• Allgemein

    Ein Hund zieht ein, schaffe ich das?

    Vor kurzem kam das Gespräch mit einer meiner Welpenfamilien auf die ersten Wochen mit Hund. Sie erzählten mir, dass die ersten 3 Monate für sie eine größere Umstellung waren als gedacht und sie durchaus auch mehrfach besprochen haben was sie machen wenn sie dem doch nicht gerecht werden.

    Ich bin sehr dankbar, wenn meine Welpenkäufer so viel Vertrauen haben, dass sie mir derartige Dinge erzählen.
    Sich so zu fühlen ist keine Schande und auch kein Versagen!

    Durch das aneignen von Wissen und das lesen von Erfahrungsberichten fühlt man sich durchaus gut vorbereitet und denkt man wüsste was auf einen zukommt. Aber gerade wenn man vorher noch nie einen eigenen Hund hatte sieht die Realität dann oft ganz anders aus. Irgendwie scheint nichts nach Lehrbuch zu laufen? Und auch sonst hatte man sich das nicht ganze nicht so schwierig vorgestellt.
    Monatelang hat man auf den Einzug des Hundes hingefiebert, so groß war der Wunsch nach einem vierbeinigen Begleiter, doch plötzlich ist alles nicht mehr so rosig, sondern nervenaufreibend und frustrierend?

    Das ist eine durchaus normale Situation, auf die man sich, wie ich finde, nur sehr schwer bis gar nicht vorbereiten kann. Man kann sich einfach nicht vorstellen wie es dann tatsächlich laufen wird und man kann es auch nicht wissen, denn jeder Hund ist anders.

    Seit ich denken kann habe ich mir immer einen Hund gewünscht.
    Als ich dann damals meinen ersten Hund bekam, einen 14 Monate alten Mischling aus dem Ausland, war meine Freude jedoch erstmal sehr in den Hintergrund gerückt. Es war so viel anstrengender als ich es mir je vorgestellt hatte. Den ersten Monat habe ich fast täglich gedacht, dass ich es nicht schaffe und sie zurückbringe, ich habe mich überfordert gefühlt. Ich war wirklich tieftraurig, dass es nicht so lief wie ich es mir erhofft hatte. Nach dem Monat wurde es dann schnell besser und ich hatte mich langsam an das Leben mit Hund gewöhnt und sie sich an ihr neues Umfeld.

    Connor war mein 4. eigener Welpe, den ich aufzog. Als er mit 15 Wochen hier ankam hat er die ersten 2-3 Tage ausschließlich ins Haus gemacht, egal wie oft oder wie lange ich mit ihm draußen war. Ich war so frustriert, genervt und ich habe ihn in diesen Momenten gehasst, obwohl ich mich so sehr auf ihn gefreut hatte.

    Auch heute noch gibt es Momente oder Tage, da mag ich meine Hunde nicht und bin genervt von ihnen, weil sie aus meiner Sicht z.B. rumspinnen oder sich furchtbar benehmen. Aber bei wem ist schon nonstop alles supertoll und einfach?

    Schämt euch nicht, wenn ihr mal Zweifel habt, wo Licht ist, da ist auch Schatten!

  • Allgemein

    Meine Hunde sind kein Spielzeug.

    Meistens bin ich mit allen 3 Hunden gleichzeitig unterwegs und das in 98% der Fälle allein.
    Nun passiert es ab und an, dass Menschen einfach auf mich und die Hunde zulaufen und sie anfassen wollen. Egal ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Eltern mit kleinen Kindern, wir hatten schon alles.

    Connor ist sowas egal, aber Lina empfindet es als Bedrohung und Jolie verunsichert es. Die beiden wollen nicht einfach so angefasst werden und ich möchte nicht, dass sie sich wehren müssen. Bei kleineren Kindern bin ich besonders vorsichtig, denn ich habe es schon mehrfach erlebt, dass ein Kind plötzlich anfängt laut zu kreischen, nur weil der Hund den Kopf gedreht hat oder sie fangen an plötzliche, unberechenbare Bewegungen zu machen. Das mögen weder meine Mädels noch ich.

    Als Hundehalter haftet man leider immer. In unserer Gesellschaft ist es so, dass sich ein Hund nicht gegen einen anderen Menschen wehren darf, er muss sich alles gefallen lassen. Der Irrsinn geht sogar so weit, dass ein Einbrecher Anzeige erstatten kann wenn er beim Einbruch von einem dort lebenden Hund gebissen oder verletzt wird.

    Wenn nun also jemand direkt auf die Hunde zugeht sage ich laut „Bitte Abstand halten“, was zum Glück bisher dann auch gemacht wurde.
    Auch wenn Leute fragen, ob sie die Hunde streicheln können, sage ich (je nach Situation und vorhandener Zeit) mehr Nein als Ja. Dies sorgt immer wieder für sehr verdutzte Blicke und vielleicht auch Unverständnis, aber meine Hunde sind eben kein Spielzeug und kein Streichelzoo!

    Ich bin für meine Hunde verantwortlich und dafür, dass weder ihnen noch anderen etwas passiert.
    Es ist ja generell möglich meine 3 auch als Fremder zu streicheln, aber dafür ist etwas Zeit und Platz nötig, das geht keinesfalls im Vorbeilaufen.

  • Allgemein

    Wunsch vs. Wirklichkeit

    Bevor ich damals anfing zu züchten hatte ich tatsächlich die Vorstellung, ich könnte reihenweise kerngesunde Hunde züchten, wenn ich nur genau genug schauen und selektieren würde. Ich wollte so sehr, dass Menschen einen Hund bekommen könnten, der ihnen, zumindest in gesundheitlicher Hinsicht, keinen Kummer bereiten müsste.
    Heute weiß ich, dass das nur Wunschdenken war und ist, denn allen Bemühungen zum Trotz lässt sich leider nicht alles kontrollieren und vorhersagen.

    Als ich das erste Mal die Nachricht erhielt, dass eine meine Nachzuchten ein gesundheitliches Problem hatte, hat mich das sehr getroffen. Und auch heute noch trifft es mich, egal ob es um eine Allergie geht, um Harngries/-steine oder etwas anderes.
    Mir tun die Hunde leid und natürlich auch ihre Besitzer, ich überlege, ob ich etwas hätte anders machen können, ob es sich hätte vermeiden lassen. Die Antwort ist leider immer die Gleiche: Nein, hätte ich nicht, denn jeder Wurf ist nach bestem Wissen und Gewissen geplant.
    Zwar ist nicht jede Erkrankung erblich bedingt, aber wenn es einem Zögling schlecht geht spielt das für mich keine Rolle. An jedem einzelnen von ihnen hängt mein Herz, sie bleiben eben immer “meine Welpen” und ich möchte, dass es ihnen gut geht und sie ein schönes Leben führen können.

    Vor einiger Zeit schrieb mir eine Dame per E-Mail, dass sie sich eventuell für einen Welpen von mir interessierte. Sie schrieb auch, dass sie anfangs durchaus irritiert war, als sie meine Nachkommenseite durchschaute und sah, dass ein paar Hunde keine einwandfreie Gesundheit haben.
    Bei der gängigen Praxis, in der kranke Hunde von den Züchtern selten oder gar nicht erwähnt werden kann ich das gut verstehen.
    Ein paar Züchter gehen nach außen hin offen mit Problemen um, die meisten jedoch nicht. Dies vermittelt Außenstehenden den Eindruck einer sauberen und heilen Zuchtwelt, die es in diesem Ausmaß jedoch nicht gibt.
    Ich könnte auch einfach ein paar tolle Fotos meiner Nachzuchten online stellen, noch den Namen und das Geburtsdatum dazu und den Rest einfach weglassen. Ohne negative und unangenehme Details würde es hübsch aussehen!

    Mein Wunsch nach möglichst vielen wirklich gesunden Hunden besteht nach wie vor und ich tue mein Bestes dies zu erreichen. Aber die Wirklichkeit sieht so aus, dass ich auch bei bester Auswahl und monatelangen theoretischen Planungen keine 100% gesunden Hunde garantieren kann. Niemand kann das, denn es sind immer noch Lebewesen.

    Manche werden sich nun sicher fragen welchen Sinn es dann hat überhaupt zum Züchter zu gehen.
    Ein Züchter, der seine Hunde vor dem Zuchteinsatz auf diverse Dinge untersuchen/testen lässt (beim Dalmatiner z.B. das Hörvermögen, Hüfte, idealerweise auch Schultern und Ellbogen) und auch die allgemeine Gesundheit seiner Zuchthunde ehrlich und kritisch betrachtet, bietet den Vorteil, dass das Risiko für gewisse Erkrankungen oder Probleme zumindest minimiert werden kann.
    Allerdings gibt es auch Krankheiten oder Defekte, auf die man nicht untersuchen lassen kann, weil es z.B. keinen Gentest dafür gibt. Insofern ist leider utopisch alles Erdenkliche vermeiden zu können, zudem spielen auch der Zufall der Genverteilung und Umwelteinflüsse eine große Rolle, auf die ein Züchter keinen oder nur sehr begrenzten Einfluss hat.

  • Allgemein

    Zuchtuntersuchungen

    Wie oft liest man in Anzeigen, in denen Welpen zu verkaufen sind „Die Eltern sind gesund, sehen den Tierarzt nur zur Impfung“ Dies soll den potenziellen Käufern vermutlich ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.

    Was sehr viele Menschen jedoch nicht bedenken oder einfach außer Acht lassen ist, dass es einen Unterschied zwischen der äußeren, sichtbaren und der inneren, nicht sichtbaren Gesundheit gibt.
    Äußerlich lässt sich beurteilen, ob ein Hund z.B. Allergien, Hautprobleme, Ohrenprobleme oder eine generelle Anfälligkeit für z.B. Infektionen hat oder nicht (sofern hierüber ehrlich berichtet wird).
    Jedoch lässt sich vom Äußeren her nicht sagen, ob ein Hund Anlageträger von Erbkrankheiten ist oder ob er z.B. eine C-Hüfte, leichte OCD oder beginnende Spondylose hat.

    Um einen Hund bezüglicher dieser Dinge zu beurteilen gibt es z.B. Röntgenuntersuchungen, Ultraschall und Gentests.

    Zwar wünscht sich nahezu jeder einen möglichst gesunden Hund, im Voraus darauf achten tun dagegen aber scheinbar die Wenigsten.

    Leider gibt es sehr viele Menschen, die einfach so, weil ihnen der Sinn danach steht, Welpen in die Welt setzen und sich keine Gedanken über mögliche Folgen oder Konsequenzen für die Hunde machen. Untersuchungen sind nur in der allerseltensten Fällen vorhanden, denn die Meisten sind scheinbar auch nicht bereit etwas zu investieren und entsprechende Untersuchungen kosten natürlich Geld und bedeuten Aufwand.

    So verhält es sich beim Dalmatiner auch mit der AEP (Hörtest). Es gibt häufig Welpen, die ohne Papiere „gezüchtet“ werden und diese werden nahezu nie audiometrisch untersucht. Als Begründung kommt dann, man würde ja merken, dass die Welpen hören und man wolle ihnen die AEP nicht zumuten.
    Ich wage zu bezweifeln, dass jeder, der einfach so Welpen produziert sicher sagen kann ob ein Welpe hört oder nicht und schon gar nicht ob er einseitig hörend oder schwerhörig ist.

    Wenn man absichtlich Welpen in die Welt setzt, dann sollte man zumindest Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass nicht aus Faulheit und Geiz womöglich schwerkranke Welpen geboren werden.
    Natürlich kann man auch mit Untersuchungen leider niemals alles ausschließen, aber man kann das Risiko stark minimieren.

  • Allgemein

    Rassehunde von „privat“

    Anlässlich eines Beitrags in einer Dalmatinergruppe, den ich gestern gelesen habe, würde ich gerne eine kleine Umfrage starten.

    In dem Beitrag ging es um jemanden, der sich vor wenigen Monaten einen Rüden zu seiner Hündin dazugeholt hat und diese erwartet nun Welpen, welche laut Anzeige für 1000€ verkauft werden.
    Der Text lässt darauf schließen, dass beide Eltern keinen Stammbaum haben und somit die Ahnen/Verwandtschaft unbekannt sind. Auch Untersuchungen wie AEP oder HD Röntgen werden nicht erwähnt, was vermuten lässt, dass die Hunde nicht untersucht sind und auch die Welpen nicht getestet werden.

    Was würde euch veranlassen bzw. was hat euch veranlasst dort einen Welpen zu kaufen, anstatt bei einem Züchter, bei dem ihr für das gleiche Geld einen untersuchten Welpen von untersuchten Eltern und mit Stammbaum bekommen würdet?
    Natürlich nicht nur beim Dalmatiner, unabhängig von der Rasse.

    Dies ist keinesfalls böse gemeint, mich würden tatsächlich ernsthaft nur die Gründe interessieren.
    Früher war es oftmals der Preis, Welpen ohne Papiere wurden in der Regel viele hundert Euro günstiger verkauft, aber ich denke das kann es heutzutage meist nicht mehr sein, denn die Preise liegen kaum oder gar nicht mehr unter dem Züchterpreis.

    Ist es vielleicht, weil man ganz in der Nähe wohnt, weil man Mitleid mit den Welpen hat oder weil spontan und unkompliziert einen Welpen haben möchte?

  • Allgemein

    Langhaardalmatiner

    Immer wieder wird behauptet, es gäbe keine langhaarigen Dalmatiner, dies wären Mischlinge. Meist kommen diese Behauptungen sogar von Menschen, die sich selbst als Rassekenner und kompetent darstellen.

    Natürlich haben sie keinerlei Beweise dafür, dass die Langhaarvariante durch Fremdgene entstanden ist, dennoch halten sie weiterhin an diesen unsinnigen Behauptungen fest. Das ist alles andere als wissenschaftlich oder seriös und macht somit auch eine ordentliche, konstruktive Diskussion unmöglich. Es ist erstaunlich wie überzeugt einige Menschen von sich und ihren Aussagen sind, die lediglich auf ihrer eigenen Meinung, nicht jedoch auf belegbaren Fakten zur Untermauerung basieren.
    Vor kurzem schrieb eine Züchterin, in Europa gäbe es das Langhaargen nicht, sie wüsste sonst davon und ich solle ihr das ruhig glauben.
    Danke, aber nein danke! Solche Aussagen betrachte ich als pure Selbstüberschätzung.

    Wissenschaftlich gesehen ist der z.B. sichtbare Nachweis von etwas der Beweis dafür, dass es existiert (wie beispielsweise Bakterien), wenn kein Nachweis erbracht werden kann, so ist dies jedoch kein Beweis dafür, dass es nicht existiert.

    Auf die Langhaardalmatiner übertragen bedeutet dies, dass, nur weil jemand keine Träger in Europa kennt/kannte, diese auch nicht existieren/existiert haben.
    Um die Nichtexistenz des Langhaargens in der europäischen Population zu beweisen hätte man über einen Zeitraum der letzten gut 100 Jahre jeden einzelnen Dalmatiner, der jemals geboren wurde (und natürlich nicht nur in der FCI) dahingehend testen müssen. Dies war natürlich nicht möglich, denn damals waren derartige Gentests noch gar nicht verfügbar.

    Wenn also das nächste Mal jemand sagt, ihr sollt ihm einfach glauben, weil er das sagt ist das so, lasst Vorsicht walten. Jemand der sich für allwissend hält ist selten vertrauenswürdig.

  • Allgemein

    Blaue Augen

    Dalmatiner mit blauen Augen sind sehr beliebt. Die blauen Augen sind in der Tat ein Blickfang und fallen direkt auf.

    Welpen mit ein- oder beidseitig blauen Augen kommen immer wieder in Würfen vor, auch wenn beide Elterntiere braune Augen haben.

    Aufgrund der Beliebtheit gibt es Menschen, die mit blauäugigen Hunden züchten um die Wahrscheinlichkeit für ebenfalls blauäugigen Nachwuchs zu erhöhen.
    Dies ist jedoch nicht im Sinne der Hunde und kann zu Lasten der Gesundheit gehen.

    Beim Dalmatiner entstehen blaue Augen, wenn die Weißscheckung besonders stark ausgeprägt ist und sich dadurch auch auf die Iris ausdehnt. Es lagern sich somit keine Pigmente in die Iris ein und das Auge erscheint blau. Die Sehfähigkeit ist dadurch nicht gestört, jedoch bedeutet eine noch stärkere Weißscheckung ein höheres Taubheitsrisiko.

    Vor einigen Jahren habe ich die Zuchtbücher der deutschen Zuchtvereine über einen Zeitraum von 5 Jahren bezüglich blauer Augen und Taubheit ausgewertet. Dabei hat sich gezeigt, dass blauäugige Welpen 3mal häufiger sowohl von einseitiger als auch beidseitiger Taubheit betroffen sind.

    Es ist also ohne Zweifel sinnvoll blauäugige Hunde von der Zucht auszuschließen, denn das Taubheitsaufkommen so gering wie möglich zu halten ist im Sinne der Hunde und Halter.

    In meiner Zucht sind bisher 4 Welpen mit blauen Augen gefallen. 3 davon mit je einem blauen Auge und eine Hündin mit 2 blauen Augen. 2 Welpen sind beidseitig hörend, die anderen 2 einseitig hörend.

  • Allgemein

    Ahnentafeln

    Dieser Text bezieht sich lediglich auf Dalmatiner, zu anderen Rassen kann ich keine Aussagen machen.
    Rassehunde vom Züchter erhalten eine Ahnentafel / einen Stammbaum (umgangssprachlich auch „Papiere“ genannt).

    Viele Menschen, die einen Rassehund haben möchten gehen nicht zu einem seriösen Züchter, sondern erwerben einen Welpen von „privat“ mit der Begründung, sie bräuchten keine Papiere, da sie ja nicht züchten wollen.

    Ist ein Hund mit Stammbaum tatsächlich nur für Züchter wichtig/interessant? Keineswegs!

    Man kann die Ahnentafel eines Hundes durchaus als eine Art Geburtsurkunde betrachten. Vermerkt sind Daten wie der Wurftag, der genaue Geburtsort, der vollständige Name, die Rasse, die Fellfarbe (und ggf. Fellbeschaffenheit), eine eindeutige Kennzeichnung (in der Regel Microchip) sowie die Ergebnisse von eventuell vorgeschriebenen Untersuchungen des Welpen (beim Dalmatiner z.B. das Ergebnis des Hörtests).

    Ebenso sind natürlich die Eltern, die Großeltern und die Urgroßeltern (je nach Verein auch die Ururgroßeltern) aufgeführt. Diese sind meist mit ihrer Fellfarbe, der Zuchtbuchnummer und mindestens dem Ergebnis des HD Röntgens angegeben (welche und wie viel Angaben im Stammbaum vermerkt sind kann je nach Verein variieren).
    Man kann also anhand des Stammbaums z.B. sehen, wie gut die Hüftauswertungen über mehrere Generationen sind und ob bzw. wie nah die Eltern miteinander verwandt sind (über mehrfach vorkommende Ahnen). Für mich persönlich käme z.B. niemals ein Hund aus einer Inzestverpaarung (Mutter/Sohn oder Vater/Tochter oder Bruder/Schwester) oder einer Halbgeschwisterverpaarung (beide Eltern haben die gleiche Mutter oder den gleichen Vater) in Frage, unabhängig davon ob ich mit diesem Hund züchten wollte oder nicht.
    Bei Hunden, die eventuell schon über mehrere Generationen „ohne Papiere“ gezüchtet wurden gibt es keine Möglichkeit die Verwandtschaftverhältnisse der Eltern zu bestimmen. Auch gesundheitliche Untersuchungen wie AEP oder HD liegen in den seltensten Fällen vor.
    Mithilfe des Stammbaums lässt sich auch noch sehr viele weitere Generationen zurückschauen und die Abstammung des Hundes erforschen, was sehr interessant und spannend sein kann.

    In manchen Fällen ist es nötig einen Nachweis über die Rasse eines Hundes zu erbringen, auch hierfür ist eine Ahnentafel gut.

    Und wie viele Menschen, die „ja eh nicht züchten wollten“ es dann doch tun (und in dem Fall dann ohne jegliche Informationen), das ist wieder ein anderes Thema.

  • Allgemein

    Das Wesen von Zuchthunden

    Wenn ihr plant einen Welpen vom Züchter zu übernehmen oder dies bereits getan habt, wie wichtig ist bzw. war euch der Charakter der Hündin und des Rüden?

    Meiner Meinung nach wird das Wesen von Zuchthunden häufig zu sehr vernachlässigt, im Fokus stehen eher Showerfolge und Optik.

    Ich habe mir ca. 40 Homepages von deutschen Dalmatinerzüchtern bezüglich der Beschreibung ihrer Zuchthunde angeschaut. Auf etlichen gab es gar nichts oder fast nichts zum Charakter. Bei den anderen ist die Beschreibung sehr kurz und auffällig positiv. Die Hunde werden durchweg als „stets freundlich“, „immer unkompliziert“ und „rundum perfekt“ beschrieben.
    Bei einer Zuchtstätte, welche 5 Hündinnen auf der Homepage vorstellt steht bei jeder von ihnen „perfektes Wesen“.

    „Perfektes Wesen“ ist keine Charakterbeschreibung und noch dazu eine sehr schwammige Aussage, denn ein perfektes Wesen ist für jeden etwas anderes.

    Ehrliche und ausführliche Wesensbeschreibungen wären viel mehr wert, als die kurzen Lobeshymnen, denn nur so können sich Interessenten schon vorab ein relativ umfassendes Bild davon machen, ob ihnen die Elterntiere auch charakterlich zusagen und nicht nur optisch.

    Bevor ich meinen A-Wurf hatte habe ich ernsthaft überlegt ob Lina sich wirklich als Zuchthündin eignet, denn sie ist einfach nicht der perfekte Hund, der zuhauf bei anderen Züchtern beschrieben wird.
    Durch viele Beobachtungen und Gespräche wurde mir dann aber klar, dass nur die wenigsten Hunde tatsächlich so überragend sind wie sie dargestellt werden. Die Realität sieht meist ganz anders aus!

  • Allgemein

    Deckrüde

    Vor ein paar Tagen wurde mir eine Frage gestellt, die ich in der Form bisher noch nicht hatte.

    Ich wurde gefragt, warum ich Connor denn als Deckrüden einsetze bzw. zur Verfügung stelle, wenn die Welpen ja alle kurzhaarig werden. Es hieß, dann könne man seine Hündin ja auch von einem kurzhaarigen Rüden decken lassen.

    Es gibt zahlreiche Dinge auf die ich als Züchter achten muss und möchte, ein ausschließlich optisches Merkmal als Hauptkriterium für eine Verpaarung zu wählen wäre fatal und nicht sinnvoll. Zu allererst müssen Faktoren wie Gesundheit und Wesen der geplanten Zuchtpartner passen bevor optische Aspekte mit einbezogen werden.
    Ich würde Connor z.B. keine Hündin decken lassen, die ebenfalls eine B-Hüfte hat, egal ob sie kurzhaarig, langhaarig oder Tricolor ist.

    Bestimmt gibt es in den nächsten Jahren auch mal langhaarigen Nachwuchs, aber nur, wenn eben das Gesamtpaket passt.

    Die Langhaarigkeit kommt beim Dalmatiner nicht sehr häufig vor, daher ist es sinnvoll und wichtig das Gen weiter zu verbreiten und damit die Basis zu vergrößern. Dies wird in erster Linie über Genträger erreicht.
    Setzt ein Züchter Connor für seine reinerbig kurzhaarige Hündin ein, so werden in der Tat alle Welpen kurzhaarig (da es sich bei Langhaarigkeit um einen rezessiven Erbang handelt), sind genetisch jedoch Anlageträger. Das Gen wurde also bei den Nachkommen eingebracht und kann mit passenden Hunden Generation für Generation weitergezüchtet und erhalten werden.

    Connor hat zudem ein ausgesprochen angenehmes und unkompliziertes Wesen, welches eine Bereicherung in der Zucht ist.