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    Popular Sires – eine zweite Betrachtung

    Vor kurzem bin ich bereits auf einige Aspekte im Zusammenhang mit Popular Sires, also Rüden, die in der Zucht überpräsent sind, eingegangen.

    Heute möchte ich dahingehend noch auf einen anderen Punkt eingehen: Popular Sires ohne Stammbaum.

    Es mag kurios klingen, aber übermäßig oft eingesetzte Deckrüden gibt es nicht nur in der Vereinszucht, sondern auch in der „ohne Papiere“ Szene.

    In Deutschland gibt es einen Dalmatinerrüden, der in den letzten Jahren gefühlt von jedem 3. Wurf ohne Papiere hier der Vater ist. Wie viele Würfe genau er aktuell schon gezeugt hat weiß ich nicht, meinem Eindruck nach (Wurfanzeigen, Besitzer eines Nachkommen von ihm) sind es aber bereits unzählige.

    Schon in der Stammbaumzucht kann sich ein Popular Sire sehr negativ auswirken, bei der Zucht von Hunden unbekannter Abstammung ergeben sich jedoch noch andere Probleme.

    Das Größte ist die mögliche Inzucht.
    Wenn ein Rüde, dessen Ahnen nicht bekannt sind, innerhalb mehrerer Jahre unzählige Hündinnen deckt, von denen die allermeisten ebenfalls einen unbekannten Stammbaum haben, fehlen auch in weiteren Generationen diese Daten. Das kann zur Folge haben, dass später unbeabsichtigt Geschwister, Halbgeschwister oder Vater/Tochter, Opa/Enkelin und so weiter verpaart werden.
    Erfahrungsgemäß interessieren sich leider auch die wenigsten dieser Züchter oder Rüdenhalter für Verwandtschaftsverhältnisse oder Hintergrundwissen.
    Ob man also einen Hund aus Inzest bekommt? Es wäre denkbar!

    Ein zweiter Punkt ist die Gesundheit. Wenn Aufzeichnungen über die Ahnen an sich fehlen, dann fehlen sie auch über die Gesundheit. Hat der Uropa eine D-Hüfte gehabt, war die Oma einseitig hörend oder war der Opa ein Einhoder?
    Hatte ein Ahne vielleicht eine Knickrute oder war übermäßig groß?
    Man weiß es nicht, diese Informationen sind nicht vorhanden und vielleicht hat es sie auch nie gegeben, weil die Besitzer keine Notwendigkeit für Zuchtuntersuchungen gesehen haben.

    Da es ganz oft heißt man brauche keine Papiere, weil man ja nicht züchten wolle, geht dieser Kreislauf immer weiter. Denn viele Menschen möchten dann später doch züchten und machen es genauso.

    Aus meiner Sicht sind Popular Sires grundsätzlich kritisch zu betrachten und ich würde mir wünschen, dass nicht nur Züchter, sondern auch Deckrüdenhalter Verantwortung übernehmen.

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    Rassehunde von „privat“

    Anlässlich eines Beitrags in einer Dalmatinergruppe, den ich gestern gelesen habe, würde ich gerne eine kleine Umfrage starten.

    In dem Beitrag ging es um jemanden, der sich vor wenigen Monaten einen Rüden zu seiner Hündin dazugeholt hat und diese erwartet nun Welpen, welche laut Anzeige für 1000€ verkauft werden.
    Der Text lässt darauf schließen, dass beide Eltern keinen Stammbaum haben und somit die Ahnen/Verwandtschaft unbekannt sind. Auch Untersuchungen wie AEP oder HD Röntgen werden nicht erwähnt, was vermuten lässt, dass die Hunde nicht untersucht sind und auch die Welpen nicht getestet werden.

    Was würde euch veranlassen bzw. was hat euch veranlasst dort einen Welpen zu kaufen, anstatt bei einem Züchter, bei dem ihr für das gleiche Geld einen untersuchten Welpen von untersuchten Eltern und mit Stammbaum bekommen würdet?
    Natürlich nicht nur beim Dalmatiner, unabhängig von der Rasse.

    Dies ist keinesfalls böse gemeint, mich würden tatsächlich ernsthaft nur die Gründe interessieren.
    Früher war es oftmals der Preis, Welpen ohne Papiere wurden in der Regel viele hundert Euro günstiger verkauft, aber ich denke das kann es heutzutage meist nicht mehr sein, denn die Preise liegen kaum oder gar nicht mehr unter dem Züchterpreis.

    Ist es vielleicht, weil man ganz in der Nähe wohnt, weil man Mitleid mit den Welpen hat oder weil spontan und unkompliziert einen Welpen haben möchte?

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    Ohne Papiere günstiger?

    Vor längerer Zeit bekam ich eine Anfrage. Jemand interessierte sich für einen Welpen von mir und fragte nach einer kurzen Unterhaltung wie viel billiger der Welpe denn ohne Papiere wäre.
    Ich antwortete: 15€

    Das war nicht das was die Interessentin hören wollte. Sie sagte mir, sie kenne Züchter, die Welpen ohne Papiere dann mehrere hundert Euro billiger abgeben würden und sie bräuchte ja keine Papiere.

    Bei mir gibt es ausschließlich Welpen „mit Papieren“, denn der Stammbaum gehört zum Hund.
    Aus meiner Sicht sind Züchter, die Welpen je nach Wunsch mit oder ohne Papiere anbieten, als unseriös zu betrachten und mit Vorsicht zu genießen.

    Ich kenne keinen einzigen Verein, in dem der Stammbaum selbst ein derart großer Posten wäre, dass sich ein Preisunterschied von mehreren hundert Euro ergibt!

    Wenn ich einen Welpen ohne Papiere abgeben würde, dann hätte dieser in der Aufzucht immernoch genauso viel gekostet und er wäre qualitativ nicht schlechter als die anderen Welpen.

    Wer einen Welpen ohne Papiere möchte, der findet im Internet Angebote zuhauf. Aber das große Schnäppchen kann man dadurch heutzutage eher nicht mehr erwarten, denn die meisten „papierlosen“ Welpen kosten nur unwesentlich weniger, oftmals sogar das Gleiche und manchmal sogar mehr als ein Welpe mit allem drum und dran vom Züchter.

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    Was ich als Züchter biete.

    Nachdem ich Sonntag gefragt habe was ihr euch von einem Züchter wünscht möchte ich heute einmal auflisten, was Interessenten speziell bei mir erwarten bzw. nicht erwarten können.

    * Alle eingesetzten Zuchthunde sind beidseitig hörend (mit AEP Nachweis) und mindestens auf HD geröntgt. Alle eigenen Hunde sind zusätzlich auf ED, OCD, DM und in Zukunft auch Spondylose getestet.

    * Eine Hündin hat bei mir nie mehr als 4 Würfe und ein Mindestabstand von 12 Monaten zwischen 2 Würfen wird eingehalten.

    * Alle Dokumente wie Ahnentafel, Laborergebnisse und Gesundheitsauswertungen können eingesehen werden

    * Ich möchte im Idealfall ein Hundeleben lang mit den Welpenkäufern in Kontakt bleiben und bin auch für negative Informationen meine Nachzuchten betreffend dankbar. Probleme oder Erkrankungen veröffentliche ich nach Einverständnis auch auf der Homepage.

    * Ich inkludiere Lemon/Orange, Tricolor, Brindle und Langhaar, welche im aktuellen Standard nicht anerkannt sind. Jedoch züchte ich diese Varianten nur zusätzlich, nicht ausschließlich.

    * Ich mache keine Preisunterschiede aufgrund von Geschlecht oder Farbe.

    * Alle Welpen werden audiometrisch untersucht und die Käufer erhalten eine Kopie des Nachweises.

    * Meine eigenen Hunde und Welpen werden nicht ausschließlich gebarft. Welpen werden bei mir sowohl an Frischfutter, Trockenfutter als auch Nassfutter gewöhnt. Bei den Käufern setze ich keine bestimmte Fütterungsmethode voraus.

    * Die Welpen leben bis zur Abgabe mit im Haus. Ab 4-5 Wochen können sie tagsüber draußen toben und spielen, jedoch gibt es bei uns kein „Welpenhaus“. Über Nacht sind die Welpen grundsätzlich bei uns drinnen und damit unter Aufsicht.

    * Die Welpen lernen bereits diverse Geräusche, Gerüche und Umweltgegebenheiten kennen. Dazu gehören normale Haushaltsgeräusche wie Musik, Türklingel, Staubsauger, Küchengeräte und auch die Straßengeräusche. Verschiedene Untergründe, sowie die Gewöhnung ans Halsband gehören auch dazu. Ab 7 Wochen werden auch erste kleine Leinengänge gemacht, wenn das Wetter passt.

    * Alle Welpen erhalten eine Ahnentafel vom Pro Dalmatian e.V. welcher jedoch nicht dem VDH/FCI angehört.

    * Meine Welpen können auf kleinen VDH Ausstellungen nur in der Funklasse gezeigt werden, sie können nicht für die regulären Klassen gemeldet werden.
    Wer von vornherein plant Ausstellungen zu besuchen, ist besser beraten direkt bei einem VDH Züchter einen Welpen zu erwerben.

    * Meine Welpen werden ab einem Alter von 8 Wochen abgegeben. Sie sind bis dahin 3mal entwurmt, audiometrisch untersucht, geimpft und haben einen Microchip nach DIN Norm sowie einen EU Pass.

    * Auf meiner Homepage gibt es zu jedem Wurf eine Infoseite inkl. Stammbaum.
    4 mal pro Woche werden aktuelle Bilder dort hochgeladen, sodass die Entwicklung engmaschig mitverfolgt werden kann.
    Im Wurftagebuch kann bereits ab Beginn der Läufigkeit, über die Trächtigkeit bis hin zur Geburt alles mitverfolgt werden.

    * Ich setze kein eigenes Haus mit Grundstück voraus und auch nicht, dass der Hund rund um die Uhr beaufsichtigt sein muss.

    * Ich arbeite mit einer Warteliste für jeden Wurf. Eine Hündin wird nur dann belegt, wenn es bereits vorab mehrere Interessenten gibt.