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    Ohne Papiere günstiger?

    Vor längerer Zeit bekam ich eine Anfrage. Jemand interessierte sich für einen Welpen von mir und fragte nach einer kurzen Unterhaltung wie viel billiger der Welpe denn ohne Papiere wäre.
    Ich antwortete: 15€

    Das war nicht das was die Interessentin hören wollte. Sie sagte mir, sie kenne Züchter, die Welpen ohne Papiere dann mehrere hundert Euro billiger abgeben würden und sie bräuchte ja keine Papiere.

    Bei mir gibt es ausschließlich Welpen „mit Papieren“, denn der Stammbaum gehört zum Hund.
    Aus meiner Sicht sind Züchter, die Welpen je nach Wunsch mit oder ohne Papiere anbieten, als unseriös zu betrachten und mit Vorsicht zu genießen.

    Ich kenne keinen einzigen Verein, in dem der Stammbaum selbst ein derart großer Posten wäre, dass sich ein Preisunterschied von mehreren hundert Euro ergibt!

    Wenn ich einen Welpen ohne Papiere abgeben würde, dann hätte dieser in der Aufzucht immernoch genauso viel gekostet und er wäre qualitativ nicht schlechter als die anderen Welpen.

    Wer einen Welpen ohne Papiere möchte, der findet im Internet Angebote zuhauf. Aber das große Schnäppchen kann man dadurch heutzutage eher nicht mehr erwarten, denn die meisten „papierlosen“ Welpen kosten nur unwesentlich weniger, oftmals sogar das Gleiche und manchmal sogar mehr als ein Welpe mit allem drum und dran vom Züchter.

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    Züchterempfehlungen

    Wenn ich Anfragen für einen Lemon- oder Langhaarwelpen bekomme und erkläre, dass bei mir aktuell nichts Entsprechendes geplant ist, dann werde ich in der Regel um Empfehlungen für andere Züchter gebeten.

    Früher habe ich die Leute dann tatsächlich immer an die mir bekannten Züchter weitergeleitet. Jetzt mache ich das allerdings nicht mehr und zwar aus folgenden Gründen:

    1. Es nimmt überhand! Zeitweise sind es wirklich viele Anfragen, die meist auch nicht einmal das Mindestmaß an Höflichkeit und Vorstellung enthalten.
    Anfragen wie „Wann ist der nächste Lemonwurf, wie komme ich auf die Liste“ sind für mich als Züchter nicht gerade das Highlight des Tages. Die meisten scheinen auch nicht zu wissen, wie sie heißen, denn der Name wird in 90% einfach nie erwähnt.

    2. Ja, ich kenne inzwischen so einige Züchter, die z.B. mit Lemon, Langhaar, Tricolor und auch Brindle züchten, aber das heißt nicht, dass ich konkrete Infos mit jedem teilen muss.

    3. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass viele Menschen sehr undankbar sind. Sobald man Namen genannt hat wars das. Es gibt keine Rückmeldung und nichtmal ein „Danke“. Dafür ist mir meine Zeit inzwischen einfach zu schade. Wer es wirklich ernst meint, der wird sich in Zukunft selbst die Mühe machen und weitersuchen müssen.

    4. Ich gebe noch Empfehlungen für Züchter, allerdings nur, wenn es nicht explizit um Lemon etc. geht.
    Für die Sondervarianten gebe ich nur noch in Ausnahmefällen Empfehlungen und Hilfen und zwar im Freundes- und Bekanntenkreis sowie innerhalb unseres Vereins.

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    Fellverlust nach einem Wurf

    Die meisten Hündinnen verlieren in der Säugezeit einen mehr oder weniger beträchtlichen Teil ihres Fells, dies ist ganz normal und kein Grund beunruhigt zu sein.
    Wie stark der Fellverlust ist ist individuell sehr sehr unterschiedlich.

    Lina hat damals hauptsächlich am Rücken und um den Hals herum viel Fell verloren, am restlichen Körper deutlich weniger.

    Jolie dagegen verliert ihr Fell gleichmäßig am ganzen Körper. Sie ist wirklich ziemlich nackig. Normalerweise ist ihr Fell sehr dicht und weich, im Moment ist es dünn und stachelig.
    Auf den Fotos kann man gut erkennen wie wenig Fell sie im Moment hat, denn die Tupfen sind nun bis auf die Haut sichtbar. Dies ist kein Tricolor oder sonstiges, Lemons haben lediglich im Fell helle Farbe, auf der Haut jedoch sind die Tupfen dunkel.
    Wenn das Fell wieder nachgewachsen ist sieht man die dunklen Ringe nicht mehr.

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    Abgabealter

    Bezüglich des Abgabealters von Welpen gehen die Meinungen der Menschen sehr auseinander. Daher erscheint es mir sinnvoll dies einmal näher zu thematisieren.

    Bei mittleren bis großen Rassen beträgt das übliche Abgabealter 8 Wochen, dies ist zudem natürlich gesetzeskonform.
    Klein- und Zwergrassen werden häufig erst mit 10-12 Wochen abgeben.

    Gibt ein Züchter seine Welpen mit 8 Wochen ab, so heißt es “Das ist aber sehr früh”oder “Sie sollten lieber länger bei der Mutter bleiben”.
    Gibt ein Züchter seine Welpen dagegen erst mit bspw. 12 Wochen ab kämen sicher Fragen wie “Oh, warum denn erst so spät?”
    Wie man es macht, man macht es falsch.

    Ich gebe bereits seit Beginn meiner Zucht meine Welpen ab Vollendung der 8. Lebenswoche in ihre neuen Familien und gehöre damit zum absoluten Großteil der Züchter. Die wenigsten Züchter behalten ihre Würfe ohne besonderen Grund mehre Wochen länger da.

    Aussagen wie “Den Welpen tut es nur gut, noch länger mit den Geschwistern und der Mutter zusammen zu sein” kann ich nicht unterschreiben.
    Sie sind von der Hündin entwöhnt und müssen nicht mehr gesäugt werden. Sie sind selbstständige Hunde (nur in klein), die allein fressen, ihr Geschäft verrichten und schon sicher laufen können. Die wichtigsten Basics in Sachen hündischer Kommunikation haben sie im Umgang mit den Geschwistern, der Mutter und ggf. anderen Hunden des Züchters bereits gelernt.

    Sie werden von Tag zu Tag neugieriger, mutiger, fordernder, größer und lauter.
    Wenn es sich um einen kleinen Wurf von 2-4 Welpen handelt sind diese auch gut länger als 8 Wochen zu handlen. Bei einem Wurf von 10,12 oder gar 16 Welpen sieht das schon ganz anders aus. Blieben diese nun alle bis 3 Monate, dann müssten sie erheblich teurer abgegeben werden, denn der Aufwand steigt immens und rapide.
    Sie lernen schnell wie man Blödsinn macht. Vor allem in der Gruppe kommen sie auf noch mehr Ideen und stacheln sich gegenseitig an. Egal ob es ums Buddeln in der Wiese, Bellen am Zaun oder Ärgern vom Bruder geht. Je länger sie zusammenbleiben, desto eher entstehen Zankereien, wer Geschwister hat kennt das ja vielleicht.

    Bezüglich der Mutterhündin kann ich natürlich nur von mir reden, aber meine Hündinnen sind irgendwann auch genervt von der stürmischen Bande und verbringen von sich aus nur noch sehr wenig Zeit mit ihnen.

    Ab 8 Wochen können und sollen sie neue Eindrücke bekommen wie Leinelaufen, Stubenreinheit, keine Möbel anfressen, Grundkommandos. Das ist mit einem großen bis sehr großen Wurf kaum zu schaffen, denn auch der Tag eines Züchters hat nur 24 Stunden und es ist unmöglich alle Welpen gleichzeitig im Auge zu behalten und unerwünschtes Verhalten zu unterbinden.
    Viele Züchter nehmen sich für die Aufzucht eines Wurfes ihren Jahresurlaub. Der ist jedoch irgendwann aufgebraucht, aber mit 8 Wochen und älter ist ein Wurf sehr betreeungsintensiv. Die Aktivitätsphasen werden immer länger und eine große Gruppe von Welpen kommt schlechter zur Ruhe als ein einzelner Welpe, denn ständig „motiviert“ ein Geschwister zum Weitermachen.

    Anders sieht es natürlich aus, wenn ein Welpe z.B. ins Ausland vermittelt wird, hier gilt für viele Länder inzwischen die 15 Wochen Regelung. Bei einem Import oder Export ist es also unerlässlich, dass der Welpe bis ca. 15 Wochen beim Züchter bleibt.

    Bei mir müssen Welpen nicht unbedingt direkt mit 8 Wochen abgeholt werden. Sie können ab dann geholt werden, aber es ist keine Bedingung. Wenn es z.B. ein Urlaub oder die Arbeit erst zulässt den Welpen etwas später abzuholen, dann ist das nach Absprache generell möglich. Allerdings erlaube ich mir dann einen Aufpreis zu verlangen. Mein Welpenpreis beinhaltet die Tierarzt- und Futterkosten sowie die Aufzucht bis zur vollendeten 9. Lebenswoche. Bleiben Welpen darüber hinaus berechne ich einen Tagessatz, der zusätzliches Futter, ggf. nötige Entwurmungen und meine Zeit für Betreeung und Training enthält.

    Die meisten Menschen können sich vermutlich kaum vorstellen wie viel Zeit und Nerven eine gute Aufzucht in Anspruch nimmt. Von ein bisschen Füttern und Knuddeln allein wird ein Welpe eben noch nicht der (hoffentlich) alltagstaugliche und umweltsichere Hund, den sich die Meisten wünschen.

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    AEP/Hörtest

    Die AEP beim Hund – Hörtest unter Kurzsedierung

    Da das Thema Hörtest beim Welpen die Gemüter teilweise sehr erhitzt und viele Fragen hervorruft möchte ich nochmal direkt auf das WAS, WIE und WARUM eingehen.

    WAS ist eine AEP?
    AEP ist die Abkürzung für „akustisch evozierte Potenziale“. Häufig wird auch die englische Abkürzung BAER verwendet, welche für „brainstem auditory evoked response“ steht.
    Es handelt sich dabei um eine Untersuchung, bei der das Hörvermögen von jedem Ohr separat getestet werden kann. Dabei wird das Ergebnis in 3 Kategorien eingeteilt: Hörend, nicht hörend und schwerhörig bzw. nicht zweifelsfrei hörend.

    WIE läuft eine AEP ab?
    Der Welpe bekommt eine leicht dosierte Sedierung (weshalb es sehr wichtig ist, dass er unbedingt nüchtern ist!) und wird, sobald er schläft, an das Gerät „angeschlossen“. Es werden zwei Elektroden oben auf dem Kopf angebracht und jeweils eine am Ohr. Die Elektroden sind sehr sehr dünn, vergleichbar mit Akupunkturnadeln.
    Dann werden Ohrstöpsel eingesetzt und der Test gestartet. Die Ohren werden nicht gleichzeitig, sondern nacheinander geprüft. Über die Ohrstöpsel wird ein Klickgeräusch mit 80db ins Ohr geleitet. Über die Elektroden wird nun gemessen, ob das Geräusch im Innenohr ankommt und ans Gehirn weitergeleitet wird. Wenn ja zeigt sich die Reaktion als Ausschläge bzw. als „Hörkurve“. Ist keine Reaktion messbar, bleiben die Ausschläge aus und eine gerade Linie zeigt sich. Bei Schwerhörigkeit sind durchaus Ausschläge messbar, aber deutlich geringer als beim normalen Hören.
    Sobald beide Ohren getestet wurden bekommt der Welpe ein Mittel, welches die Sedierung aufhebt und ihn sehr schnell wach werden lässt. Der Untersuchungsvorgang selbst dauert nur wenige Minuten.

    WARUM wird diese Untersuchung gemacht?
    Bei sehr vielen Rassen mit starker Weißscheckung kommt erblich bedingte Taubheit vor. Mittels der AEP kann ein Hund sicher als hörend, taub, schwerhörig oder einseitig hörend identifiziert werden. Von der kongenitalen, sensorineuralen Taubheit sind nicht nur Hunde, sondern auch Katzen und andere Tierarten betroffen. Entsprechend können auch andere Tiere als Hunde einem solchen Hörtest unterzogen werden.
    Eine Untersuchung im Welpenalter bietet mehrere Vorteile:
    * Welpen schlafen viel schneller ein und wachen entsprechend auch schneller auf als erwachsene Hunde, dadurch dauert die Untersuchung nicht so lang
    * Die Welpenkäufer wissen vor der Abholung woran sie sind und haben damit Sicherheit.
    * Wenn ausreichend viele Auswertungen vorliegen lassen sich Aussagen über die Häufigkeit von Taubheit und einseitiger Taubheit machen. Auch Statistiken über andere Zusammenhänge z.B. Auswirkungen von Platten oder blauen Augen lassen sich erstellen. Dank der AEP (und dem ausschließen Einsatz beidseitig hörender Hunde) konnte die Taubheitsrate in Deutschland beim Dalmatiner sehr deutlich gesenkt werden.

    Es gibt überhaupt keinen Grund über die Durchführung einer AEP traurig, entsetzt, empört oder sogar wütend zu sein.
    Den Welpen wird nichts Schlimmes „angetan“, Mitleid ist nicht nötig, denn die Welpen sind nicht „arm dran“.
    Wenn überhaupt können einem die Welpen leid tun, die aus welchem Grund auch immer, nicht getestet werden. Dadurch werden immer wieder Welpen, die ein- oder beidseitig taub sind in Familien vermittelt, die damit überfordert sind. Immernoch werden solche Hunde dann herumgereicht, soll das etwa besser sein, als ein kurzer AEP Test?
    Die, die eine AEP als unnötig oder gar Quälerei empfinden sind womöglich die ersten, die laut jammern und schimpfen, wenn sie unwissentlich einen tauben Hund erwerben.

    Am meisten wird sich über die Kurznarkose aufgeregt, aber warum?
    Diese ist nötig, damit der Test einwandfrei und reibungslos funktioniert. Im wachen Zustand ist keine Testung möglich, da zu viele Eindrücke auf den Welpen einwirken. Selbst wenn eine Testung erfolgt wäre fraglich wie aussagekräftig das Ergebnis ist. Man kann auch ein HD Röntgen ohne Narkose machen, wenn der Hund sich aber nicht korrekt lagern lässt oder nur ein bisschen zuckt, ist das Ergebnis eben unbrauchbar und hat keine Aussagekraft.
    Außerdem können 7-8 Wochen alte Welpen sich durchaus körperlich schon sehr wehren und zappeln. Die Elektroden und Ohrstöpsel könnten andauernd herausfallen oder gar nicht erst angebracht werden, weil der Welpe einfach nicht stillhält. Zudem muss er dann mehrere Minuten sehr still halten, was fast unmöglich ist.

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    Langhaardalmatiner

    Gestern fragte in einer Gruppe jemand ob „es Langhaardalmatiner wirklich gibt, oder ob etwas eingekreuzt wurde wie bei den Silberlabradoren“.

    Im Verlauf wurde deutlich, dass beinahe krampfhaft versucht wird Bestätigung dafür zu erhalten, dass man mit seiner Meinung, Langhaardalmatiner können niemals „echt“ sein, richtig liegt.

    Getreu dem Motto „Es kann nicht sein, was nicht sein darf/soll“ ist es für viele vermutlich einfacher sich einzureden, dass wohl irgendjemand mal explizit eine andere Rasse eingekreuzt hat, als zu akzeptieren, dass das Gen einfach in der Rasse vorkommt, wie auch in etlichen anderen kurzhaarigen Rassen.
    Wer Belege zeigt, wie lange Langhaardalmis tatsächlich schon existieren und dass es sie schon weitaus länger gibt als z.B. die LUAs, der wird gekonnt ignoriert. Man möge doch bitte niemanden mit Fakten verwirren.

    Es kommt die Frage, warum denn nicht von Zeit zu Zeit immermal wieder Langhaarwelpen auch in FCI Zuchten fallen?
    Das ist ganz einfach zu beantworten. Bei der Langhaarigkeit handelt es sich um ein rezessives Gen und bei entsprechend seltenem Vorkommen kann es durchaus Jahrzehnte lang unentdeckt bleiben und trotzdem über Träger immer wieder weitervererbt werden. Daran ist rein gar nichts seltsam oder verdächtig.

    Es erscheint vielen auch völlig unglaubwürdig, dass es im VDH Langhaarträger gibt. Ich kenne mehrere sichere und einige potenzielle Träger, werde mich aber hüten, diese öffentlich irgendwo zu nennen.
    „Das kann nicht sein, ich hab noch nie irgendwo was von einem Träger gelesen“
    Ist das wirklich so verwunderlich? Ehrlich??
    Es gibt genug Züchter, die Ergebnisse bezüglich Lemon und Langhaar nur dann veröffentlichen, wenn sie „passen“, sprich, wenn die Hunde keine dieser Anlagen tragen, ansonsten steht bezüglich dessen eben einfach nichts da. Von einigen Menschen wird dies aber als „es gibt gar keine Langhaarträger im VDH, denn ich sehe nichts, also ist es auch nicht existent“ interpretiert.

    Es wird ja immer gesagt, man soll nur einen Rassehund mit Stammbaum kaufen, denn der Stammbaum bestätigt die Reinrassigkeit. Und natürlich soll man nur in den großen Verbänden kaufen wie FCI, AKC, KC oder AKNC.

    Wie viele ja bestimmt schon wissen hat unser Connor volle AKC Papiere, also einen offiziellen Stammbaum des American Kennel Club.
    Jetzt kommt der lustige Part daran, den viele offenbar nicht logisch erfassen können und dann lieber Doppeldenk betreiben, das gefährdet ihre Sichtweise nicht

    Connor wird, einzig aufgrund seiner Langhaarigkeit, als Mischling abgetan. AKC Papiere werden aber von der FCI anerkannt (es gibt auch bei den Dalmis mehrere Hunde mit AKC Papieren in der VDH Zucht). Hätte ich also einen von Connors kurzhaarigen Geschwistern genommen hätte niemand die Reinrassigkeit angezweifelt und er hätte sogar VDH Deckrüde werden können.

    Wenn man nun die Langhaardalmis als Mischlinge sehen möchte, wie wäre dann folgender (fiktiver) Fall zu bewerten?
    In einer VDH Zucht fällt ein Wurf mit z.B. 2 langhaarigen und 8 kurzhaarigen Welpen (was ja aufgrund der vorhandenen Träger zumindest theoretisch möglich wäre). Sind dann die beiden Langhaarigen Mixe und die 8 Kurzhaarigen reinrassig?

    Ich weiß, logisches Denken ist ein aussterbendes Talent, aber vielleicht wird sich ja der ein oder andere doch noch dieses gigantischen Doppeldenks bewusst.

    Theoretisch könnte man auch Welpen meines G-Wurfes im VDH phänotypisieren und damit für Ausstellungen und teilweise auch Zucht zulassen. Sie würden dann als reinrassig gelten, obwohl sie von einem Langhaarrüden abstammen.

    Übrigens ist Reinrassigkeit wohl eine Frage der Definition. In den großen Verbänden werden Hunde, die aus einer Einkreuzung stammen, nach 3-5 Rückkreuzungsgenerationen wieder als reinrassig betrachtet.

    Ok, ok, ich hör jetzt auf, bevor die Köpfe zu sehr rauchen.

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    Was ich als Züchter biete.

    Nachdem ich Sonntag gefragt habe was ihr euch von einem Züchter wünscht möchte ich heute einmal auflisten, was Interessenten speziell bei mir erwarten bzw. nicht erwarten können.

    * Alle eingesetzten Zuchthunde sind beidseitig hörend (mit AEP Nachweis) und mindestens auf HD geröntgt. Alle eigenen Hunde sind zusätzlich auf ED, OCD, DM und in Zukunft auch Spondylose getestet.

    * Eine Hündin hat bei mir nie mehr als 4 Würfe und ein Mindestabstand von 12 Monaten zwischen 2 Würfen wird eingehalten.

    * Alle Dokumente wie Ahnentafel, Laborergebnisse und Gesundheitsauswertungen können eingesehen werden

    * Ich möchte im Idealfall ein Hundeleben lang mit den Welpenkäufern in Kontakt bleiben und bin auch für negative Informationen meine Nachzuchten betreffend dankbar. Probleme oder Erkrankungen veröffentliche ich nach Einverständnis auch auf der Homepage.

    * Ich inkludiere Lemon/Orange, Tricolor, Brindle und Langhaar, welche im aktuellen Standard nicht anerkannt sind. Jedoch züchte ich diese Varianten nur zusätzlich, nicht ausschließlich.

    * Ich mache keine Preisunterschiede aufgrund von Geschlecht oder Farbe.

    * Alle Welpen werden audiometrisch untersucht und die Käufer erhalten eine Kopie des Nachweises.

    * Meine eigenen Hunde und Welpen werden nicht ausschließlich gebarft. Welpen werden bei mir sowohl an Frischfutter, Trockenfutter als auch Nassfutter gewöhnt. Bei den Käufern setze ich keine bestimmte Fütterungsmethode voraus.

    * Die Welpen leben bis zur Abgabe mit im Haus. Ab 4-5 Wochen können sie tagsüber draußen toben und spielen, jedoch gibt es bei uns kein „Welpenhaus“. Über Nacht sind die Welpen grundsätzlich bei uns drinnen und damit unter Aufsicht.

    * Die Welpen lernen bereits diverse Geräusche, Gerüche und Umweltgegebenheiten kennen. Dazu gehören normale Haushaltsgeräusche wie Musik, Türklingel, Staubsauger, Küchengeräte und auch die Straßengeräusche. Verschiedene Untergründe, sowie die Gewöhnung ans Halsband gehören auch dazu. Ab 7 Wochen werden auch erste kleine Leinengänge gemacht, wenn das Wetter passt.

    * Alle Welpen erhalten eine Ahnentafel vom Pro Dalmatian e.V. welcher jedoch nicht dem VDH/FCI angehört.

    * Meine Welpen können auf kleinen VDH Ausstellungen nur in der Funklasse gezeigt werden, sie können nicht für die regulären Klassen gemeldet werden.
    Wer von vornherein plant Ausstellungen zu besuchen, ist besser beraten direkt bei einem VDH Züchter einen Welpen zu erwerben.

    * Meine Welpen werden ab einem Alter von 8 Wochen abgegeben. Sie sind bis dahin 3mal entwurmt, audiometrisch untersucht, geimpft und haben einen Microchip nach DIN Norm sowie einen EU Pass.

    * Auf meiner Homepage gibt es zu jedem Wurf eine Infoseite inkl. Stammbaum.
    4 mal pro Woche werden aktuelle Bilder dort hochgeladen, sodass die Entwicklung engmaschig mitverfolgt werden kann.
    Im Wurftagebuch kann bereits ab Beginn der Läufigkeit, über die Trächtigkeit bis hin zur Geburt alles mitverfolgt werden.

    * Ich setze kein eigenes Haus mit Grundstück voraus und auch nicht, dass der Hund rund um die Uhr beaufsichtigt sein muss.

    * Ich arbeite mit einer Warteliste für jeden Wurf. Eine Hündin wird nur dann belegt, wenn es bereits vorab mehrere Interessenten gibt.

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    Das hat schon seinen Grund

    “Das hat schon seinen Grund”

    Einer der wenigen Sätze, die mich die Augen verdrehen! und mit den Ohren schlackern lassen.

    Wann oder wo man ein Foto von einem Lemon/Tricolor/Langhaardalmatiner zeigt, der, Gott bewahre, nicht in ausschließlichen Liebhaberhänden ist, hallt es schon von weitem wieder “Kein Wunder, dass die Person nicht der FCI angehört, das ist eine Fehlfarbe und bekommt keine Zuchtzulassung” (Die Zuchtzulassung ist wieder ein eigenes Thema)
    Wenn man sich darauf einlässt und ein wenig mit den Leuten diskutiert, dann dauert es meist nicht lange bis der Satz fällt “Dass Fehlfarben in der FCI ausgeschlossen sind hat schon seinen Grund” AHA?!

    Dieser ominöse, sagenumwobene Grund ist schwer greifbar. Alle scheinen schonmal von ihm gehört zu haben und tun so als wüssten sie Bescheid, aber Genaueres weiß dann doch keiner und es wird höchstens spekuliert.
    Ganz direkt auf den vermeintlichen Grund angesprochen wird sich entweder komplett in Schweigen gehüllt und die Frage gekonnt ignoriert oder die zweitbeliebteste Taktik, Ablenkung, kommt zur Anwendung. Die Ablenkung schließt meist das Ignorieren der Frage mit ein und schüttelt zusätzlich ein paar weitere Anschuldigungen aus dem Ärmel.

    Ein paar beliebte Antworten auf die Frage nach dem guten Grund sind z.B.
    * weil das im Standard steht
    * weil das unseriös ist
    * weil das Risiken und Kranheiten mit sich bringt

    Warum ist das unseriös? Natürlich, weil es im Standard unerwünscht ist. Dieser ist allgemein die Antwort auf alles und arbeitet Punkt 1 und 2 in einem Abwasch ab.
    Es bringt also Risiken und Krankheiten mit sich? Welche denn? Als Antwort kam, als Züchter müsse ich ja wohl wissen was das für Dinge sind wie Hautkrankheiten, Taubheit und Immunschwächen. Ich weiß sehr gut Bescheid mit welchen Problematiken ich beim Dalmatiner rechnen muss, ich wollte aber wissen, was derjenige denkt, welche Probleme das seien.

    Nichts davon ist spezifisch für Lemon, Tricolor oder Langhaar.

    Und was den Standard betrifft, zum Glück ist dieser nicht in Stein gemeißelt und durchaus änderbar, auch in Bezug auf Farben, das hat sich schon bei anderen Rassen wie dem Labrador (damit meine ich nicht Blau und Silber) gezeigt.

    Wenn das Wort “Fehlfarben” fällt, dann wird gerne alles in einen Topf geschmissen. Alles was im Standard unerwünscht ist ist automatisch schlecht. Die meisten denken hierbei an Dilute Farben wie Blau und Silber, die bei vielen Rassen in der Tat mit gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Aber Lemon, Tricolor und Langhaar beim Dalmatiner haben rein gar nichts mit den Dilute Farben zu tun.

    Ich bin im Übrigen sehr froh über alle Züchter, seien sie FCI zugehörig oder nicht, mit denen man sich sachlich unterhalten kann, auch wenn man nicht unbedingt einer Meinung ist und in manchen Dingen einen anderen Standpunkt vertritt.
    Es wird ganz bestimmt eine Zeit kommen, in der die Qualität und Seriosität eines Züchters nicht nach dem Vereinskürzel auf der Ahnentafel bewertet wird.

    Fazit: Bei manchen Rassen bzw. manchen Varianten und Merkmalen ist ein Zuchtausschluss aufgrund gesundheitlicher Aspekte absolut sinnvoll und nötig. Dazu zählen z.B. blauäugige oder ein- bzw. beidseitig taube Dalmatiner.
    Merkmale auszuschließen, die vielleicht keine nennenswerten Vorteile für die Rasse bringen, ebensowenig aber gesundheitliche oder charakterliche Nachteile haben ist meines Erachtens nach nicht sinnvoll zu begründen.

    Sowohl die FCI Verbände als auch das Geschehen außerhalb haben ihre Berechtigung. Gäbe es ausschließlich die FCI so würde es vieles, das heute “anerkannt” ist womöglich gar nicht geben.

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    Welpen und Bestechungsversuche.

    Heute mal noch etwas aus der Rubrik „Welpenanfragen“.

    Vor 2 Tagen kontaktierte mich jemand aus dem Ausland und sagte er hätte gerne eine Lemonhündin von mir.
    Ich erklärte ihm, dass ich in nächster Zeit keine Lemons haben würde.
    Er wollte wissen, ob denn im aktuellen Wurf nichts dabei sein könnte und ich erklärte ihm, warum und dass dort kein Lemon fällt.
    Außerdem erklärte ich, dass die Welpen dieses Wurfes auch schon alle versprochen sind.

    Darauf sagte er, falls doch ein Lemon dabei wäre solle ich ihm diesen Welpen doch bitte verkaufen.
    Ich sagte, dass, selbst wenn ein solcher Welpe dabei wäre auch dieser schon versprochen wäre.

    Wieder sagt er mir, wie unbedingt er sich einen Lemon wünscht und fragt ob vielleicht jemand vom letzten Wurf seinen Hund nicht mehr haben will …

    Heute kommt dann eine Nachricht in der er fragt wie es denn aussehen würde, wenn er mehr bezahlen würde als die anderen Interessenten?
    Nunja, mehr Geld macht einen schwarzen Welpen nicht gelb, auch wenn es ähnlich klingt. Zudem ist meine Zucht kein Auktionshaus, bei dem ein Welpe an den Höchstbietenden verkauft wird!
    Man kann sich bei mir keinen besseren Platz in der Warteliste oder eine Bevorzugung erkaufen.

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    Grinsen oder Drohen?

    Da Dalmatiner ja bekannt für ihr Grinsen sind 😁 möchte ich einmal zeigen, was KEIN Grinsen ist.

    Die Fotos zeigen eine deutliche Drohgebärde, die sagt „Wenn du nicht auf Abstand gehst, dann knallt es gleich“

    Typisch für Grinsen: Die Ohren werden in der Regel nach hinten gelegt, die Augen eventuell etwas zugekniffen, der Hund ist von den Bewegungen her locker und entspannt, „wackelt“ eventuell eifrig mit dem ganz Körper.

    Typisch für Drohen: Die Ohren sind nach vorne gerichtet, die Augen sind offen und fixieren, der Hund ist angespannt und starr, eventuell ist ein Knurren zu hören.

    Oft wird ein Grinsen für eine Drohung gehalten, das ist zwar schade, aber verständlich, vor allem für Menschen, denen dies nicht bekannt ist.
    Gefährlich wird es nur, wenn eine Drohung fälschlicherweise für Grinsen gehalten wird.