr als 8000km von seinem Geburtsort entfernt liegen und auf einem anderen Kontinent sein. Aus dem kleinem Amerikaner sollte bald ein Europäer werden.
Eine Bekannte, die 4 Autostunden von der Züchterin entfernt wohnt bot an, dass sie den Welpen dort abholt und ihn dann per Flugzeug nach Deutschland schickt. Es war ein verlockendes und großzügiges Angebot mit dem auch die Züchterin einverstanden war. Leider stellte sich heraus, dass der Plan doch nicht umsetzbar sein würde.
Informationsdschungel
Plan A war gescheitert also hieß es alles nochmal auf Anfang! Mit meiner Lieblingssuchmaschine fing ich an den digitalen Informationsdschungel zu durchforsten. Nach etwa 2stündigem Powerlesen zum Thema „Welpenimport aus dem nichteuropäischen Ausland“ rauchte mir der Kopf und ich begann mich zu fragen was ich mir das bloß aufgehalst hatte.
Airlines, Einschränkungen, Transportboxen, Papiere, Zoll, Gesetze, sowie viel Geduld, gute Nerven und ein nicht zu dünner Geldbeutel – so sieht die grobe Zusammensetzung für einen Welpenimport per Flugzeug aus dem fernen Ausland aus.
Wer mit seinem Hund fliegen muss oder möchte und die Organisation selbst übernimmt wird innerhalb kürzester Zeit vor eine Vielzahl von Fragen gestellt. Die Informationen im Internet sind vielfältig, häufig schwer überschaubar und teilweise widersprüchlich und verwirrend.
Flugfindung
Ursprünglich wollte ich Connor mit einem Cargo Flugzeug importieren, doch der Flug allein sollte 1400 Dollar kosten, worüber ich nicht schlecht gestaunt habe. Also schaute ich mich um, welche Möglichkeit es noch gäbe.
Prinzipiell gibt es 2 Möglichkeiten einen Hund auf dem Luftweg zu transportieren: in einem normalen Passagierflugzeug oder in einem Frachtflugzeug (Cargo).
Um einen Hund in einem Passagierflugzeug mitnehmen zu können muss Dieser zwingend auf eine Begleitperson gebucht werden, die im selben Flugzeug mitreist. Dies muss jedoch nicht unbedingt der Besitzer/Eigentümer des Hundes sein. Kleine Hunde, die inklusive der Transportbox maximal 8kg wiegen dürfen in der Regel mit in der Kabine reisen. Die Kosten hierfür belaufen sich etwa auf 35-70€, je nach Fluggesellschaft und Strecke. Zu beachten ist, dass auf Interkontinentalflügen beziehungsweise Langstrecken allgemein häufig keine Hunde in der Kabine, sondern ausschließlich im Frachtraum erlaubt sind.
Hunde, die mit Transportbox mehr als 8kg wiegen werden im Frachtraum transportiert. Je nach Größe der Box, Strecke und Fluggesellschaft belaufen sich die Kosten hierfür auf 70-300€.
Das klingt noch gar nicht so schwierig und es könnte so einfach sein, wenn nicht noch ein dickes „Aber …“ kommen würde.
Einige Fluggesellschaften wie zum Beispiel Ryanair oder EasyJet nehmen keine Haustiere mit. Andere Fluggesellschaften wie Germanwings bieten ausschließlich den Tranport in der Kabine für kleine Hunde und Katzen an, ein Tranport im Frachtraum ist auf keiner Strecke möglich.
Bei einigen Flugzeugtypen (abhängig von der Airline) ist eine Tiermitnahme im Frachtraum nicht möglich, weil der Frachtraum nicht ausreichend klimatisiert und druckreguliert ist. Und zu guter Letzt ist die Anzahl der Tiere sowohl in der Kabine als auch im Frachtraum eng begrenzt. Es empfiehlt sich somit unbedingt eine frühzeitige Anmeldung vorzunehmen.
Letzendlich haben mein Mann und ich entschieden gemeinsam nach Dallas zu fliegen und Connor dort abzuholen. Unsere Hin- und Rückflüge mit 2 Übernachtungen sowie Connor’s Flug waren zusammen nicht so teuer wie der One Way Cargo Flug und zudem bin ich eh flug- und reisebegeistert und freute mich schon auf einen Kurztrip nach Texas!
Ich buchte also für uns und rief danach bei Delta an um für Connor zu reservieren. Am Telefon sagte man mir, dass auf diesem Flug keine Hunde akzeptiert werden, da der Flugzeugtyp nicht passen würde. Ich war verwirrt und verärgert, denn ich hatte penibel darauf geachtet, dass wir mit keinem der beiden Modelle fliegen würde, in denen keine Tiere transportiert werden. Zwei lange Tage musste ich warten um zu erfahren ob es klappen würde oder nicht. Und dann, zum Glück, war Connor auf den Flug gebucht, ich hatte mich nicht geirrt und war einfach nur erleichtert, wieder eine Hürde geschafft!
Das Wetter
Das Wetter kann einem bei geplanten Flugreisen mit dem Hund einen Strich durch die Rechnung machen. Als ich mich bei den in Frage kommenden Airlines mit deren Bedingungen für den Transport von Haustieren beschäftigte, wurden darin auch Wettereinschränkungen genannt. Anfangs hatten wir American Airlines ins Auge gefasst und soweit hätte alles gepasst, doch sie nehmen den Hund nicht mit, wenn es am Start, Transit oder Zielort kälter als 7 Grad ist. Da wir morgens in Frankfurt ankommen sollte hatte ich Sorge, dass es Ende Oktober womöglich durchaus unter 7 Grad haben könnte, dann wäre der Flug nicht möglich. Also suchte ich weiter und entschied mich letztlich für Delta Airlines. Delta hat mehrere Einschränkungen. So gibt es zum Beispiel Sommer- und Winterflugverbote für Tiere sowie ganzjährige Einschränkungen. Beinahe wären wir in das Winterflugverbot gekommen, dieses gilt vom 01.11. eines Jahres bis 31.03. des nächsten Jahres. Da haben wir gerade nochmal Glück gehabt, denn unser Flug sollte am 26.10. gehen, der frühestmögliche Reisezeitpunkt für Connor. Nun galt es aber noch die ganzjährigen Einschränkungen zu beachten. Diese besagten, dass unter -12 und über 29 Grad keine Tiere mitgenommen werden um die Gesundheit nicht zu gefährden. Ich hatte keine Sorge, dass die Temperaturen an einem der Orte darunter liegen könnten, so kalt ist es ja sogar im tiefsten Winter in Frankfurt nur sehr selten.
Doch als ich das Wetter für Dallas und Atlanta (unser Zwischenstop) in Erfahrung bringen wollte hatte ich auf einmal Angst, dass die Temperaturen dort womöglich zu hoch liegen würden. Tatsächlich kann es nämlich in Dallas auch Ende Oktober noch gut über 30 Grad warm sein. Jeden Tag verfolgte ich die Wettervorhersage und hoffte und bangte, dass das Wetter passen würde. Wenn nicht müssten wird den Flug nämlich spontan umbuchen oder aber Connor doch per Cargo schicken. Diese Info erhielt ich erst, nachdem ich via Facebook bei der Geschäftsstelle in Atlanta nachgefragt hatte, denn bei der deutschen Servicestelle konnte man mir keine Auskunft erteilen, was ich doch sehr verwunderlich finde, denn so kompliziert erschien mir die Frage nicht.
Ein Welpenimport kann eine ziemlich nervenaufreibende Sache sein. Bei jeder neuen Komplikation die auftrat sagte mein Mann, wie hälst du das bloß aus, ich hätte schon längst aufgegeben. Aber es ging hier um einen echten Traumhund für mich und ich war fest entschlossen es zu schaffen, egal was noch kommen würde.
Die Flugbox
Und schon geht’s weiter mit der Planung, jetzt mit der Transportbox für den Hund. Diese muss, wie alles andere auch, ebenfalls gefühlte 100 Kriterien erfüllen um für einen Flug akzeptiert zu werden. Als ich das erste Mal die Kriterien für einen Flug mit Hund bei American Airlines durchgelesen habe, hatte ich schon bei dem Punkt „Transportbox“ Zweifel, ob ich tatsächlich alles geregelt bekommen würde.
Zu allererst stellt sich die Frage welche Größe man benötigt. Die Box muss etwas länger sein als der Hund selbst und mindestens doppelt so breit wie der Hund, damit er ausreichend Platz hat sich bequem hinzulegen. Zudem muss der Hund in der Box aufrecht sitzen und stehen können, ohne, dass der Kopf den Deckel berührt.
Bei einem ausgewachsenen Hund ist die passende Größe recht schnell ermittelt, doch bei einem noch wachsenden Welpen ist es durchaus etwas schwieriger die Größe zum Flugzeitpunkt abzuschätzen. Am einfachsten ist es, wenn der Züchter die Flugbox besorgt, denn er sieht den Hund ja und kann besser abschätzen wie groß und schwer er dann sein wird. Bei der Fluggesellschaft muss die Größe der Box und das Gesamtgewicht bei der Anmeldung eines Hundes direkt angegeben werden. Ist man sich nicht ganz sicher, besser die größere Nummer angeben und das Gewicht lieber auf 1-2 kg mehr schätzen.
Das war der einfache Teil, jetzt geht es darum wie die Box beschaffen sein muss.
Eine Flugbox für Tiere sollte nach Möglichkeit den IATA (International Air Transport Assiciation) Richtlinien entsprechen, damit wird sie von den allermeisten Fluggesellschaften akzeptiert.
Die Box muss aus einem robusten, festen Material sein, am besten Hartplastik.
Reine Gitterboxen oder Boxen aus Korbgeflecht sind nicht erlaubt.
Die Box muss eine Metalltür haben, Plastiktüren sind nicht erlaubt. Die Türöffnung darf nicht oben sein. Außerdem muss die Box auf beiden Seiten und hinten Belüftungsschlitze haben.
Wenn die Box Rollen hat müssen diese entfernbar sein, während des Fluges müssen die Rollen demontiert sein.
Auf der Außenseite müssen zumindest an 2 Seiten Aufkleber mit Pfeilen angebracht werden, die anzeigen wo oben ist. Auf dem Deckel der Box muss ein Aufkleber mit der Aufschrift Live Animals angebracht werden. Diese Aufkleber werden manchmal bei den Boxen mitgeliefert, ansonsten kann man sie in der Regel am Flughafen bekommen.
Eine saugfähige Einlage muss in der Box um Urin aufsaugen zu können.
Zwei Schüsseln (für Futter und Wasser) müssen an der Innenseite der Tür angebracht sein (leer). Gegebenenfalls sollten noch Futter und Fütterungshinweise angebracht werden.
Ober- und Unterteil der Box müssen mit Metallschrauben und Muttern befestigt sein. Haken aus Plastik werden nicht akzeptiert.
Normalerweise darf pro Box nur ein Hund reisen, es gibt jedoch Ausnahmen. Es dürfen zum Beispiel zwei Welpen zusammen in einer Box reisen, wenn jeder von beiden nicht mehr als 9kg wiegt.
Behörden und Dokumente
Bei einem Hundeimport kommt natürlich auch der liebe Papierkram nicht zu kurz. Es gilt die Anforderungen der Fluggesellschaft und des Einreiselandes zu beachten. Sind die Anforderungen des Ziellandes nicht erfüllt kann angeordnet werden, dass der Hund auf Kosten des Besitzers zurück geschickt wird oder in Quarantäne muss. Die Einreisevorschriften variieren je nach Ursprungsland des Hundes. Es wird unterschieden zwischen EU-Ländern, gelisteten Drittländern und nicht gelisteten Drittländern. Die USA gehören zu den gelisteten Drittländern.
Um definitiv alles Wichtige zusammenzuhaben und nichts zu vergessen habe ich mich schriftlich beim Grenzveterinär des Frankfurter Flughafens sowie an die Zollstelle dort gewandt. Folgende Voraussetzungen mussten für die Einreise (mit einem Passagierflugzeug) erfüllt sein:
Der Hund muss bei der Einreise mindestens 15 Wochen alt sein, Ausnahmen für jüngere Welpen sind seit einer Gesetzesänderung im Dezember 2014 nicht mehr möglich. Er darf aber nur dann mit 15 Wochen einreisen, wenn er mit 12 Wochen gegen Tollwut geimpft wurde. Keinesfalls darf die Impfung früher vorgenommen werden, dies würde nicht anerkannt werden und ist zudem unzulässig. Generell erhält die Tollwutimpfung 21 Tage nach Verabreichung ihre Gültigkeit. Zusätzlich muss die Impfung auf einem Formular oder Impfpass bestätigt werden.
Als nächstes muss der Hund für die Einreise einen Microchip haben, dieser sollte der ISO Norm 11784 oder 11785 entsprechen. Handelt es sich um einen anderen Chip muss der Besitzer bzw. Importeur des Hundes ein Lesegerät zur Verfügung stellen, das den Chip auslesen kann. Tätowierungen werden nicht anerkannt.
Der Chip muss zwingend vor der Tollwutimpfung gesetzt werden, wird zuerst die Impfung durchgeführt und wenige Tage später der Chip gesetzt wird dies nicht anerkannt.
Zu guter Letzt muss für den Hund ein zweisprachiges Gesundheitszertifikat ausgestellt werden. Dieses darf maximal 10 Tage vor der Einreise vom Tierarzt ausgefüllt, keinesfalls früher, da es sonst wieder nicht akzeptiert wird.
Das Zertifikat muss zudem von der USDA (United States Department of Agriculture) gestempelt werden, der ausführende Tierarzt muss also Sorge dafür tragen, dass es rechtzeitig vor der Ausreise wieder zurück ist.
Damit wären nun die Papiere für Aus- und Einreise erledigt. Wird der Hund jedoch mit einem Cargoflugzeug importiert gilt es noch weitere Dinge zu beachten. 48 Stunden vor der Einreise muss der Hund noch einmal vom Tierarzt untersucht werden um eine gute Gesundheit und Transportfähigkeit zu bescheinigen. Außerdem muss die Einreise einen Tag vorher angemeldet werden.
Leider ist es damit noch immer nicht ganz geschafft. Für die endgültige, offizielle Einreise gilt es bei der Ankunft noch eine Hürde zu nehmen, den Zoll. Wer einen Welpen/Hund importiert muss nach der Gepäckausgabe den roten Ausgang nehmen für die Anmeldung von zollpflichtigen Waren. Dort werden die Papiere überprüft und eine Einfuhrabgabe in Höhe von 19% des Kaufpreises muss geleistet werden. Erst danach sind alle Formalitäten erledigt.
Unerwartete Wendungen
Am Morgen des 07.10. schrieb mir eine Freundin, die ebenfalls auf der Suche nach einem Langhaardalmatiner war, dass sie Einen gefunden hätte. Ein Geschwisterchen sollte am 26.10. nach Deutschland reisen. Sofort war mir klar, dass es sich mit Sicherheit um einen Bruder von Connor handelte, denn an besagtem Datum war unser Flug geplant. Meine Freundin bat mich, ob ich ihren Kleinen ebenfalls mitbringen könnte. Ich stimmte zu, warum auch nicht, nichts sprach dagegen zwei Welpen mitzunehmen.
Also gesagt, getan, ich setzte mich mit der Züchterin in Verbindung und klärte direkt die wichtigsten Dinge. Auch bei Delta Airlines rief ich gleich an um einen weiteren Hund anzumelden. Dies verlief problemlos, am Abend war die Bestätigung da.
Manchmal geht das Leben schon seltsame Wege und so kamen wir beide viel schneller als je gedacht zu unserem „amerikanischen Traum(hund)“. Und wir würden Brüder haben, welch eine glückliche und überaus spannende Fügung! Denn eigentlich wollte die Züchterin den Rüden selbst behalten, entschied sich jedoch nun ihn doch abzugeben, da sie bereits die Eltern von ihm hat.
24.10.2015: Die Reise beginnt
Am Abend vorher haben wir alles gepackt und nochmal überprüft ob alle Dokumente dabei sind. Reisepass, Personalausweis, eine Kopie der Einreiseerlaubnis, Flugtickets und Connor’s Kaufvertrag, nichts davon durfte vergessen werden.
Morgens um 7.05 Uhr sollte unser Flug in Frankfurt starten. Mit bis zu 1,5 Stunden Fahrzeit, rechtzeitiger Ankunft etwa 2 Stunden vor Ablug und ein bisschen Reservezeit hieß es aufstehen gegen kurz nach 2 Uhr nachts, was mein Mann so gar nicht gut fand. Ich dagegen war eh super aufgeregt und konnte kaum schlafen. Ich würde einen, nein zwei, Welpen persönlich in Amerika abholen!
Unser Flug startete pünktlich ohne verlief ohne Probleme, sodass wir wie geplant in Dallas landeten. Samstag und Sonntag verbrachten wir damit uns einen kleinen Eindruck von Texas zu machen und am Montag ging es auch schon wieder zurück.
Mit der Züchterin von Connor und Merlin hatte ich ausgemacht, dass ihr Mann und wir uns am Flughafenterminal treffen und die Übergabe machen würden. Nach nur 3 Telefonaten und ein paar kleinen Orientierungsschwierigkeiten (Dallas Fort Worth ist ein wirklich großer Flughafen, absolut nicht vergleichbar mit einem unserer deutschen Flufhäfen) hatten wir uns endlich gefunden.
Da saßen sie in ihren Boxen und schauten neugierig was um sie herum passiert. Nur kurz bellten beide als wir uns näherten, danach wurde neugierig durch das Gitter geschnüffelt und geschleckt. Herrje waren die beiden süß, zwei bildschöne Jungs! Mit dem Mann der Züchterin klärte ich die restlichen Dinge und er übergab mir die Papiere, es war alles für die Einreise nach Deutschland vorhanden, das Gesundheitszertifikat, der Nachweis über die Tollwutimpfung und alles schön versehen mit den Chipnummern. Danach verabschiedeten wir uns und machten uns auf den (langen) Weg zu unserem Gate um einzuchecken.
Entgegen meiner Erwartungen waren die beiden Welpen überaus entspannt und super lieb, nicht einen Ton hörte man die ganze Zeit über von ihnen. Sie saßen oder langen in ihren Boxen und schauten einfach nur, gelegentlich wedelten und freuten sie sich sichtlich über den Flughafentrubel, was mich ein wenig verwunderte. Ich hatte mit laut schimpfenden Hunden gerechnet, die ordentlich Rabatz machen, aber nein, nichts! Erstaunlich!
Am Check in musste ich einen Infozettel ausfüllen, der jeweils oben auf der Box angebracht wurde. Hierauf vermerkt sind der Name des Hundes sowie seine Chipnummer, wann er gefüttert wurde und wie alt er ist. Zudem natürlich die Passagierdaten, auf wen der Hund gebucht ist. Zwischenzeitlich wurden auch wir und unser Koffer eingecheckt sowie die Hunde inkl, der Box gewogen. Sie brachten insgesamt 22kg und 23,5kg auf die Waage. Anschließend wurden die Boxen noch gut sichtbar mit Richtungspfeilen (damit die Box keinesfalls falsch herum gelagert wird) und einem „Live Animals“ Aufkleber versehen.
Dann wurden sie weiter transportiert zur endgültigen Abgabe. Ich musste beide Hunde noch einmal aus der Box nehmen, damit geprüft werden konnte, ob sie den Anforderungen entsprechen. So zum Beispiel ob die Hunde ausreichend Platz zum Stehen, Drehen und Liegen haben und ob eine saugfähige Einlage vorhanden ist. Alles war in Ordnung, die Türen Boxen wurden noch mit Kabelbinder fixiert, damit sie unterwegs keinesfalls versehentlich geöffnet werden konnten und so gingen wir ohne die beiden weiter. Auch bei diesem Abschied waren sie wieder mucksmäuschenstill.
Der Flug nach Atlanta verlief ein wenig holprig, ansonsten aber unauffällig. Angekommen in Atlanta hatten wir von einem Fenster aus einen perfekten Blick auf das Flugzeug und, welche Erleichterung, ebenso auf Connor und Merlin, die bereits ausgeladen waren vor dem Regen geschützt unter dem Flugzeug standen. In den Boxen wackelten und wedelten die Hunde und ich war beruhigt. Wir konnten sehen, dass sie gut und vorisichtig von den Mitarbeitern behandelt und weiterverladen wurden. Nun stand noch ein Nonstop Flug von 9 Stunden bis Frankfurt an. Ich machte mir ein wenig Sorgen, ob die Kleinen den langen Flug im Frachtraum und bei dem Lärm gut überstehen würden. Wie sich später herausstellte war meine Sorge völlig unbegründet.
Nach einem ruhigen Flug kamen wir morgens wieder in Frankfurt an. Da wir noch nie mit Hunden geflogen waren erkundigte ich mich an der Gepäckinfo wo wir die beiden abholen konnten. Zeitgleich mit uns trafen die beiden an der Abholstelle ein. Er war wieder einmal mucksmäuschenstill in den Boxen. Ich schaute hinein und die beiden freuten sich lautlos, genau wie in Dallas 14 Stunden zuvor. Diese Gelassenheit von 15 Wochen alten Welpen hat mich sehr beeindruckt!
Nun hieß es wieder ab auf die Gepäckwägen, unsere letzte Station vor der offiziellen Einreise war die Zollabfertigung. Am Zoll wurden die Papiere von Connor und Merlin kontrolliert, das Gesundheitszertifikat und die Imfpnachweise (Tollwut). Die Chipnummern wurden allerdings nicht ausgelesen, während der gesamten Abfertigung blieben die Welpen in den Boxen.
Die Papiere waren in Ordnung und somit ging es dann noch ans Bezahlen, Einfuhrabgabe in Höhe von 19% des Kaufpreises musste geleistet werden.
Leider habe ich vergessen auf die Uhr zu schauen, aber das Ganze dürfte ich sich gut eine Stunde hingezogen haben.
Als Connor und Merlin nun endlich ganz offiziell nach Deutschland eingereist waren versuchten wir noch ein ordentliches Bild mit beiden hinzubekommen. Aber wie das mit Welpen so ist waren sie einfach zu zappelig und wollten lieber spielen, was man ihnen nach der langen Zeit in der Box keinesfalls verübeln kann.
Mit Sicherheit werden wir uns bald wieder einmal treffen und spätestens dann gibt es bestimmt mal ein Bild der beiden Brüder zusammen.