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    Sie interessieren sich für einen Langhaardalmatiner?

    Connor mit 8,5 Jahren

      Langhaarige Dalmatiner sind inzwischen sehr bekannt und beliebt. Viele Menschen bestaunen unseren Connor und hätten ebenfalls gerne einen solchen Hund an ihrer Seite.

    Den Meisten ist jedoch nicht bewusst, dass die Langhaarvariante in Europa noch sehr sehr selten ist. In unserem Zuchtverein gab es seit den ersten Importen im Jahr 2015 erst 4 Würfe mit insgesamt 12 langhaarigen Welpen (Stand Januar 2024). Auch in den nächsten Jahren wird es höchstwahrscheinlich noch keine signifikante Steigerung geben und somit fallen jährlich (wenn überhaupt) nur eine handvoll flauschige Welpen. Die Nachfrage ist jedoch um ein Vielfaches höher! Auf jeden Langhaarwelpen kommen schätzungsweise 30-40 Interessenten oder sogar mehr. Es ist also unmöglich, dass jeder, der aktuell einen Langhaar haben möchte, auch tatsächlich einen bekommen kann! Dessen sollte man sich einfach bewusst sein, damit man keiner Illusion erliegt.

    Connor mit 5 Jahren

    In meiner Zucht inkludiere ich zwar auch Langhaar und hatte meinen ersten Wurf mit Flauschis in 2023, aber es ist nicht mein Ziel möglichst viel Langhaar zu züchten, nur weil es stark gefragt ist. Mein Ziel sind gesunde und alltagstaugliche Hunde, die Optik spielt eine untergeordnete Rolle.

    Wer unbedingt einen langhaarigen Dalmatiner bei sich aufnehmen möchte kann entweder einen Import aus den USA erwägen oder muss sich hierzulande mit langen Wartezeiten von bis zu mehreren Jahren arrangieren.
    Vielleicht kommt aber doch auch ein kurzhaariger Dalmatiner in Frage, wenn man nicht so lange warten möchte? Falls nein, warum nicht?
    Wenn es um die Rasse geht: beide Varianten sind Dalmatiner und unterscheiden sich lediglich ein wenig im Aussehen.
    Falls es nur ums Fell geht: Dann wäre vielleicht eine andere langhaarige Rasse die bessere Wahl.

    Ich persönlich vergebe potenzielle Langhaarwelpen derzeit nur an Menschen, mit denen ich zum Zeitpunkt des Wurfes bereits seit mindestens 1,5-2 Jahren in Kontakt stehe und sie idealerweise sogar persönlich kenne. Ich möchte verhindern, dass diese „besonderen“ Hunde an unseriöse Menschen geraten, die sie ggf. aus finanziellen Gründen ausnutzen und sich keine Gedanken um die Zukunft machen.
    Wer gerne von mir einen Langhaar haben möchte, der muss sich also frühzeitig mit mir in Kontakt setzen, lange Wartezeiten akzeptieren und ein bisschen Eigeninitiative zeigen. Aber auch dann gibt es natürlich keine Garantie, dass jemand einen solchen Hund bekommen kann. Vielleicht fällt im Wurf doch nichts oder zu wenig oder nicht der passende Hund.

    Exotic Spots Justice For Long-Coats mit 9 Wochen

    Ich führe keine Warteliste gezielt für Langhaar, man kann sich also nicht einfach so für Jahre im Voraus vormerken lassen, das würde aber auch keinen Sinn machen.
    Ebenso vergebe ich Welpen nicht rein nach optischen Wünschen. Wenn sich jemand einen Langhaar wünscht, dieser aber vom Wesen nicht zu ihm und seinen Lebensumständen passt, dann bekommt er ihn nicht.

    Ich werden auch häufig nach anderen Züchtern gefragt, bei denen man sich auch noch erkundigen könnte. Nach einigen unschönen Erfahrungen gebe ich keine Kontakte oder Empfehlungen gezielt für Langhaar mehr heraus. Wer es wirklich ernst meint muss selbst weiterschauen. Heutzutage ist das zumindest schon um einiges leichter als noch vor 9 Jahren. Mein Wissen und meine Kontakte darum habe ich mir lange erarbeitet und möchte sie nicht mehr einfach so mit jedem teilen.

    Exotic Spots Juck Norris mit 8,5 Monaten

    Zu guter letzt sei noch erwähnt, dass ich mir eine ausführliche und informative Welpenanfrage wünsche. Nachrichten wie „Wir hätten gern einen Langhaar, wann habt ihr wieder Welpen?“ oder „Connor ist so schön, bitte informieren Sie mich wenn die Welpen da sind.“ sind absolut nicht ausreichend. Einen kleinen Leitfaden, wie ich mir eine Welpenanfrage wünsche finden Sie unter „Welpenanfrage„.
    Häufig bekomme ich auch allgemeine Welpenanfragen, jedoch wird impliziert, dass ich weiß, dass sie einen Langhaar wollen, schreiben dies aber nicht. Ich kann keine Gedanken gelesen, wer das nicht dazu sagt, wird für einen Kurzhaar auf die Liste gesetzt, sofern alles passt, mehr nicht.

    Wenn Sie gerne noch mehr rund um den Langhaardalmatiner erfahren möchten, unter anderem auch, warum die Verbreitung viel Zeit und Geduld in Anspruch nimmt, der darf sich gerne in meinen Artikel „Langhaardalmatiner“ einlesen.

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    Faszination rezessiver Gene

    08.03.2021

    Rezessive Gene sind Anlagen, die nur dann in Erscheinung treten, wenn sie doppelt (homozygot/reinerbig) vorliegen.
    Lina (Braun), Amy (Tricolor) und Jolie (Lemon) haben alle drei eine Fellfarbe, die auf rezessiven Genen basiert.
    Nur wenn beide Eltern die entsprechende Anlage tragen, können diese Farbschläge fallen.
    Hier ein Beispiel:
    Aus zwei kurzhaarigen Hunden können langhaarige Welpen fallen, wenn beide Eltern genetisch Langhaar tragen.
    Ist hingegen ein Elternteil langhaarig und das andere reinerbig kurzhaarig (also kein Träger für Langhaar), dann werden alle Welpen kurzhaarig. Vererbt wird das Langhaar aber natürlich trotzdem, jeder der Welpen ist dann genetischer Träger.
    Folgende rezessive Anlagen, den Phänotyp (das Aussehen) betreffend kommen beim Dalmatiner vor:
    * Braun
    * Lemon/Orange
    * Tricolor
    * Brindle
    * Sable
    * Langhaarigkeit
    Auch die extreme Weißscheckung, ohne die die typische Tüpfelung nicht sichtbar wäre, ist rezessiv. Alle Dalmatiner sind reinerbig für diese Scheckung.
    Nur das Tüpfelungsgen ist tatsächlich nicht rezessiv, sondern dominant.
    Ein kurzhaariger, weiß/schwarzer Dalmatiner kann „versteckt“ die Anlagen für Braun, Lemon, Tricolor, Brindle und Langhaar tragen. Entweder einzelne Eigenschaften oder theoretisch auch alle auf einmal.
    Man sieht es dem Hund jedoch nicht an.
    Ebenso kann ein Hund, der selbst eine rezessive Farbe hat noch weitere rezessive Anlagen tragen. Ein Lemon kann z.B. ebenfalls Braun und/oder Langhaar tragen.
    Unsere Ciri ist beinahe so ein „Alleskönner“. Sie ist weiß/schwarz, trägt aber genetisch Braun, Lemon und Langhaar 🥰
    Ich liebe die überaus interessante Welt der Fell- und Farbgenetik! Es ist schon viel bekannt, aber lange nicht alles und immer wieder gibt es neue Erkenntnisse und Testmöglichkeiten.
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    3 SonderFelle

    Langhaar, Lemon und Tricolor, drei Varianten, die beim Dalmatiner im FCI Standard als unerwünscht gelten und mit einem Zuchtverbot belegt werden.

    Im Standard ist nach weiß/schwarz und weiß/braun in Kurzhaar schon Schluss. Dabei ist die Rasse so vielfältig in ihren Anlagen.

    Da wir aber nicht dem FCI Reglement unterworfen sind (ich weiß, genau das wird häufig sehr negativ ausgelegt) können wir auch andere Varianten in die Zucht nehmen, ganz offiziell.

    Die Rasse verändert sich nicht plötzlich dramatisch, nur weil ein paar rezessive Fellmerkmale dazu genommen werden, zumal diese Gene ja sowieso regulärer Bestandteil der Rasse sind und nicht als Neukreationen explizit eingebracht wurden.

    Auf Gesundheit und Wesen achten wir sowieso, egal ob Schwarz oder Lemon, Kurzhaar oder Langhaar, dahingehend werden alle gleich behandelt.

    Dennoch mussten wir uns schon sehr viel gefallen lassen: Beleidigungen, Anfeindungen und die Verbreitung von Lügen und das alles nur, weil wir es „gewagt haben“ off Standard Varianten zur Zucht einzusetzen.

    Viele sind so extrem vom geltenden Standard überzeugt, dass es ihnen sehr schwer fällt sachliche Informationen anzunehmen.
    Ihnen wurde eingeredet, dass alles, was nicht dem Standard entspricht automatisch als unseriös und schädigend anzusehen ist.

    Aber, Standards sind nicht in Stein gemeißelt.
    Ich bin gespannt wie sich das alles in den nächsten Jahren noch weiterentwickelt. Wir bleiben jedenfalls am Ball!

    Von Amy, der Tricolorhündin, werde ich auch noch mehr Fotos zeigen, auf denen ihre Tan Points besser zu sehen sind.

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    Rezessive Gene in der Zucht

    Mir wurde kürzlich die Frage gestellt, ob es denn, im Bezug auf die gesundheitlichen Probleme der Dalmatiner, nicht kontraproduktiv wäre auf eine rezessives Eigenschaft wie Langhaar zu selektieren und damit mögliche Risiken zu erhöhen, da im Vergleich zu Kurzhaar auch nicht so viele Zuchttiere zur Verfügung stehen.

    Die Frage ist natürlich absolut berechtigt und kann so oder so beantwortet werden.
    Auch Braun ist rezessiv und war früher nicht unbedingt oft anzutreffen. Heute ist das kein Thema mehr.
    Aus meiner Sicht kommt es eher darauf an, wie man damit umgeht.
    Langhaar selbst hat erst einmal keinen negativen Effekt. Für einen langfristigen Erfolg ist es wichtig die Basis mit der Weiterzucht von Trägern Stück für Stück zu erweitern. So stehen mit der Zeit immer mehr potenzielle Kandidaten zur Verfügung. Oberste Priorität sollte immer die Gesundheit haben.

    Vor einiger Zeit wurde von ein paar Züchtern vorgeschlagen die langhaarigen Dalmatiner als eigene Rasse zu deklarieren um eine FCI „Anerkennung“ zu bekommen.
    DAS würde den Hunden tatsächlich schaden und wäre mehr als kontraproduktiv!
    Ich bin grundsätzlich gegen jegliche Abspaltungen aus einer Rasse aufgrund von Farbe oder Fellart. Aus einer bereits geschlossenen Population weitere, deutlich verkleinerte Populationen zu machen und diese abgeschottet voneinander zu züchten kann unmöglich im Sinne der Hunde sein.

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    Langhaardalmatiner

    Dalmatiner gibt es nicht nur in Kurzhaar, sondern auch in einer Langhaarvariante.

    Bei der Langhaarigkeit handelt es sich um ein rezessives Gen. Das heißt, dass beide Eltern mindestens die genetische Anlage tragen müssen, damit langhaarige Welpen entstehen können.
    Kurzhaarige Dalmatiner können reinerbig sein oder auch mischerbig und damit Langhaar in den Genen tragen .
    Langhaarige Hunde sind dagegen immer reinerbig und geben das Gen damit an jeden ihrer Nachkommen weiter.

    Die Felllänge kann von Hund zu Hund variieren und ist nicht einheitlich.

    Im Gegensatz zur Kurzhaarvariante haben die Langhaardalmis mäßige Unterwolle. Ihr Fell ist insgesamt weich und plüschig. Sie haaren erfahrungsgemäß nicht weniger. Die Haare sind sehr leicht und fliegen mehr umher.

    Die Langhaarvariante ist in der FCI unerwünscht und wird dort von der Zucht ausgeschlossen. Auch gibt es viele Züchter, die diese Hunde lieber gestern als heute verschwinden sehen würden. Häufig wird im Zusammenhang mit Langhaar von einem „Fehler“ gesprochen, was ich persönlich gar nicht mag. Oder sie werden generell als falsch, im Sinne von, dass so etwas nicht sein darf, betitelt.
    Einen Hund als Fehler zu bezeichnen und zu verurteilen, weil er nicht den Standardvorgaben entspricht ist sehr rückständig. Lieber sollte man fragen, warum mehrere, nicht bedenkliche Varianten, grundlos aussortiert werden.
    Dennoch gibt es erfreulicherweise immer mehr engagierte Menschen, die helfen, Langhaardalmis zu erhalten und „gesellschaftsfähig“ zu machen.
    Es gibt keine gesundheitlichen oder charakterlichen Gründe für einen Zuchtausschluss.

    Entgegen vieler Behauptungen handelt es sich bei der Langhaarvariante um ganz normale, reinrassige Dalmatiner. Das Langhaargen ist Bestandteil der Rasse und wurde nicht über eine Fremdeinkreuzung „kreiert“. Dies belegen auch alte Bücher und Artikel aus den 40er Jahren, in denen es um eine Langhaarhündin geht, welche bereits genauso aussah wie die heutigen langhaarigen Dalmatiner

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    Warum ich nicht im VDH züchte.

    Wie die meisten wissen züchte ich in einem freien Verein, der nicht dem VDH angeschlossen ist. Als vor 10,5 Jahren der Zuchtgedanke aufkam wollte ich mich aber definitiv dem großen Verband anschließen.

    Doch dann erfuhr ich von „Lemon“ und später von den Varianten Tricolor, Brindle und Langhaar. Ich war sofort begeistert und wollte mehr wissen. Auf die Frage warum Lemon nicht erwünscht ist bekam ich von den Vereinen keine oder eine patzige Antwort mit dem Verweis auf den Standard und dem Hinweis, dass ja niemand gezwungen wäre im VDH zu züchten.

    3 Jahre später, nach dem A-Wurf, habe ich mir einen Ruck gegeben, mit Lina eine VDH Zuchtzulassung gemacht, einen Zwingernamen beantragt und einen Mitgliedsantrag an einen der damals 3 Vereine gestellt.
    So oft wurde mir gesagt „Mach es richtig, kämpfe von innen heraus“

    Mein Antrag wurde abgelehnt mit der Begründung, dass ich mit meiner Einstellung (Lemon zu fördern) nicht zu ihnen passe.

    Ob eine Zucht im VDH sinnvoll ist, hängt wohl sehr davon ab was man erreichen möchte. Für mich ist mein jetziger Weg die bessere Wahl.
    Ich bin sehr froh Jolie und Connor als Zuchthunde zu haben, was mir im VDH niemals möglich wäre, bei vielen ist ja schon der Gedanke an so einen Dalmi verachtenswert …

    Mir ist inzwischen auch nicht mehr wichtig, ob Lemon und Langhaar in der FCI „anerkannt“ werden. Ich möchte mein Leben nicht damit verbringen jahrzehntelang gegen Züchter anzugehen, von denen 95% eine Änderung vehement verhindern wollen.

    Mein Anliegen und Traum war es immer Lemon, Langhaar etc zu erhalten und zu fördern, ob mit oder ohne FCI.
    Und es funktioniert erfreulicherweise sehr gut. Lemons sind keine Aussätzigen mehr und sie sind inzwischen zahlenmäßig deutlich stärker vertreten als noch vor einigen Jahren.

    Und auch um eine seriöse, verantwortungsvolle Züchterin zu sein brauche ich keinen VDH Verein. Ich bin stolz da zu sein wo ich jetzt stehe und mir alles von Null an und ohne großen Verein im Rücken erarbeitet zu haben

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    Reinerbig Kurzhaar vs. Langhaarträger

    Beim G-Wurf fiel mir etwas auf, was ich aber bisher nicht weiter verfolgt hatte. Gestern jedoch sprach mich eine befreundete Züchterin darauf an und ich dachte mir, ich könnte etwas dazu schreiben.

    Unterschiede bei der Fleckung im Welpenalter. Besonders beim G-Wurf hatte ich den Eindruck, dass die Tupfen sehr lange brauchen um richtig durchzukommen und sich intensiv und klar abgegrenzt zu zeigen. Beim Vergleich mit anderen Würfen wurde es dann ganz deutlich.

    Die Hündin mit dem gelben Halsband stammt aus meinem B-Wurf und ist reinerbig kurzhaarig. Der Rüde mit dem blauen Halsband stammt aus dem G-Wurf und ist mischerbig kurzhaarig, also Langhaarträger. Beide Fotos wurden jeweils am 21. Lebenstag aufgenommen.
    Ein paar Wochen später ist optisch jedoch kein Unterschied mehr zu sehen.

    Ich habe 3 von aktuell 4 Langhaarträgerwürfen (1 ist noch zu jung) mit reinerbig kurzhaarigen Würfen verglichen und bei allen 3 war die langsamer durchkommende Fleckung zu beobachten. Ob es sich dabei tatsächlich um einen Zusammenhang zwischen Kurzhaar/Langhaarträger handelt muss sich in Zukunft noch durch weitere Beobachtungen zeigen.
    Verglichen habe ich ausschließlich Welpen in schwarz/weiß, da es auch noch Unterschiede betreffend der Farbe gibt.
    Braun benötigt in der Regel etwas länger als Schwarz um sich intensiv zu zeigen, Lemon benötigt noch deutlich länger.
    Verglichen haben ich zudem nur HUA Welpen, da sich auch LUA auf die Intensität der Tupfen auswirken kann. Irgendwann liegen aber bestimmt genügend Daten vor um ausführliche Auswertungen machen zu können

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    Langhaardalmatiner

    Immer wieder wird behauptet, es gäbe keine langhaarigen Dalmatiner, dies wären Mischlinge. Meist kommen diese Behauptungen sogar von Menschen, die sich selbst als Rassekenner und kompetent darstellen.

    Natürlich haben sie keinerlei Beweise dafür, dass die Langhaarvariante durch Fremdgene entstanden ist, dennoch halten sie weiterhin an diesen unsinnigen Behauptungen fest. Das ist alles andere als wissenschaftlich oder seriös und macht somit auch eine ordentliche, konstruktive Diskussion unmöglich. Es ist erstaunlich wie überzeugt einige Menschen von sich und ihren Aussagen sind, die lediglich auf ihrer eigenen Meinung, nicht jedoch auf belegbaren Fakten zur Untermauerung basieren.
    Vor kurzem schrieb eine Züchterin, in Europa gäbe es das Langhaargen nicht, sie wüsste sonst davon und ich solle ihr das ruhig glauben.
    Danke, aber nein danke! Solche Aussagen betrachte ich als pure Selbstüberschätzung.

    Wissenschaftlich gesehen ist der z.B. sichtbare Nachweis von etwas der Beweis dafür, dass es existiert (wie beispielsweise Bakterien), wenn kein Nachweis erbracht werden kann, so ist dies jedoch kein Beweis dafür, dass es nicht existiert.

    Auf die Langhaardalmatiner übertragen bedeutet dies, dass, nur weil jemand keine Träger in Europa kennt/kannte, diese auch nicht existieren/existiert haben.
    Um die Nichtexistenz des Langhaargens in der europäischen Population zu beweisen hätte man über einen Zeitraum der letzten gut 100 Jahre jeden einzelnen Dalmatiner, der jemals geboren wurde (und natürlich nicht nur in der FCI) dahingehend testen müssen. Dies war natürlich nicht möglich, denn damals waren derartige Gentests noch gar nicht verfügbar.

    Wenn also das nächste Mal jemand sagt, ihr sollt ihm einfach glauben, weil er das sagt ist das so, lasst Vorsicht walten. Jemand der sich für allwissend hält ist selten vertrauenswürdig.

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    Deckrüde

    Vor ein paar Tagen wurde mir eine Frage gestellt, die ich in der Form bisher noch nicht hatte.

    Ich wurde gefragt, warum ich Connor denn als Deckrüden einsetze bzw. zur Verfügung stelle, wenn die Welpen ja alle kurzhaarig werden. Es hieß, dann könne man seine Hündin ja auch von einem kurzhaarigen Rüden decken lassen.

    Es gibt zahlreiche Dinge auf die ich als Züchter achten muss und möchte, ein ausschließlich optisches Merkmal als Hauptkriterium für eine Verpaarung zu wählen wäre fatal und nicht sinnvoll. Zu allererst müssen Faktoren wie Gesundheit und Wesen der geplanten Zuchtpartner passen bevor optische Aspekte mit einbezogen werden.
    Ich würde Connor z.B. keine Hündin decken lassen, die ebenfalls eine B-Hüfte hat, egal ob sie kurzhaarig, langhaarig oder Tricolor ist.

    Bestimmt gibt es in den nächsten Jahren auch mal langhaarigen Nachwuchs, aber nur, wenn eben das Gesamtpaket passt.

    Die Langhaarigkeit kommt beim Dalmatiner nicht sehr häufig vor, daher ist es sinnvoll und wichtig das Gen weiter zu verbreiten und damit die Basis zu vergrößern. Dies wird in erster Linie über Genträger erreicht.
    Setzt ein Züchter Connor für seine reinerbig kurzhaarige Hündin ein, so werden in der Tat alle Welpen kurzhaarig (da es sich bei Langhaarigkeit um einen rezessiven Erbang handelt), sind genetisch jedoch Anlageträger. Das Gen wurde also bei den Nachkommen eingebracht und kann mit passenden Hunden Generation für Generation weitergezüchtet und erhalten werden.

    Connor hat zudem ein ausgesprochen angenehmes und unkompliziertes Wesen, welches eine Bereicherung in der Zucht ist.

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    Züchterempfehlungen

    Wenn ich Anfragen für einen Lemon- oder Langhaarwelpen bekomme und erkläre, dass bei mir aktuell nichts Entsprechendes geplant ist, dann werde ich in der Regel um Empfehlungen für andere Züchter gebeten.

    Früher habe ich die Leute dann tatsächlich immer an die mir bekannten Züchter weitergeleitet. Jetzt mache ich das allerdings nicht mehr und zwar aus folgenden Gründen:

    1. Es nimmt überhand! Zeitweise sind es wirklich viele Anfragen, die meist auch nicht einmal das Mindestmaß an Höflichkeit und Vorstellung enthalten.
    Anfragen wie „Wann ist der nächste Lemonwurf, wie komme ich auf die Liste“ sind für mich als Züchter nicht gerade das Highlight des Tages. Die meisten scheinen auch nicht zu wissen, wie sie heißen, denn der Name wird in 90% einfach nie erwähnt.

    2. Ja, ich kenne inzwischen so einige Züchter, die z.B. mit Lemon, Langhaar, Tricolor und auch Brindle züchten, aber das heißt nicht, dass ich konkrete Infos mit jedem teilen muss.

    3. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass viele Menschen sehr undankbar sind. Sobald man Namen genannt hat wars das. Es gibt keine Rückmeldung und nichtmal ein „Danke“. Dafür ist mir meine Zeit inzwischen einfach zu schade. Wer es wirklich ernst meint, der wird sich in Zukunft selbst die Mühe machen und weitersuchen müssen.

    4. Ich gebe noch Empfehlungen für Züchter, allerdings nur, wenn es nicht explizit um Lemon etc. geht.
    Für die Sondervarianten gebe ich nur noch in Ausnahmefällen Empfehlungen und Hilfen und zwar im Freundes- und Bekanntenkreis sowie innerhalb unseres Vereins.