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    Ahnentafeln

    Dieser Text bezieht sich lediglich auf Dalmatiner, zu anderen Rassen kann ich keine Aussagen machen.
    Rassehunde vom Züchter erhalten eine Ahnentafel / einen Stammbaum (umgangssprachlich auch „Papiere“ genannt).

    Viele Menschen, die einen Rassehund haben möchten gehen nicht zu einem seriösen Züchter, sondern erwerben einen Welpen von „privat“ mit der Begründung, sie bräuchten keine Papiere, da sie ja nicht züchten wollen.

    Ist ein Hund mit Stammbaum tatsächlich nur für Züchter wichtig/interessant? Keineswegs!

    Man kann die Ahnentafel eines Hundes durchaus als eine Art Geburtsurkunde betrachten. Vermerkt sind Daten wie der Wurftag, der genaue Geburtsort, der vollständige Name, die Rasse, die Fellfarbe (und ggf. Fellbeschaffenheit), eine eindeutige Kennzeichnung (in der Regel Microchip) sowie die Ergebnisse von eventuell vorgeschriebenen Untersuchungen des Welpen (beim Dalmatiner z.B. das Ergebnis des Hörtests).

    Ebenso sind natürlich die Eltern, die Großeltern und die Urgroßeltern (je nach Verein auch die Ururgroßeltern) aufgeführt. Diese sind meist mit ihrer Fellfarbe, der Zuchtbuchnummer und mindestens dem Ergebnis des HD Röntgens angegeben (welche und wie viel Angaben im Stammbaum vermerkt sind kann je nach Verein variieren).
    Man kann also anhand des Stammbaums z.B. sehen, wie gut die Hüftauswertungen über mehrere Generationen sind und ob bzw. wie nah die Eltern miteinander verwandt sind (über mehrfach vorkommende Ahnen). Für mich persönlich käme z.B. niemals ein Hund aus einer Inzestverpaarung (Mutter/Sohn oder Vater/Tochter oder Bruder/Schwester) oder einer Halbgeschwisterverpaarung (beide Eltern haben die gleiche Mutter oder den gleichen Vater) in Frage, unabhängig davon ob ich mit diesem Hund züchten wollte oder nicht.
    Bei Hunden, die eventuell schon über mehrere Generationen „ohne Papiere“ gezüchtet wurden gibt es keine Möglichkeit die Verwandtschaftverhältnisse der Eltern zu bestimmen. Auch gesundheitliche Untersuchungen wie AEP oder HD liegen in den seltensten Fällen vor.
    Mithilfe des Stammbaums lässt sich auch noch sehr viele weitere Generationen zurückschauen und die Abstammung des Hundes erforschen, was sehr interessant und spannend sein kann.

    In manchen Fällen ist es nötig einen Nachweis über die Rasse eines Hundes zu erbringen, auch hierfür ist eine Ahnentafel gut.

    Und wie viele Menschen, die „ja eh nicht züchten wollten“ es dann doch tun (und in dem Fall dann ohne jegliche Informationen), das ist wieder ein anderes Thema.