Progesteron bei der Hündin
Progesteron ist das sogenannte Trächtigkeitshormon. Es sorgt dafür, dass die Trächtigkeit überhaupt möglich und aufrechterhalten wird.
Im Anöstrus, also im hormonellen Normalzustand der Hündin, ist Progesteron niedrig (unter 1ng/ml) und Östrogen hoch. Während der Läufigkeit sinkt der Östrogenspiegel und Progesteron beginnt einige Tage vor den Eisprüngen zu steigen.
Mit diesem Wissen ist es möglich die Eisprünge abzuschätzen und damit eine Aussage über die voraussichtlich besten Decktage zu machen.
Ein Wert von 2ng/ml wird als LH Peak bezeichnet, die Eisprünge werden ca. 2 Tage später erwartet. Ein Wert von 4-10ng/ml gilt als Beweis, dass Eisprünge stattgefunden haben. Da die Eizellen noch 2-3 Tage zur Reifung benötigen und erst dann befruchtungsfähig sind, sind die statistisch besten Decktage Tag 1-4 nach den Eisprüngen.
Ein Progesterontest kann in vielen Fällen hilfreich sein. Z.b. bei Hündinnen, die das erste Mal gedeckt werden. Je besser das natürliche Deckverhalten, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Deckakt problemlos klappt.
Oder wenn der Rüde weit weg wohnt und man keine ganze Woche Urlaub dort einplanen kann.
Auch finden die Eisprünge nicht unbedingt in jeder Läufigkeit am gleichen Tag statt. Dies kann sich durchaus um mehrere Tage nach vorn oder hinten verschieben. Würde man es immer am gleichen Tag versuchen, könnte man zu früh oder zu spät dran sein.
Es gibt auch Hündinnen, die sich während der gesamten Läufigkeit decken lassen, hier gibt das Verhalten allein keinerlei Aufschluss über die fertile Phase.
Im Gegensatz dazu gibt es auch Hündinnen, die sich nur an einem Tag decken lassen. Dies macht die Planung besonders schwierig, wenn der Rüde weiter weg steht.
Bei weißen Läufigkeiten kann der Test ebenfalls von Vorteil sein, da die fehlenden oder nur schwach vorhandenen äußeren Anzeichen die Einschätzung schwierig machen.
Ein Progesterontest gibt Aufschluss darüber, ob überhaupt Eisprünge stattgefunden haben. Bei einer befreundeten Züchterin habe ich dies erlebt. Die Hündin war normal läufig und ließ sich auch decken, Progesteron stieg aber nicht an, er blieb bei knapp über 1. Wie erwartet wurde die Hündin nicht trächtig.
Der Abfall von Progesteron leitet die Geburt ein. Passiert dies zu früh kann eine Frühgeburt mit Verlust der Welpen die Folge sein. In der frühen Trächtigkeit kann es zu einem Abbruch mit Resorption kommen. Mithilfe einer Progesteronmessung ließe sich feststellen ob ein Progesteronmangel dafür verantwortlich ist.
Ist die Hündin schon mehrere Tage über dem errechneten Wurftermin so ließe sich mithilfe des Tests analysieren, ob bald mit der Geburt zu rechnen ist oder ggf. Hilfe nötig wird