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Auf die Platten, fertig, los!
Als sogenannte Platten bezeichnet man beim Dalmatiner größere Farbflecken, die, im Gegensatz zu den normalen Tupfen, bereits direkt nach der Geburt zu sehen sind.
Früher wurden Plattenhunde in den großen Vereinen von der Zucht ausgeschlossen. Inzwischen sind sind sie in fast allen Vereinen unter Auflagen zugelassen.
Auch bei uns im Pro Dalmatian e.V. sind sie im Zuchteinsatz, jedoch ohne spezielle Auflagen, sie werden ganz normal behandelt.Aus meiner Sicht wäre es für die Rasse sehr von Vorteil, wenn immer mehr Dalmatiner mit Ohren- bzw. Kopf-Ohrenplatten in der Zucht eingesetzt würden.
Im Bezug auf die weitere Reduktion der Taubheit könnte dies ein wichtiger und nötiger Schritt sein. Der ausschließliche Einsatz von beidseitig hörenden Hunden ist zwar richtig, aber noch nicht ausreichend.
Von Anfang an vollständig pigmentierte Ohrbereiche können das Risiko für Hörverlust vermindern. Wenn in den Haarzellen im Innenohr Pigmente eingelagert werden brechen diese nicht ab und das Ohr ist hörend. Die logische Schlussfolgerung ist also, dass Ohrenplatten bevorzugt und vermehrt in die Zucht aufgenommen werden sollten.
Bis sich ein langfristiger Erfolg einstellt wird es aber wie bei vielen Dingen einige Zeit dauern.
Also, auf die Platten, fertig, los!
Wenn ihr einen gesunden Dalmatiner mit einseitiger oder beidseitiger Ohrplatte und korrektem Hörvermögen habt, wäre vielleicht eine mögliche Zuchtunterstützung eine Überlegung wert
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Blaue Augen
Dalmatiner mit blauen Augen sind sehr beliebt. Die blauen Augen sind in der Tat ein Blickfang und fallen direkt auf.
Welpen mit ein- oder beidseitig blauen Augen kommen immer wieder in Würfen vor, auch wenn beide Elterntiere braune Augen haben.
Aufgrund der Beliebtheit gibt es Menschen, die mit blauäugigen Hunden züchten um die Wahrscheinlichkeit für ebenfalls blauäugigen Nachwuchs zu erhöhen.
Dies ist jedoch nicht im Sinne der Hunde und kann zu Lasten der Gesundheit gehen.Beim Dalmatiner entstehen blaue Augen, wenn die Weißscheckung besonders stark ausgeprägt ist und sich dadurch auch auf die Iris ausdehnt. Es lagern sich somit keine Pigmente in die Iris ein und das Auge erscheint blau. Die Sehfähigkeit ist dadurch nicht gestört, jedoch bedeutet eine noch stärkere Weißscheckung ein höheres Taubheitsrisiko.
Vor einigen Jahren habe ich die Zuchtbücher der deutschen Zuchtvereine über einen Zeitraum von 5 Jahren bezüglich blauer Augen und Taubheit ausgewertet. Dabei hat sich gezeigt, dass blauäugige Welpen 3mal häufiger sowohl von einseitiger als auch beidseitiger Taubheit betroffen sind.
Es ist also ohne Zweifel sinnvoll blauäugige Hunde von der Zucht auszuschließen, denn das Taubheitsaufkommen so gering wie möglich zu halten ist im Sinne der Hunde und Halter.
In meiner Zucht sind bisher 4 Welpen mit blauen Augen gefallen. 3 davon mit je einem blauen Auge und eine Hündin mit 2 blauen Augen. 2 Welpen sind beidseitig hörend, die anderen 2 einseitig hörend.