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    Langhaardalmatiner

    Gestern fragte in einer Gruppe jemand ob „es Langhaardalmatiner wirklich gibt, oder ob etwas eingekreuzt wurde wie bei den Silberlabradoren“.

    Im Verlauf wurde deutlich, dass beinahe krampfhaft versucht wird Bestätigung dafür zu erhalten, dass man mit seiner Meinung, Langhaardalmatiner können niemals „echt“ sein, richtig liegt.

    Getreu dem Motto „Es kann nicht sein, was nicht sein darf/soll“ ist es für viele vermutlich einfacher sich einzureden, dass wohl irgendjemand mal explizit eine andere Rasse eingekreuzt hat, als zu akzeptieren, dass das Gen einfach in der Rasse vorkommt, wie auch in etlichen anderen kurzhaarigen Rassen.
    Wer Belege zeigt, wie lange Langhaardalmis tatsächlich schon existieren und dass es sie schon weitaus länger gibt als z.B. die LUAs, der wird gekonnt ignoriert. Man möge doch bitte niemanden mit Fakten verwirren.

    Es kommt die Frage, warum denn nicht von Zeit zu Zeit immermal wieder Langhaarwelpen auch in FCI Zuchten fallen?
    Das ist ganz einfach zu beantworten. Bei der Langhaarigkeit handelt es sich um ein rezessives Gen und bei entsprechend seltenem Vorkommen kann es durchaus Jahrzehnte lang unentdeckt bleiben und trotzdem über Träger immer wieder weitervererbt werden. Daran ist rein gar nichts seltsam oder verdächtig.

    Es erscheint vielen auch völlig unglaubwürdig, dass es im VDH Langhaarträger gibt. Ich kenne mehrere sichere und einige potenzielle Träger, werde mich aber hüten, diese öffentlich irgendwo zu nennen.
    „Das kann nicht sein, ich hab noch nie irgendwo was von einem Träger gelesen“
    Ist das wirklich so verwunderlich? Ehrlich??
    Es gibt genug Züchter, die Ergebnisse bezüglich Lemon und Langhaar nur dann veröffentlichen, wenn sie „passen“, sprich, wenn die Hunde keine dieser Anlagen tragen, ansonsten steht bezüglich dessen eben einfach nichts da. Von einigen Menschen wird dies aber als „es gibt gar keine Langhaarträger im VDH, denn ich sehe nichts, also ist es auch nicht existent“ interpretiert.

    Es wird ja immer gesagt, man soll nur einen Rassehund mit Stammbaum kaufen, denn der Stammbaum bestätigt die Reinrassigkeit. Und natürlich soll man nur in den großen Verbänden kaufen wie FCI, AKC, KC oder AKNC.

    Wie viele ja bestimmt schon wissen hat unser Connor volle AKC Papiere, also einen offiziellen Stammbaum des American Kennel Club.
    Jetzt kommt der lustige Part daran, den viele offenbar nicht logisch erfassen können und dann lieber Doppeldenk betreiben, das gefährdet ihre Sichtweise nicht

    Connor wird, einzig aufgrund seiner Langhaarigkeit, als Mischling abgetan. AKC Papiere werden aber von der FCI anerkannt (es gibt auch bei den Dalmis mehrere Hunde mit AKC Papieren in der VDH Zucht). Hätte ich also einen von Connors kurzhaarigen Geschwistern genommen hätte niemand die Reinrassigkeit angezweifelt und er hätte sogar VDH Deckrüde werden können.

    Wenn man nun die Langhaardalmis als Mischlinge sehen möchte, wie wäre dann folgender (fiktiver) Fall zu bewerten?
    In einer VDH Zucht fällt ein Wurf mit z.B. 2 langhaarigen und 8 kurzhaarigen Welpen (was ja aufgrund der vorhandenen Träger zumindest theoretisch möglich wäre). Sind dann die beiden Langhaarigen Mixe und die 8 Kurzhaarigen reinrassig?

    Ich weiß, logisches Denken ist ein aussterbendes Talent, aber vielleicht wird sich ja der ein oder andere doch noch dieses gigantischen Doppeldenks bewusst.

    Theoretisch könnte man auch Welpen meines G-Wurfes im VDH phänotypisieren und damit für Ausstellungen und teilweise auch Zucht zulassen. Sie würden dann als reinrassig gelten, obwohl sie von einem Langhaarrüden abstammen.

    Übrigens ist Reinrassigkeit wohl eine Frage der Definition. In den großen Verbänden werden Hunde, die aus einer Einkreuzung stammen, nach 3-5 Rückkreuzungsgenerationen wieder als reinrassig betrachtet.

    Ok, ok, ich hör jetzt auf, bevor die Köpfe zu sehr rauchen.

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    Das hat schon seinen Grund

    “Das hat schon seinen Grund”

    Einer der wenigen Sätze, die mich die Augen verdrehen! und mit den Ohren schlackern lassen.

    Wann oder wo man ein Foto von einem Lemon/Tricolor/Langhaardalmatiner zeigt, der, Gott bewahre, nicht in ausschließlichen Liebhaberhänden ist, hallt es schon von weitem wieder “Kein Wunder, dass die Person nicht der FCI angehört, das ist eine Fehlfarbe und bekommt keine Zuchtzulassung” (Die Zuchtzulassung ist wieder ein eigenes Thema)
    Wenn man sich darauf einlässt und ein wenig mit den Leuten diskutiert, dann dauert es meist nicht lange bis der Satz fällt “Dass Fehlfarben in der FCI ausgeschlossen sind hat schon seinen Grund” AHA?!

    Dieser ominöse, sagenumwobene Grund ist schwer greifbar. Alle scheinen schonmal von ihm gehört zu haben und tun so als wüssten sie Bescheid, aber Genaueres weiß dann doch keiner und es wird höchstens spekuliert.
    Ganz direkt auf den vermeintlichen Grund angesprochen wird sich entweder komplett in Schweigen gehüllt und die Frage gekonnt ignoriert oder die zweitbeliebteste Taktik, Ablenkung, kommt zur Anwendung. Die Ablenkung schließt meist das Ignorieren der Frage mit ein und schüttelt zusätzlich ein paar weitere Anschuldigungen aus dem Ärmel.

    Ein paar beliebte Antworten auf die Frage nach dem guten Grund sind z.B.
    * weil das im Standard steht
    * weil das unseriös ist
    * weil das Risiken und Kranheiten mit sich bringt

    Warum ist das unseriös? Natürlich, weil es im Standard unerwünscht ist. Dieser ist allgemein die Antwort auf alles und arbeitet Punkt 1 und 2 in einem Abwasch ab.
    Es bringt also Risiken und Krankheiten mit sich? Welche denn? Als Antwort kam, als Züchter müsse ich ja wohl wissen was das für Dinge sind wie Hautkrankheiten, Taubheit und Immunschwächen. Ich weiß sehr gut Bescheid mit welchen Problematiken ich beim Dalmatiner rechnen muss, ich wollte aber wissen, was derjenige denkt, welche Probleme das seien.

    Nichts davon ist spezifisch für Lemon, Tricolor oder Langhaar.

    Und was den Standard betrifft, zum Glück ist dieser nicht in Stein gemeißelt und durchaus änderbar, auch in Bezug auf Farben, das hat sich schon bei anderen Rassen wie dem Labrador (damit meine ich nicht Blau und Silber) gezeigt.

    Wenn das Wort “Fehlfarben” fällt, dann wird gerne alles in einen Topf geschmissen. Alles was im Standard unerwünscht ist ist automatisch schlecht. Die meisten denken hierbei an Dilute Farben wie Blau und Silber, die bei vielen Rassen in der Tat mit gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Aber Lemon, Tricolor und Langhaar beim Dalmatiner haben rein gar nichts mit den Dilute Farben zu tun.

    Ich bin im Übrigen sehr froh über alle Züchter, seien sie FCI zugehörig oder nicht, mit denen man sich sachlich unterhalten kann, auch wenn man nicht unbedingt einer Meinung ist und in manchen Dingen einen anderen Standpunkt vertritt.
    Es wird ganz bestimmt eine Zeit kommen, in der die Qualität und Seriosität eines Züchters nicht nach dem Vereinskürzel auf der Ahnentafel bewertet wird.

    Fazit: Bei manchen Rassen bzw. manchen Varianten und Merkmalen ist ein Zuchtausschluss aufgrund gesundheitlicher Aspekte absolut sinnvoll und nötig. Dazu zählen z.B. blauäugige oder ein- bzw. beidseitig taube Dalmatiner.
    Merkmale auszuschließen, die vielleicht keine nennenswerten Vorteile für die Rasse bringen, ebensowenig aber gesundheitliche oder charakterliche Nachteile haben ist meines Erachtens nach nicht sinnvoll zu begründen.

    Sowohl die FCI Verbände als auch das Geschehen außerhalb haben ihre Berechtigung. Gäbe es ausschließlich die FCI so würde es vieles, das heute “anerkannt” ist womöglich gar nicht geben.

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    Fragen und Antworten zu Connor

    Haart Connor genauso wie die Kurzhaarigen Dalmis?
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    Ja, an der Menge des Fellverlustes merke ich keinen Unterschied zu den Kurhaarigen. Die langen, weichen Haare fliegen allerdings mehr umher und bilden Wollmäuse. Nach meinem Empfinden lassen sie sich aber leichter von Textilien entfernen.
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    Hat er Unterwolle?
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    Ja, er hat eine deutliche Menge an Unterwolle. Im Winter ist er überaus plüschig (wirkt dadurch teilweise auch breiter und massiger als er tatsächlich ist) und im Sommer kämme ich die lose Unterwolle komplett aus, sodass er dann fast ausschließlich nur Deckhaare hat, sein Fell sieht dann auch anders aus als im Winter, auf Fotos lässt sich das jedoch schlecht festhalten.
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    Friert Connor genauso schnell wie kurzhaarige Dalmis?
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    Nein, überhaupt nicht, Connor friert ganz ganz selten einmal, da muss es schon gewaltig kalt sein und er muss länger stehen oder sitzen, ansonsten ist es ihm tendenziell eher zu warm. Im Herbst und Winter fühlt er sich am wohlsten.
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    Sind die Langhaarigen so flauschig wie sie aussehen?
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    Nach meinem Empfinden auf jeden Fall ja Connor wird nicht umsonst von uns oft „Plüschtier“ genannt.
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    Wie bin ich auf den Namen „Connor“ gekommen?
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    Ich wollte einen Namen der amerikanisch klingt, sich gut aussprechen lässt und sich vor allem komplett von den Namen der anderen 3 unterscheidet. Und es sollte ein eindeutig männlicher Name sein.
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    Der wievielte Wurf war Connor?
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    Der wievielte Wurf der Züchterin es war weiß ich nicht, hab ich überhaupt keine Ahnung ehrlich gesagt. Das habe ich nie gefragt.
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    Wie viele Geschwister hat Connor?
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    Es war ein 10er Wurf, somit hat er noch 9 Geschwister.
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    In welcher Stadt wurde er geboren?
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    Connor wurde in Keota, Oklahoma, USA geboren und bis 15 Wochen aufgezogen.
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    Wie viele Nachkommen hat Connor bereits?
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    Aktuell sind es 13, 7 Rüden und 6 Hündinnen.
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    Ist er so stur wie viele kurzhaarige Dalmis?
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    Nein, ich finde Connor überhaupt nicht stur, er ist sehr leichtführig und hat zudem eine wahnsinnig hohe Frusttoleranz.
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    Ist er vom Körperbau sehr gut für einen Dalmatiner?
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    Das kommt drauf an wen man fragt. Die einen werden sagen, er sieht fürchterlich aus, die anderen finden ihn gut, alles eine Frage des Blickwinkels.
    Für mich persönlich ist er Sehr gut, aber nicht vorzüglich. Er könnte etwas mehr Vorbrust und eine weniger abfallende Kruppe haben.
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    Hat er außer der Langhaarigkeit Fehler laut Standard?
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    Nein, er ist beidseitig hörend, hat die „richtige Farbe“, ist vollzahnig, hat keine Blau- oder Birkaugen, keine Platten, einen vollständig pigmentieren Nasenschwamm und Augensaum und ist mit 56cm Schulterhöhe auch nicht zu groß oder zu klein.
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    Würde er auf Ausstellungen gut abschneiden?
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    Das ist schwer zu beantworten, da es von so vielen Faktoren abhängt. Auf Ausstellungen wird nie gänzlich objektiv und nach Schema F gerichtet. Wenn dem so wäre müsste jeder Hund immer gleich gut oder gleich schlecht bewertet werden, egal welcher Richter dort steht.
    Da allerdings die Ansichten und der Geschmack des Richters meines Erachtens nach definitiv in die Bewertung einfließen könnte es bei einem so und beim anderen so sein. Ich habe es schon gesehen, dass ein Hund an einem Tag bei Richter X mit Vorzüglich bewertet wurde und am nächsten Tag bei Richter Y nur mit Gut.
    Tendenziell denke ich jedoch, dass Connor eher schlechter abschneiden würde, allein schon weil mein Name nicht der Richtige ist (ich glaube nicht an die völlig unvoreingenommene Beurteilung)
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    Was hat Connor im Gesamten gekostet?
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    Mit allem drum und dran hat Connor rund 2500€ gekostet. Darin eingeschlossen waren Kaufpreis, zusätzliche 7 Wochen bei der Züchterin, Gesundheitszertifikat, Bringen zum Flughafen, Flugbox, Flugpreis für mich und Connor sowie die Einfuhrabgabe beim Zoll in Deutschland.
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    Stammt Connor aus einem reinen Langhaarwurf oder aus Trägereltern?
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    Connor’s Eltern sind beide kurzhaarig, aber Langhaarträger. In seinem Wurf waren insgesamt 3 Welpen langhaarig und 7 kurzhaarig.
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    Haben Welpen aus Langhaareltern längeres und mehr Fell als Welpen aus Trägerwürfen?
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    Wenn beide Eltern langhaarig sind gibt es ausschließlich langhaarigen Nachwuchs. Die Länge des Fells kann aber individuell sehr schwanken. Auch bei normal kurzhaarigen Dalmis gibt es Unterschiede in der Fellänge.
    Langhaarträger können dichteres Fell haben und vor allem am Schwanz kann sich längeres Fell zeigen, allerdings nicht so lang, wie bei einem richtigen Langhaar. Dies ist aber nicht zwangsläufig immer so.
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    Mit welcher meiner Hündinnen könnte Connor Langhaarwelpen zeugen?
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    Mit keiner von beiden. Mit Lina hatte Connor 2017 einen Wurf, sie ist reinerbig Kurzhaar und seit Herbst 2017 nicht mehr im Zuchteinsatz. Jolie ist ebenfalls reinerbig Kurzhaar. Einen Langhaarwurf wird es in den nächsten paar Jahren noch nicht geben.

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    Schöner Hund.

    “Wow, ist das aber ein schöner Hund”
    Hat das nicht fast jeder schon einmal über einen Hund gesagt oder über den eigenen gesagt bekommen?

    Natürlich empfindet in der Regel jeder seinen Hund als den schönsten und freut sich sehr, wenn er auch von anderen bewundernde Blicke und Worte erntet.

    In der Zucht allerdings ist das Thema optische Aspekte oft ein heikles Thema.

    Während jeder Züchter einen speziellen Typ oder eine Variante favorisiert (z.B. kompakter oder zierlicher Körperbau, groß und imposant oder kleiner und handlicher, helle Köpfe, besonders dunkle Augen, nordische Linie, amerikanische Linie, Fellfarbe und Tupfenverteilung etc.) wird es bei Welpeninteressenten nicht selten negativ betrachtet, wenn diese eine genauere optische Vorstellung haben.

    Ihnen wird gesagt sie sollten nicht nach der Optik entscheiden, sondern schauen, dass der Hund vom Charakter und den Ansprüchen zu ihnen passt.
    Natürlich ist es wichtig, dass die Chemie zwischen Hund und Halter stimmt und jeder einen Hund bekommt, der vorraussichtlich zu ihrem Leben und den Vorstellungen passt. Aber es ist kein Ding der Unmöglichkeit, dass dieser Hund einem auch optisch gut gefällt.

    Ich verstehe nicht warum es generell verwerflich sein sollte optische Präferenzen zu haben. Insbesondere bei einer so auffälligen Rasse wie dem Dalmatiner, bei der jeder Hund aufgrund seiner Zeichnung absolut einzigartig ist. Menschen, die nur ein “Accessoire” haben wollen wird es immer geben, bei jeder Rasse. Aufgrunddessen generell schlechte Absichten zu unterstellen, nur weil jemand einen Wunschtyp hat empfinde ich als nicht zielführend.

    Ich habe noch niemanden sagen gehört “Dalmatiner haben so ein fantastisches Wesen, aber optisch sind sie wirklich hässlich.” sondern eher “Wow, der ist aber schön, wie sind die denn vom Wesen her?” Und warum? Selbstverständlich weil das Aussehen das erste ist was einem auffällt.

    Ich vermute, dass für die meisten Menschen optische Kriterien wie Größe, Fellart und Fellfarbe etc. bei der Auswahl eines Hundes eine entscheidende Rolle spielen, was ich als völlig normal betrachte.
    Kauft man sich etwa ein Sofa, ein Bett oder eine Küche, nur weil es so günstig und/oder praktisch war, obwohl man das Aussehen furchtbar findet? Ich glaube nein. Und das trifft auch auf Hunde oder Haustiere allgemein zu. Wir verbringen eine durchaus sehr lange Zeit mit ihnen, da sollte schon das Gesamtpaket passen.

    Gerade beim Dalmatiner werden Menschen immernoch verurteilt, wenn sie explizit nach einem Lemon oder Langhaar suchen. Wenn aber zum Beispiel jemand ausschließlich einen Plattenwelpen möchte oder einen Welpen mit möglichst wenig Tupfen, dann ist das keine Diskussion wert. Nach den Beweggründen wird nur gefragt, wenn sich jemand für etwas interessiert, das eine breite Masse für nicht fördernswert hält.

    Warum soll es ein Lemon sein? Warum ein Langhaar? Warum ein brauner Kurzhaar mit Platte? Warum ein schwarzer Blauäugier? Die Antwort ist vermutlich immer: Weil es gefällt, weil es Geschmackssache ist, was wird von den Leuten erwartet, wenn man sie dies fragt?

    Besonders wer sich für Lemon oder Langhaar interessiert darf sich dann gerne Sätze anhören wie “Wenn man einen gepunkteten Langhaarhund will soll man eben einen Englisch Setter nehmen” oder “Wer einen bunten Hund will hat genügend Auswahl bei anderen Rassen”.
    Ein Setter ist aber eben kein Dalmatiner, weder in optischer noch in charakterlicher Hinsicht.

    Ich habe sowohl Lina, als auch Jolie und Connor nicht zuletzt deshalb gekauft, weil sie optisch jeweils das waren, was ich mir vorgestellt hatte. Natürlich habe ich auch geschaut, ob das Gesamtpaket für mich passt. Aber wäre Jolie schwarz gewesen oder Connor kurzhaarig, dann hätte sie nicht gekauft und dazu stehe ich, dann hätte ich gewartet und meine Suche fortgesetzt. Ich liebe mein Chaostrio sehr und würde es immer wieder so machen, denn ich lebe schließlich mit den Hunden zusammen und niemand sonst.

    Es gibt weltweit genug Züchter, die sich für einige optische Aspekte schämen oder sogar ärgern, wenn sie im Wurf auftreten (z.B. blaue Augen, Platten oder ein unvorhergesehener Lemon oder Langhaar). Früher wurden z.B. langhaarige Dalmatinerwelpen häufig aussortiert, indem sie ins Tierheim gebracht wurden.
    Wer sich als Züchter ernsthaft darüber ärgert, wenn gewisse Dinge im Wurf fallen, mit denen er grundsätzlich rechnen muss, weil es in der Rasse immer wieder vorkommen kann, der sollte sich eventuell überlegen, ob diese Rasse oder die Zucht allgemein wirklich das Richtige für ihn sind.

    Menschen verurteilen andere gerne für etwas, das sie selbst nicht anders machen.
    Wer bei der Auswahl seines Hundes jegliche optische Kriterien (Größe, Fellart, Farbe, Körperbau, niedlicher Blick) außer Acht gelassen hat, der werfe den ersten Stein.

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    Warum züchtet man sowas?

    Lemon? Langhaar? Warum züchtet man das? 

    „Warum züchtet man sowas?“
    „Das entspricht nicht dem Standard!“
    „Der Dalmatiner ist gut wie er ist, er muss nicht verändert werden.“
    „Wer einen Langhaar/Lemon möchte, der soll sich eben eine andere Rasse aussuchen!“

    Diese und abgewandelte „Vorwürfe“ habe ich schon unzählige Male gehört und werde sie sicher auch noch oft hören.

    Ich werde ab und gefragt (eigentlich meist eher verurteilt) wozu ich mit Lemon oder Langhaar züchte, welchen Sinn das hätte. Hinterher kommt oft noch die Floskel „das brauchte man schließlich nicht“.
    Man kann das Ganze mal weiterspinnen:
    Wozu braucht es braune Dalmatiner? Manche Züchter möchten ausschließlich reinerbig Schwarz, andere spezialisieren sich auf überwiegend Braun, wozu? Welchen Sinn hat das?
    Wozu braucht es überhaupt Dalmatiner?

    Viele Züchter haben scheinbar eine starke Angst vor Veränderung, man sieht es schon beim Thema LUA (Low Uric Acid) oder Platten, auch hier scheiden sich sogar innerhalb der großen Verbände die Geister. Was die einen positiv sehen sehen andere als Unding.

    Ich selbst betrachte die Aufnahme von Lemon, Langhaar oder auch Tricolor nicht als Veränderung in dem Sinne, sondern lediglich als eine Erweiterung innerhalb der Rasse (nicht als eine Genpoolerweiterung, ich weiß nicht, warum das ständig behauptet wird).
    Diese Varianten existieren einfach beim Dalmatiner, es wurde nicht explizit kürzlich etwas von außen hinzugefügt um neue Varianten zu „kreieren“ (im Gegensatz zum LUA Dalmatiner, der tatsächlich aus einer Einkreuzung hervorgegangen ist).

    Ich werde weiterhin sämtliche Varianten des Dalmatiners in der Zucht einschließen, sofern die Gesundheit passt und auch das Wesen, egal ob Schwarz, Braun, Lemon, Tricolor, Kurzhaar, Langhaar, LUA. Ich liebe den Dalmatiner im Gesamten und nicht nur die Varianten, von denen mir gesagt wird, dass ich sie offiziell gut finden und unterstützen darf/soll.

    Ich habe lediglich eine Verantwortung meinen eigenen Hunden, Welpen und meinen Welpenkäufern gegenüber, nicht jedoch einer ganzen Rasse!

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    Langhaardalmatiner

    Ich wurde gefragt wie lange es dauern wird bis es mehr Langhaardalmatiner in Deutschland gibt.

    Das lässt sich leider nicht so einfach beantworten, denn es gibt mehrere Faktoren, die dies beeinflussen.

    In erster Linie werden Menschen benötigt, die die Verbreitung unterstützen. Sei es durch einen weiteren Import von potenziellen Zuchthunden oder eben direkt durch die Zucht mit einem Langhaar oder Langhaarträger. Vor allem die Langhaarträger sind es, die die Basis erweitern können und sollen, daher braucht es Menschen, die auch bereit sind einen Träger aufzunehmen und bei Eignung der Zucht zuzuführen. Je mehr Beteiligung, desto besser, egal ob es um Rüden oder Hündinnen geht.

    Sind dann entsprechend viele Hunde bei Menschen mit Zuchtinteresse platziert, so ist noch die weitere Entwicklung abzuwarten, denn nicht jede hoffnungsvolle Nachzucht eignet sich später auch tatsächlich zur Zucht. Eine gute Gesundheit ist das A und O in der Zucht, egal ob es um Langhaar, LUA oder eine tolle Fleckung geht. Die Bestrebungen um eine möglichst gute Gesundheit sollten immer über optischen Kriterien liegen, denn was nützt einem der schönste Hund, wenn er schon mit 1,5 Jahren nicht mehr laufen kann.

    Im nächsten Schritt ist dann abzuwarten ob es mit mit dem Zuchteinsatz der geeigneten Hunde tatsächlich wie erhofft klappt und ob sich auch hier wieder Welpen für potenzielle weitere Generationen im Wurf befinden.

    Nicht immer klappt alles wie man es sich gewünscht hat, dann heißt es umplanen, neue Wege finden, aber niemals aufgeben.

    Eine große Beteiligung und eine ordentliche Portion Glück begünstigen die Verbreitung von Langhaar.
    Auch, wenn viel mehr Dalmatiner auf das Langhaargen getestet werden würden könnte dies ein Fortschritt sein. Denn wie sich zeigt gibt es das Gen scheinbar auch in deutschen Hunden, nur sieht man es ihnen ohne Gentest in der Regel nicht an.

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    Langhaardalmatiner

    Es erscheint an der Zeit wieder einmal das Thema Langhaardalmatiner aufzugreifen.

    Immer wieder gibt es Züchter, die behaupten, es gäbe keine reinrassigen, langhaarigen Dalmatiner, diese wären angeblich nur Mischlinge.

    Dies ist jedoch nur eine Behauptung, für die bisher keinerlei seriöse Quellen genannt wurden, welche diese Aussage stützen würden.
    Eine Einkreuzung erscheint sehr unwahrscheinlich. Das Langhaargen kommt in vielen Rassen vor, die man sonst als kurzhaarig kennt. Dazu zählen zum Beispiel Rottweiler, Labrador, Corgi, Mops, Französische Bulldogge und eben auch der Dalmatiner. Der Weimaraner dürfte eine bekanntere Rasse in Bezug auf Langhaar sein, hier ist die Langhaarvariante allerdings sogar FCI anerkannt.

    Da es sich bei der Langhaarigkeit um ein rezessives Gen handelt kann es sehr lange unentdeckt in einer Rasse existieren, da es erst in Erscheinung tritt, wenn zwei Anlageträger aufeinandertreffen und es langhaarigen Nachwuchs gibt. Langhaariger Nachwuchs ist somit kein Indiz für Fremdblut.

    Mein Langhaardalmatiner Connor hat einen vollen AKC (American Kennel Club) Stammbaum mit „unlimited registration“ (dies bedeutet, dass seine Nachkommen ebenfalls z.B. AKC Papiere bekommen können, da er zur Zucht freigegeben ist, „limited registration“ berechtigt nicht zur Zucht bzw. sind die Nachkommen dann nicht eintragungsfähig).
    Hunde mit AKC Stammbaum werden auch im VDH anerkannt, zur Zucht zugelassen und damit als reinrassig angesehen.
    Hätte ich einen kurzhaarigen Vollbruder von Connor genommen, hätte dieser tatsächlich als VDH/FCI Deckrüde eingesetzt werden können und würde als reinrassig gelten, während Connor, der exakt die gleiche Abstammung aufweist ein Mischling sein soll? Das ist äußerst unlogisch und erscheint eher nach einem „gebastelten“ Argument.

    Übrigens gibt es sogar im VDH einen Deckrüden, welcher Langhaarträger ist, auch schon Würfe hatte und somit sehr sicher weitere Träger hervorgebracht hat. Wenn das Langhaargen beim Dalmatiner per se als „nicht reinrassig“ betrachtet würde, müsste nach dieser Logik auch der Rüde und seine Nachzucht als Mischlinge gelten, was aber offenbar nicht der Fall ist.

    Nur weil weil eine Variante im Standard nicht zur Zucht anerkannt wird, handelt es sich nicht zwangsläufig um einen Mischling.
    Es stellt sich auch die Frage, warum Langhaar überhaupt im Standard als disqualifizierender Fehler erwähnt wird, wenn die Langhaarigkeit angeblich ja gar nicht in der Rasse vorkommt.

    Langhaarige Dalmatiner gibt es schon wesentlich länger als die LUA (Low Uric Acid) Dalmatiner, die tatsächlich aus einer Einkreuzung entstanden sind und mittlerweile nicht mehr als Mischlinge, sondern als normale Dalmatiner betrachtet werden.

    Laut einer Züchterin wäre es „ein Leichtes“ Connor, oder auch die anderen Langhaardalmatiner, im VDH anerkennen zu lassen wenn sie reinrassig sind, es bedürfe laut ihrer Aussage nur eines Antrages und schon wären sie anerkannt. Wenn es so einfach wäre, einen Langhaardalmatiner im VDH anerkennen zu lassen, wie suggeriert wurde, hätten wir dies bereits durchgeführt. So einfach ist es erfahrungsgemäß aber nicht.
    Diese Züchterin stellte mir auch die Frage, warum die Langhaarvariante denn nicht in der FCI anerkannt wird, wenn diese Variante reinrassig ist.
    Wie in diesem Beitrag aufgezeigt, handelt es sich bei Langhaardalmatinern offensichtlich um reinrassige Dalmatiner. Es stellt sich also eher die Frage, warum diese Variante im Standard explizit ausgeschlossen wird. Eine plausible Begründung warum der Ausschluss im Standard formuliert ist, wurde bislang nicht gegeben.
    Somit ist es verwunderlich, dass sich eine VDH-Züchterin mit einer entsprechenden Frage an mich wendet. Wenn die Züchterin begründen könnte, warum Langhaardalmatiner von der Zucht ausgeschlossen sind, würde sich ihre Frage, warum die Langhaarvariante nicht in der FCI anerkannt wird, ja gar nicht erst stellen.

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    MDR1 Defekt bei Langhaardalmatinern?

    MDR 1 Defekt bei Langhaar-Dalmatinern?

    Bereits seit einigen Wochen wird das Gerücht verbreitet, Langhaar-Dalmatiner wären vom MDR1 Defekt betroffen.
    Gerüchte besitzen zwar als Form der Mitteilung ungesicherter Information einen gewissen Unterhaltungswert und werden durch ihre Nähe zu Klatsch und Tratsch auch gerne weitererzählt, sie tragen jedoch nicht zu einer sachlichen und seriös fundierten Information zu einem Thema bei.

    Wie bei so vielen Gerüchten, handelt es sich auch bei der Behauptung, Langhaar-Dalmatiner seien vom MDR1-Defekt betroffen, um fragwürdige Behauptungen. Dementsprechend wundert es nicht, dass beispielsweise keine Quellen genannt wurden, welche die Behauptung untermauern könnten. Lediglich eine Verlinkung zu einem Wikipedia Artikel über den MDR1-Defekt (https://de.wikipedia.org/wiki/MDR1-Defekt) wurde angegeben. In diesem zitierten Wikipedia-Artikel wird zwar der MDR1-Defekt erklärt, dem Artikel ist jedoch kein Zusammenhang des Defekts mit Dalmatinern im Allgemeinen oder gar mit Langhaar-Dalamtiner im Speziellen zu entnehmen. Dementsprechend können mit dieser Quelle keine Rückschlüsse auf Probleme beim Dalmatiner abgeleitet werden.

    Solche Behauptungen, die ohne fundierte Quellenangaben verbreitet werden, sind stets mit Vorsicht zu betrachten und zu hinterfragen.

    Worum geht es eigentlich beim MDR1-Defekt?

    Beim MDR1-Defekt handelt es sich um eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Wirkstoffen in Medikamenten, wie z.B. Ivermectin, welches in einigen Entwurmungsmitteln enthalten ist. Durch den Defekt können diese Stoffe die Blut-Hirn Schranke überwinden und ins Gehirn eindringen. Dies löst Vergiftungserscheinungen aus und kann schlimmstenfalls tödlich enden. Der MDR1-Defekt kommt bei diversen Hunderassen vor wie z.B. bei Collies, Australian Shepherds, dem Weißen Schweizer Schäferhund oder auch dem Silken Windsprite. Weitere Informationen finden Sie unter anderem hier: http://www.laboklin.de/pdf/de/news/laboklin_aktuell/lab_akt_0912.pdf

    Aktuelle Erkenntnisse

    Der Dalmatiner hat bislang nicht zu den vom MDR1 Defekt betroffenen Rassen gehört. In Auflistungen von Rassen, die mit diesem Defekt belastet sind (beispielsweise https://www.transmit.de/mdr1-defekt/rassen.html), werden Dalmatiner nicht geführt.

    Wir haben uns Anfang des Jahres an das Genetiklabor Laboklin gewandt, um in Erfahrung zu bringen, welche Erkenntnisse es bezüglich des MDR1-Defekts dort gibt. Nach aktuellem Kenntnisstand ist dem Labor kein Zusammenhang zwischen dem MDR1 Defekt und reinrassigen Dalmatinern bekannt.

    Die langhaarigen Dalmatiner gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten und sie sind ebenso reinrasssig wie die kurzhaarigen Rassevertreter. Würde eine MDR-Problematik vorliegen, wäre dies inzwischen vermutlich schon aufgefallen. Außerdem ist der MDR1-Defekt nicht an Langhaarigkeit gekoppelt, sondern tritt unabhängig von der Felllänge auf.
    Die Felllänge oder die genetische Anlage für die Felllänge spielen beim MDR1 Defekt keine Rolle. Auch reinerbig kurzhaarige Dalmatiner (L/L) könnten von dem Defekt betroffen sein. Ein Beispiel für eine kurzhaarige Rasse mit MDR1 Belastung ist z.B. der Kurzhaarcollie.
    Die Annahme, eine Belastung mit dem MDR1 Defekt würde sich ausschließlich auf Langhaar-Dalmatiner oder kurzhaarige Dalmatiner mit Langhaargen beschränken ist somit nicht korrekt.

    Selbstverständlich verlassen wir uns aber nicht auf bloße Spekulationen. Deshalb haben wir unseren Langhaarrüden Connor testen lassen. Wie erwartet ist Connor MDR1 frei (+/+). Auch die langhaarige Importhündin Mazie wurde getestet und sie ist ebenfalls frei (+/+). Die Testergebnisse können bei Interesse gerne eingesehen werden.

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    Vielfalt beim Dalmatiner

    Urheber: Ute Trasak (Trasak Fotodesign)

    Nicht nur weiß/schwarz

    7 verschiedene Varianten des Dalmatiners auf einen Streich! es gibt jedoch auch noch einige mehr.

    Auf dem Foto wie folgt zu sehen (von links nach rechts)
    weiß/schwarz
    weiß/braun mit Kopf-Ohrenplatte
    weiß/schwarz/tan (tricolor)
    weiß/lemon
    weiß/schwarz Langhaar
    weiß/schwarz mit Kopf-Ohrenplatte
    weiß/braun