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Die Decktaxe

Ein guter Rüde ist in der Regel nicht kostenlos zu haben. Möchte ein Züchter seine Hündin decken lassen, so wird eine Decktaxe fällig. Über die Höhe und Bedingungen müssen sich die Beteiligten einigen.

Warum überhaupt Geld für eine Belegung zahlen?
Auch ein Rüde kostet Geld: Futter, Erziehung, Steuern, Tierarzt sowie die speziellen Zuchtuntersuchungen, welche meist nicht ganz günstig sind.
Da ist es nur fair, wenn auch der Rüdenbesitzer ein wenig davon profitiert, dass er seinen Rüden der Zucht zur Verfügung stellt. Ohne Deckrüden gibt es schließlich keine Zucht.

Doch manche Rüdenbesitzer zeigen sich kulanter und fairer als andere, bei manchen muss man als Züchter abwägen, ob man das teils hohe finanzielle Risiko bereit ist zu tragen, da der Rüdenbesitzer z.B. keinerlei Erstattung oder Nachlass anbietet, falls es nicht läuft wie erhofft.
Ich hatte einmal den Fall, dass die Besitzerin 500€ wollte, allerdings auch in dem Fall, dass keine Welpen kommen. Da die Hündin zuvor schon einmal leer bliebt war mir das Risiko zu hoch und die Frau ließ auch leider nicht mit sich reden, weshalb ich mich gegen den Rüden entschied.
Ein anderes Mal wollte die Besitzerin, dass ich die rund 500€ für die Untersuchungen zahle und sie zusätzlich einen Welpen aus dem Wurf kostenlos bekäme. Das war für mich zu viel des Guten, vor allem für Rüden, der noch nie gedeckt hatte.
Ich bin bereit entsprechend für einen guten Rüden zu bezahlen, aber ich wünsche mir halbwegs faire Bedingungen.

Ich selbst handhabe es mit Connor z.B. so, dass befreundete Zücher die Decktaxe erst ab der Geburt bis zur Vollendung der 9. Lebenswoche begleichen müssen. Bei fremden Züchtern würde ich das Geld im Voraus nehmen, bei Leerbleiben der Hündin aber z.B. bis auf eine kleine Aufwandsentschädigung den Betrag zurückerstatten (dies gilt natürlich erst Recht für befreundete Züchter).
Auch wenn der Wurf tot geboren würde oder kurze Zeit später verstirbt würde ich fast alles erstatten, denn der Züchter hat dann schon genug Sorgen und finanzielle Belastungen. Ich möchte fair sein und wünsche mir dies auch von anderen. Da ich Züchter und Deckrüdenbesitzer bin kann ich beide Seiten verstehen und somit auch, dass man natürlich kein allzu hohes Risiko eingehen möchte.

Ich bin auch kein Freund von Regelungen a la „Wenn die Hündin leer bleibt kann sie in der nächsten Hitze kostenlos nachgedeckt werden“. Vielleicht steht der Rüde dann nämlich nicht mehr zur Verfügung oder man möchte die Hündin nicht nochmals mit dem Rüden verpaaren.

Ich mache im Übrigen auch immer einen schriftlichen Deckvertrag in dem die Bedingungen vorab geregelt und von beiden Seiten zur Kenntnis genommen wurden (z.B. dass alle Welpen AEP untersucht werden müssen).