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Epilepsie
Ein Thema, dass mir aktuell noch mehr Sorgen bereitet als erbliches Nierenversagen ist die, ebenfalls erbliche, idiopathische Epilepsie.Epi gibt es in allen Rassen und Mischlingen, bei einigen seltener, bei anderen häufiger.
In meiner Zucht gab es (soweit ich weiß) bisher noch keinen Epilepsiefall. Dennoch kann ich mich nie ganz in Sicherheit wissen.Insbesondere die Entwicklung in der deutschen Dalmatinerzucht macht mir Bauchschmerzen.Immer häufiger sehe ich Würfe, bei denen Linienzucht auf Epileptiker oder Epivererber gemacht wird und diese in den ersten 5-7 Generationen gerne Mal 4,5 oder sogar 6 Mal vorkommen
Ich befürchte, dass, wenn es so weitergeht, dem Dalmatiner innerhalb der nächsten Jahre eine Epilepsie-Welle drohen könnte.Ich habe den Eindruck, dass allzu sorglos damit umgegangen wird und erst Recht nicht bedacht wird was das für die Zukunft bedeutet.Noch dazu wird viel verschwiegen und nur wenige Epilepsie Fälle werden bekannt gemacht, die Dunkelziffer dürfte um einiges höher sein …Dies macht es noch schwerer risikoarme Verpaarungen zu planen
Epilepsie ist eine furchtbare Krankheit und ich bin dahingehend derzeit verunsichert und etwas entmutigt. Ich habe das Gefühl, dass es immer schwerer und komplizierter wird gesunde Hunde zu züchten.
Hat hier vielleicht sogar jemand einen betroffenen Dalmatiner oder kennt einen?Falls ja wäre ich sehr dankbar für eine Nachricht! -
DCM Ultraschall
Herzens AngelegenheitGestern stand Connors Herzultraschall an.Die gute Nachricht gleich vorweg: Connor ist aktuell DCM frei, es gibt keinen Hinweis auf eine Fehlfunktion oder krankhafte Veränderungen.Der Befund wird in den nächsten Tagen öffentlich auf der Homepage einsehbar sein (genau wie alle anderen Dokumente bisher), denn erzählen könnte man ja viel.Warum wurde Connor untersucht?Rein vorsorglich, einen Verdacht gab es nicht! Und auch keine Testpflicht.Im Bezug auf DCM (Dilatative Cardiomyopathie) sind Rassen wie der Dobermann und deutsche Doggen besonders häufig betroffen.Aber auch beim Dalmatiner treten leider immer wieder vereinzelte Fälle auf, ebenso Fälle von Hunden, die plötzlich und teilweise sehr jung, tot umfallen.Darum habe ich Connor damals bereits vor dem ersten Deckakt schallen lassen.Noch ist DCM kein großes Thema, aber nur wenn sich möglichst viele beteiligen, lässt sich hoffentlich vermeiden, dass es irgendwann eins wird!Insbesondere für Deckrüden finde ich es wichtig, denn sie können Defektgene im Zweifelsfall viel weiter streuen.Aber auch Hündinnen sollten natürlich nicht vernachlässigt werden.Eventuell wird auch Jolie im Spätsommer noch geschallt.Ich habe einen Termin bei einem TA gemacht, welcher dem Collegium Cardiologicum angehört und somit eine offizielle Untersuchung auf DCM machen kann.Zuerst wird eine Auskultation (Abhören) gemacht. Danach kommt der Ultraschall, der ca. 20min dauert und im Liegen durchgeführt wird. Währenddessen läuft auch ein EKG mit.Anschließend werden die Daten ausgewertet und auf dem Befundbogen vermerkt.Mit rund 180-250€ und einem eventuell längeren Anfahrtsweg zu einem entsprechenden TA ist die Untersuchung etwas aufwendiger und kostspieliger.Aber es ist eine Investition zur Gesunderhaltung der Rasse. Und auch für sich selbst hat man natürlich Klarheit.Zusätzlich habe ich direkt noch eine Blutprobe nehmen lassen, welche zu Forschungszwecken an die Uni Bern gesendet wird. Sie kann für unterschiedliche Projekte genutzt werden z.B. für die Forschung zu einem Gentest für DCM oder Epilepsie.Auf jeden Fall freue ich mich sehr über das top Ergebnis!Connors geplanten Dates (nein, keine Langhaarwelpen) steht somit nichts im Wege! -
Deckanfrage für Connor
Vor ca. 1 Woche bekam ich einen Anruf, eine Deckanfrage für Connor.Ich war tatsächlich überrascht, denn das ist kein häufiges Ereignis bei mir.Der Herr sagte, er habe eine Dalmatinerhündin mit VDH Papieren, welche natürlich beidseitig hörend ist und hätte Interesse an Connor.Das klang schonmal recht vielversprechend.Er sagte, dass er aber keine Ausstellungen besuchen will.Kein Problem, Ausstellungen haben auch für mich wenig Bedeutung.Dann kam das Gespräch auf die Untersuchungen. Der Herr sagte er wäre auf der Suche nach einem adäquaten und qualitativ gutem Rüden, da er natürlich gesunde Welpen haben möchte.Sehr löblich dachte ich mir!Doch dann kam ein Satz, der mich enttäuscht und geärgert hat.Er sagte er sähe aber gar nicht ein, die Hündin auf HD etc. untersuchen zu lassen, da sie ja schon 4,5 Jahre wäre und sie nur den einen Wurf wollten. Da wäre ihm das zu viel Aufwand.Auf meine Antwort, dass Connor in diesem Fall nicht in Frage kommt hieß es noch, dass die Hündin ja gesund sei und vom Stammbaum her nichts sein könne …
Ich wiederholte, dass Connor für eine nicht untersuchte Hündin nicht in Frage kommt womit das Gespräch auch zu Ende war.Mir ist klar, dass er einen Deckrüden finden wird, Gesundheit ist ja nicht jedermanns Priorität.Für mich stellt der Wunsch nach möglichst gesunden Welpen und die gleichzeitige rigorose Ablehnung von Untersuchungen einen großen Widerspruch dar.Für andere aber scheinbar nicht.Lieber deckt Connor weniger, aber dafür ausschließlich seriös, denn ich möchte seine Welpen alle in verantwortungsvollen Händen wissen. -
Gewöhnung an verschiedene Untergründe
Ein Hund sollte und muss in der Regel mit einer Vielzahl an Untergründen zurecht kommen und problemlos weiterlaufen.Gras, Pflaster, Asphalt, Waldboden, Holz, Felsen, Fliesen, Teppich, um einige zu nennen.Seit diesem Wurf habe ich für die Welpen Puzzlematten, die verschiedene Untergründe simulieren. Bei uns dabei ist Eis, Steine, Äste, Eicheln, Tannenzapfen, eine genoppte Halbkugel und Welle (für unebene Wege) sowie eine Schildkröte (z.B. für herumliegendes Spielzeug).Die Welpen sind schnurstraks auf und über die Matten spaziert, haben sie genau inspiziert und sich sogar darauf gesetzt und gelegt 🙂
Für bewegliche Untergründe ist mit der Wippe, dem Balanceboard und der Schaukel gesorgt, welche auch alle sehr beliebt sind. Egal ob es wippt, in alle Richtungen schwingt oder sich dreht, alles kein Problem!Die Welpen sind nun im besten Alter angekommen um mehr von der Welt kennenzulernen.Ende der Woche steht auch schon der Auszug bevor und ich denke die Zwerge gut darauf vorbereitet zu haben. -
Kaiserschnitt
Ein Kaiserschnitt ist heutzutage auch bei Haustieren nichts Ungewöhnliches mehr und kann ein lebensrettender bzw. medizinisch notwendiger Eingriff sein.
Z.B. weil bei der Hündin keine Wehen einsetzen oder weil ein Welpe zu groß ist oder falsch liegt und damit den Geburtsweg versperrt.
Jedoch wird meiner Erfahrung nach zu schnell und zu häufig zu einem Kaiserschnitt geraten.
Er hat natürlich auch Nachteile. Die Wunde kann sich entzünden oder die Hündin nimmt möglicherweise die Welpen nicht an. Die Narkose ist für die Neugeborenen auch nicht ohne.Bei uns gab es bisher 1 Kaiserschnitt. „Exclusive Escada“ aus dem E-Wurf wurde so geholt, weil bei Lina nach dem 3. Welpen keine Wehen mehr einsetzten.
Ich ärgere mich jedoch noch heute, dass ich nicht zuerst auf einen Versuch mit Oxytocin bestanden habe. Lina war auch schon erschöpft und zudem war es über 30 Grad warm, da hatte ich Bammel!
Aber alles ging gut, dennoch war es wahrscheinlich unnötig.
Ich musste Maya aber den ganzen Tag anstupsen und bewegen, da ihr Kreislauf sonst schnell absackte. Hätte ich sie einfach liegen lassen wäre sie eventuell an den Narkosenachwirkungen verstorben.Beim G- und H-Wurf wollte der letzte Welpe jeweils nicht herauskommen und in beiden Fällen wurde mir auch hier zur OP geraten.
Diese Male habe ich aber auf mein Gefühl gehört und auf Oxytocin bestanden.
Beim G-Wurf hieß es anhand des Röntgen der Welpe wäre riesig. War er tatsächlich nicht, er wog auch nur 300g.
Keine Minute nach der Spritze war er geboren.Beim H-Wurf hieß es der Welpe hätte eine komplizierte Lage und falls er quer läge könnte es mit Oxy eine Gebärmutterruptur geben. Ich wusste aber, dass er schon mehrfach im Geburtskanal war, daher bestand eher kein Risiko. Er kam tatsächlich etwas mühsam heraus, aber er kam, ohne OP. Das war die schonendere und 1500€ günstigere Variante.
Andernfalls hätte ich auch die anderen Welpen in der Klinik lassen müssen, das wollte ich vermeiden.Schade finde ich auch, dass die Möglichkeit mit Oxytocin gar nicht erst erwähnt wurde!
Insofern geht Jolie glücklicherweise Kaiserschnitt-frei in Rente
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Ich will ja nicht züchten!
Ich bekam vor Kurzem eine Anfrage für einen Lemonrüden. Da die Interessenten auf ihrem Profil nach einem Deckrüden für die schon vorhandene Hündin suchten fragte ich nach, ob der Rüde denn für die Zucht geplant sei.
Man sagte mir, nein, es wäre privat, aber sie würden ihn später schon gern decken lassen.
Hierzu möchte ich anmerken, dass es in dem Sinne kein „privat“ gibt. Jeder der Hunde vermehrt ist ein Züchter, egal ob er einem Verein angehört oder nicht und egal ob es Mischlinge oder Rassehunde sind. Es gibt lediglich die Unterscheidung zwischen hobbymäßig, gewerbsmäßig und gewerblich.
Jeder der Welpen produziert ist gesetzlichen Vorschriften unterworfen wie dem Tierschutzgesetz und Pflichten im Bezug auf Gewährleistung etc. Niemand kann sich diesen Regeln legal entziehen, auch nicht, wenn er sich selbst als „privat“ und nicht als Züchter betrachtet.
Auch wer bestimmte Eigenschaften in Anzeigen oder Verträgen zusichert wie z.B. Zuchttauglichkeit, eine bestimmte Größe oder „kann im Hundesport eingesetzt werden“, der kann in Regress genommen werden, wenn der vereinbarte Zustand doch nicht eintritt.Vielen ist das jedoch gar nicht bewusst, sie denken, dass die Regeln und Gesetze nur für Vereinszüchter gelten und wiegen sich damit in Sicherheit.
Ebenso denken viele Käufer, sie hätten dann einfach Pech, aber dem ist nicht so.Nachdem ich ja auf die Frage der möglichen Zuchtverwendung des Rüden zur Antwort bekam „Nein, es wäre schon privat, aber ich würde ihn Mal decken lassen wollen“, erklärte ich, dass es für mich nicht in Frage kommt einen Hund abzugeben, der dann ohne Nachverfolgung decken soll.
Mir liegt viel daran Lemon beim Dalmatiner zu erhalten und zu verbreiten. Ich gebe auch gerne Welpen an potentielle Neuzüchter ab, denn je mehr sich beteiligen, desto größer die Erfolgsaussichten.
Aber ein gewisses Verantwortungsbewusstsein muss vorhanden sein.Welpen zu produzieren ohne wenigstens die Elterntiere entsprechend auf relevante Krankheiten untersucht zu haben oder sich mit den Verwandtschaftsverhältnissen befasst zu haben ist für mich ein No Go.
Jeder, der mit dem Zuchtgedanken spielt und uns ernsthaft unterstützen möchte ist bei mir herzlich willkommen.
Für Projekte a la „Welpen möchte ich schon Mal haben, aber die Untersuchungen sind mir zu teuer und aufwendig und Papiere brauchen die Welpen nicht“ möchte ich meine Hunde allerdings nicht hergeben.
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Rezessive Gene in der Zucht
Mir wurde kürzlich die Frage gestellt, ob es denn, im Bezug auf die gesundheitlichen Probleme der Dalmatiner, nicht kontraproduktiv wäre auf eine rezessives Eigenschaft wie Langhaar zu selektieren und damit mögliche Risiken zu erhöhen, da im Vergleich zu Kurzhaar auch nicht so viele Zuchttiere zur Verfügung stehen.
Die Frage ist natürlich absolut berechtigt und kann so oder so beantwortet werden.
Auch Braun ist rezessiv und war früher nicht unbedingt oft anzutreffen. Heute ist das kein Thema mehr.
Aus meiner Sicht kommt es eher darauf an, wie man damit umgeht.
Langhaar selbst hat erst einmal keinen negativen Effekt. Für einen langfristigen Erfolg ist es wichtig die Basis mit der Weiterzucht von Trägern Stück für Stück zu erweitern. So stehen mit der Zeit immer mehr potenzielle Kandidaten zur Verfügung. Oberste Priorität sollte immer die Gesundheit haben.Vor einiger Zeit wurde von ein paar Züchtern vorgeschlagen die langhaarigen Dalmatiner als eigene Rasse zu deklarieren um eine FCI „Anerkennung“ zu bekommen.
DAS würde den Hunden tatsächlich schaden und wäre mehr als kontraproduktiv!
Ich bin grundsätzlich gegen jegliche Abspaltungen aus einer Rasse aufgrund von Farbe oder Fellart. Aus einer bereits geschlossenen Population weitere, deutlich verkleinerte Populationen zu machen und diese abgeschottet voneinander zu züchten kann unmöglich im Sinne der Hunde sein. -
Begrenzung von Deckakten
Der übermäßige Einsatz einzelner Deckrüden kann auf eine Population mehrere negative Effekte haben, weshalb es besser ist/wäre die Anzahl der Deckakte pro Rüde auf ein sinnvolles Maß zu begrenzen.
Bei ein paar Rassen gibt es derartige Beschränkungen bereits, beim Dalmatiner ist das bisher leider noch nicht sehr verbreitet.
Immer wieder gibt es sogenannte „Popular Sires“, Deckrüden, welche besonders häufig zum Einsatz kommen und damit eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Nachkommen hervorbringen. Es gibt Rüden die in ihrem Leben 30-50, in einigen Fällen sogar noch mehr Würfe zeugen, den überwiegenden Teil davon innerhalb eines Landes. Zu einigen dieser Poplular Sires gibt es allerdings keine Statistiken, die man öffentlich einsehen kann, vielleicht mit Abischt?
Nachteile, die sich aus dem übermäßigen Einsatz einzelner Rüden ergeben können:
* Versteckt getragene Erkrankungen und andere Defektgene können sehr schnell und weit in der Population verbreitet werden, was eine sinnvolle Bekämpfung sehr schwer bis unmöglich macht. Häufig sind Nachkommen von Popular Sires ebenfalls beliebte Zuchthunde, was die Verbreitung vorantreibt.
* Das indirekte Inzuchtniveau der Rasse steigt immer mehr an, da die Diversität durch die hohe Anzahl von Voll- und Halbgeschwistern abnimmt. Kurz gesagt wird die Population untereinander mit der Zeit immer verwandter.
Eine befreundete Züchterin aus dem Ausland erzählte mir von einem Deckrüden , der dort in seinem Leben sage und schreibe 100 Würfe gezeugt hatte und ein Sohn von ihm war genauso „begehrt“. Es ist nicht schwer sich vorzustellen welche Auswirkungen eine solche Praxis mittel- und langfristig auf eine geschlossene Population hat. Mit Erhalt oder Verbesserung der Rasse hat dies für mich absolut nichts zu tun.Um den negativen Effekten entgegen zu wirken sollte der Einsatz eines jeden Rüden begrenzt werden. Bei uns im Pro Dalmatian e.V. haben wir beispielsweise eine Begrenzung von 15 Deckakten im Leben eines Rüde, wobei die Begrenzung bis zur Vollendung des 6. Lebensjahres 10 Deckakte beträgt. Sollte sich beim Rüden selbst oder bei seiner Nachzucht bis dahin auffällig viel Negatives in Bezug auf Gesundheit oder Wesen zeigen wird er nicht für die weiteren 5 Deckakte zugelassen.
Was bewegt Züchter dazu einen Popular Sire einszusetzen?
Da kann ich leider nur spekulieren. Für manche scheint der Anreiz zu sein, dass der angesehene Züchter xy diesen Rüden einsetzt, für andere ist es die lange Liste an Championtiteln und wieder andere erhoffen sich das Ergebnis ihres eigenen Wurfes besser abschätzen zu können. -
Meine Hunde sind kein Spielzeug.
Meistens bin ich mit allen 3 Hunden gleichzeitig unterwegs und das in 98% der Fälle allein.
Nun passiert es ab und an, dass Menschen einfach auf mich und die Hunde zulaufen und sie anfassen wollen. Egal ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Eltern mit kleinen Kindern, wir hatten schon alles.Connor ist sowas egal, aber Lina empfindet es als Bedrohung und Jolie verunsichert es. Die beiden wollen nicht einfach so angefasst werden und ich möchte nicht, dass sie sich wehren müssen. Bei kleineren Kindern bin ich besonders vorsichtig, denn ich habe es schon mehrfach erlebt, dass ein Kind plötzlich anfängt laut zu kreischen, nur weil der Hund den Kopf gedreht hat oder sie fangen an plötzliche, unberechenbare Bewegungen zu machen. Das mögen weder meine Mädels noch ich.
Als Hundehalter haftet man leider immer. In unserer Gesellschaft ist es so, dass sich ein Hund nicht gegen einen anderen Menschen wehren darf, er muss sich alles gefallen lassen. Der Irrsinn geht sogar so weit, dass ein Einbrecher Anzeige erstatten kann wenn er beim Einbruch von einem dort lebenden Hund gebissen oder verletzt wird.
Wenn nun also jemand direkt auf die Hunde zugeht sage ich laut „Bitte Abstand halten“, was zum Glück bisher dann auch gemacht wurde.
Auch wenn Leute fragen, ob sie die Hunde streicheln können, sage ich (je nach Situation und vorhandener Zeit) mehr Nein als Ja. Dies sorgt immer wieder für sehr verdutzte Blicke und vielleicht auch Unverständnis, aber meine Hunde sind eben kein Spielzeug und kein Streichelzoo!Ich bin für meine Hunde verantwortlich und dafür, dass weder ihnen noch anderen etwas passiert.
Es ist ja generell möglich meine 3 auch als Fremder zu streicheln, aber dafür ist etwas Zeit und Platz nötig, das geht keinesfalls im Vorbeilaufen. -
Wunsch vs. Wirklichkeit
Bevor ich damals anfing zu züchten hatte ich tatsächlich die Vorstellung, ich könnte reihenweise kerngesunde Hunde züchten, wenn ich nur genau genug schauen und selektieren würde. Ich wollte so sehr, dass Menschen einen Hund bekommen könnten, der ihnen, zumindest in gesundheitlicher Hinsicht, keinen Kummer bereiten müsste.
Heute weiß ich, dass das nur Wunschdenken war und ist, denn allen Bemühungen zum Trotz lässt sich leider nicht alles kontrollieren und vorhersagen.Als ich das erste Mal die Nachricht erhielt, dass eine meine Nachzuchten ein gesundheitliches Problem hatte, hat mich das sehr getroffen. Und auch heute noch trifft es mich, egal ob es um eine Allergie geht, um Harngries/-steine oder etwas anderes.
Mir tun die Hunde leid und natürlich auch ihre Besitzer, ich überlege, ob ich etwas hätte anders machen können, ob es sich hätte vermeiden lassen. Die Antwort ist leider immer die Gleiche: Nein, hätte ich nicht, denn jeder Wurf ist nach bestem Wissen und Gewissen geplant.
Zwar ist nicht jede Erkrankung erblich bedingt, aber wenn es einem Zögling schlecht geht spielt das für mich keine Rolle. An jedem einzelnen von ihnen hängt mein Herz, sie bleiben eben immer “meine Welpen” und ich möchte, dass es ihnen gut geht und sie ein schönes Leben führen können.Vor einiger Zeit schrieb mir eine Dame per E-Mail, dass sie sich eventuell für einen Welpen von mir interessierte. Sie schrieb auch, dass sie anfangs durchaus irritiert war, als sie meine Nachkommenseite durchschaute und sah, dass ein paar Hunde keine einwandfreie Gesundheit haben.
Bei der gängigen Praxis, in der kranke Hunde von den Züchtern selten oder gar nicht erwähnt werden kann ich das gut verstehen.
Ein paar Züchter gehen nach außen hin offen mit Problemen um, die meisten jedoch nicht. Dies vermittelt Außenstehenden den Eindruck einer sauberen und heilen Zuchtwelt, die es in diesem Ausmaß jedoch nicht gibt.
Ich könnte auch einfach ein paar tolle Fotos meiner Nachzuchten online stellen, noch den Namen und das Geburtsdatum dazu und den Rest einfach weglassen. Ohne negative und unangenehme Details würde es hübsch aussehen!Mein Wunsch nach möglichst vielen wirklich gesunden Hunden besteht nach wie vor und ich tue mein Bestes dies zu erreichen. Aber die Wirklichkeit sieht so aus, dass ich auch bei bester Auswahl und monatelangen theoretischen Planungen keine 100% gesunden Hunde garantieren kann. Niemand kann das, denn es sind immer noch Lebewesen.
Manche werden sich nun sicher fragen welchen Sinn es dann hat überhaupt zum Züchter zu gehen.
Ein Züchter, der seine Hunde vor dem Zuchteinsatz auf diverse Dinge untersuchen/testen lässt (beim Dalmatiner z.B. das Hörvermögen, Hüfte, idealerweise auch Schultern und Ellbogen) und auch die allgemeine Gesundheit seiner Zuchthunde ehrlich und kritisch betrachtet, bietet den Vorteil, dass das Risiko für gewisse Erkrankungen oder Probleme zumindest minimiert werden kann.
Allerdings gibt es auch Krankheiten oder Defekte, auf die man nicht untersuchen lassen kann, weil es z.B. keinen Gentest dafür gibt. Insofern ist leider utopisch alles Erdenkliche vermeiden zu können, zudem spielen auch der Zufall der Genverteilung und Umwelteinflüsse eine große Rolle, auf die ein Züchter keinen oder nur sehr begrenzten Einfluss hat.