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Eigener Deckrüde
Wie die Meisten bestimmt wissen ist Connor mein eigener Deckrüde, der aber auch anderen Züchtern zur Verfügung steht.
Mir ist bekannt, dass ein eigener Deckrüde Gerede verursacht. Sätze wie
„Ist ja eh klar, dass der eigene Rüde genommen wird“,
„Wenn man den eigenen Rüden nimmt ist das ja auch viel bequemer als weiter wegfahren zu müssen“ oder
„Da will sich wohl jemand die Decktaxe sparen“ sind wohl nicht unüblich.
Übrigens „spart“ man rein gar nichts, wenn man selbst einen Rüden hält, in der Regel kommt dies sogar teurer als Fremdrüden einzusetzen.
Es sei denn es handelt sich um einen sehr „gefragten“ Rüden, der in seinem Leben 40 oder 50 Würfe produziert (auch das ist wieder ein eigenes, langes Thema)Warum sollte ich mir einen Deckrüden halten, wenn ich ihn nicht auch in meiner eigenen Zucht einsetzen möchte?
(Ob es klappt hängt natürlich von der Entwicklung ab, wenn man einen Welpen kauft und ist damit ein anderes Thema.)
Nur damit andere kein dummes Zeug reden? Oder meinen wieder etwas Neues gefunden zu haben, das man schlecht reden kann?
Oder rein in der Hoffnung, dass andere Interesse an meinem Rüden haben könnten? Etwas anderes ist es natürlich bei Rüdenhaltern, die nicht selbst züchten.Connor hatte bisher erst einen Wurf bei mir (E-Wurf), der G-Wurf wird sein 2. Wurf sein und eventuell wird es in Zukunft auch nochmal 2 Würfe mit ihm geben, je nachdem wie es sich mit meiner Zucht entwickelt.
Der H-Wurf ist beispielsweise wieder mit einem Fremdrüden geplant.Anders sieht die Sache für mich allerdings aus, wenn wirklich ausschließlich der eigene Rüde eingesetzt wird und zig Wurfwiederholungen gemacht werden. Das stellt für mich nicht unbedingt eine sinnvolle Zucht dar, die einen weiterbringt. 30 oder 40 Hunde mit exakt der gleichen Abstammung bringen der Population keinen Vorteil.
Dennoch muss im Endeffekt jeder für sich entscheiden was er möchte und wie er vorgeht. -
Warum züchtet man sowas?
Lemon? Langhaar? Warum züchtet man das?
„Warum züchtet man sowas?“
„Das entspricht nicht dem Standard!“
„Der Dalmatiner ist gut wie er ist, er muss nicht verändert werden.“
„Wer einen Langhaar/Lemon möchte, der soll sich eben eine andere Rasse aussuchen!“Diese und abgewandelte „Vorwürfe“ habe ich schon unzählige Male gehört und werde sie sicher auch noch oft hören.
Ich werde ab und gefragt (eigentlich meist eher verurteilt) wozu ich mit Lemon oder Langhaar züchte, welchen Sinn das hätte. Hinterher kommt oft noch die Floskel „das brauchte man schließlich nicht“.
Man kann das Ganze mal weiterspinnen:
Wozu braucht es braune Dalmatiner? Manche Züchter möchten ausschließlich reinerbig Schwarz, andere spezialisieren sich auf überwiegend Braun, wozu? Welchen Sinn hat das?
Wozu braucht es überhaupt Dalmatiner?Viele Züchter haben scheinbar eine starke Angst vor Veränderung, man sieht es schon beim Thema LUA (Low Uric Acid) oder Platten, auch hier scheiden sich sogar innerhalb der großen Verbände die Geister. Was die einen positiv sehen sehen andere als Unding.
Ich selbst betrachte die Aufnahme von Lemon, Langhaar oder auch Tricolor nicht als Veränderung in dem Sinne, sondern lediglich als eine Erweiterung innerhalb der Rasse (nicht als eine Genpoolerweiterung, ich weiß nicht, warum das ständig behauptet wird).
Diese Varianten existieren einfach beim Dalmatiner, es wurde nicht explizit kürzlich etwas von außen hinzugefügt um neue Varianten zu „kreieren“ (im Gegensatz zum LUA Dalmatiner, der tatsächlich aus einer Einkreuzung hervorgegangen ist).Ich werde weiterhin sämtliche Varianten des Dalmatiners in der Zucht einschließen, sofern die Gesundheit passt und auch das Wesen, egal ob Schwarz, Braun, Lemon, Tricolor, Kurzhaar, Langhaar, LUA. Ich liebe den Dalmatiner im Gesamten und nicht nur die Varianten, von denen mir gesagt wird, dass ich sie offiziell gut finden und unterstützen darf/soll.
Ich habe lediglich eine Verantwortung meinen eigenen Hunden, Welpen und meinen Welpenkäufern gegenüber, nicht jedoch einer ganzen Rasse!