• Allgemein

    Gewöhnung an verschiedene Untergründe

    Ein Hund sollte und muss in der Regel mit einer Vielzahl an Untergründen zurecht kommen und problemlos weiterlaufen.
    Gras, Pflaster, Asphalt, Waldboden, Holz, Felsen, Fliesen, Teppich, um einige zu nennen.
    Seit diesem Wurf habe ich für die Welpen Puzzlematten, die verschiedene Untergründe simulieren. Bei uns dabei ist Eis, Steine, Äste, Eicheln, Tannenzapfen, eine genoppte Halbkugel und Welle (für unebene Wege) sowie eine Schildkröte (z.B. für herumliegendes Spielzeug).
    Die Welpen sind schnurstraks auf und über die Matten spaziert, haben sie genau inspiziert und sich sogar darauf gesetzt und gelegt 🙂
    Für bewegliche Untergründe ist mit der Wippe, dem Balanceboard und der Schaukel gesorgt, welche auch alle sehr beliebt sind. Egal ob es wippt, in alle Richtungen schwingt oder sich dreht, alles kein Problem!

    Die Welpen sind nun im besten Alter angekommen um mehr von der Welt kennenzulernen.
    Ende der Woche steht auch schon der Auszug bevor und ich denke die Zwerge gut darauf vorbereitet zu haben.
  • Allgemein

    Der Welpe – ein unbeschriebenes Blatt?

    Oft wird angenommen, dass neugeborene Welpen wie ein unbeschriebenes Blatt sind, frei von jeglichen Vorbelastungen, positiven oder negativen Einflüssen und somit ganz frei formbar.

    Dies stimmt jedoch nur sehr bedingt, denn ein Welpe wurde bereits im Mutterleib verschiedenen Einflüssen ausgesetzt.
    Wie die Hündin in der Trächtigkeit gehalten und ernährt wird nimmt Einfluss auf die Früchte.
    Ist die Hündin häufig und lange Stress ausgesetzt, so kommen die Welpen bereits mit einer erhöhten Stressanfälligkeit zur Welt. Hauptsächlich das letzte Drittel der Trächtigkeit ist entscheidend.

    Diese Anfälligkeit bleibt ein Leben lang.
    Auch auf das Immunsystem kann sich dies negativ auswirken und einen krankheitsanfälligeren Hund hervorbringen.
    Auch die Ernährung ist nicht unwichtig.

    In der Trächtigkeit beginnt bereits (ebenfalls im letzten Drittel) die Futterprägung der Welpen darüber was die Hündin zu fressen bekommt.
    Dieser Prozess setzt sich beim Säugen fort und wird mit Beginn der Aufnahme von fester Nahrung gefestigt.
    Als Beispiel las ich von fiktiven Fischerhunden, welche über Generationen hinweg überwiegend Fisch bekamen.
    Sie vertrugen nicht gut Rind oder Huhn, da sie immer weiter auf Fisch geprägt wurden und sich somit auf diese Nahrung spezialisiert hatten.
    Ein Welpe ist also tatsächlich nicht gänzlich unbeschrieben, sondern wurde bereits mehreren Einflüssen ausgesetzt, die seine Entwicklung beeinflussen.

    Die Frage wie die Mutter in der Tragezeit gehalten wurde kann somit durchaus hilfreich sein.
  • Allgemein

    Abgabealter

    Bezüglich des Abgabealters von Welpen gehen die Meinungen der Menschen sehr auseinander. Daher erscheint es mir sinnvoll dies einmal näher zu thematisieren.

    Bei mittleren bis großen Rassen beträgt das übliche Abgabealter 8 Wochen, dies ist zudem natürlich gesetzeskonform.
    Klein- und Zwergrassen werden häufig erst mit 10-12 Wochen abgeben.

    Gibt ein Züchter seine Welpen mit 8 Wochen ab, so heißt es “Das ist aber sehr früh”oder “Sie sollten lieber länger bei der Mutter bleiben”.
    Gibt ein Züchter seine Welpen dagegen erst mit bspw. 12 Wochen ab kämen sicher Fragen wie “Oh, warum denn erst so spät?”
    Wie man es macht, man macht es falsch.

    Ich gebe bereits seit Beginn meiner Zucht meine Welpen ab Vollendung der 8. Lebenswoche in ihre neuen Familien und gehöre damit zum absoluten Großteil der Züchter. Die wenigsten Züchter behalten ihre Würfe ohne besonderen Grund mehre Wochen länger da.

    Aussagen wie “Den Welpen tut es nur gut, noch länger mit den Geschwistern und der Mutter zusammen zu sein” kann ich nicht unterschreiben.
    Sie sind von der Hündin entwöhnt und müssen nicht mehr gesäugt werden. Sie sind selbstständige Hunde (nur in klein), die allein fressen, ihr Geschäft verrichten und schon sicher laufen können. Die wichtigsten Basics in Sachen hündischer Kommunikation haben sie im Umgang mit den Geschwistern, der Mutter und ggf. anderen Hunden des Züchters bereits gelernt.

    Sie werden von Tag zu Tag neugieriger, mutiger, fordernder, größer und lauter.
    Wenn es sich um einen kleinen Wurf von 2-4 Welpen handelt sind diese auch gut länger als 8 Wochen zu handlen. Bei einem Wurf von 10,12 oder gar 16 Welpen sieht das schon ganz anders aus. Blieben diese nun alle bis 3 Monate, dann müssten sie erheblich teurer abgegeben werden, denn der Aufwand steigt immens und rapide.
    Sie lernen schnell wie man Blödsinn macht. Vor allem in der Gruppe kommen sie auf noch mehr Ideen und stacheln sich gegenseitig an. Egal ob es ums Buddeln in der Wiese, Bellen am Zaun oder Ärgern vom Bruder geht. Je länger sie zusammenbleiben, desto eher entstehen Zankereien, wer Geschwister hat kennt das ja vielleicht.

    Bezüglich der Mutterhündin kann ich natürlich nur von mir reden, aber meine Hündinnen sind irgendwann auch genervt von der stürmischen Bande und verbringen von sich aus nur noch sehr wenig Zeit mit ihnen.

    Ab 8 Wochen können und sollen sie neue Eindrücke bekommen wie Leinelaufen, Stubenreinheit, keine Möbel anfressen, Grundkommandos. Das ist mit einem großen bis sehr großen Wurf kaum zu schaffen, denn auch der Tag eines Züchters hat nur 24 Stunden und es ist unmöglich alle Welpen gleichzeitig im Auge zu behalten und unerwünschtes Verhalten zu unterbinden.
    Viele Züchter nehmen sich für die Aufzucht eines Wurfes ihren Jahresurlaub. Der ist jedoch irgendwann aufgebraucht, aber mit 8 Wochen und älter ist ein Wurf sehr betreeungsintensiv. Die Aktivitätsphasen werden immer länger und eine große Gruppe von Welpen kommt schlechter zur Ruhe als ein einzelner Welpe, denn ständig „motiviert“ ein Geschwister zum Weitermachen.

    Anders sieht es natürlich aus, wenn ein Welpe z.B. ins Ausland vermittelt wird, hier gilt für viele Länder inzwischen die 15 Wochen Regelung. Bei einem Import oder Export ist es also unerlässlich, dass der Welpe bis ca. 15 Wochen beim Züchter bleibt.

    Bei mir müssen Welpen nicht unbedingt direkt mit 8 Wochen abgeholt werden. Sie können ab dann geholt werden, aber es ist keine Bedingung. Wenn es z.B. ein Urlaub oder die Arbeit erst zulässt den Welpen etwas später abzuholen, dann ist das nach Absprache generell möglich. Allerdings erlaube ich mir dann einen Aufpreis zu verlangen. Mein Welpenpreis beinhaltet die Tierarzt- und Futterkosten sowie die Aufzucht bis zur vollendeten 9. Lebenswoche. Bleiben Welpen darüber hinaus berechne ich einen Tagessatz, der zusätzliches Futter, ggf. nötige Entwurmungen und meine Zeit für Betreeung und Training enthält.

    Die meisten Menschen können sich vermutlich kaum vorstellen wie viel Zeit und Nerven eine gute Aufzucht in Anspruch nimmt. Von ein bisschen Füttern und Knuddeln allein wird ein Welpe eben noch nicht der (hoffentlich) alltagstaugliche und umweltsichere Hund, den sich die Meisten wünschen.