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    Grinsen oder Drohen?

    Da Dalmatiner ja bekannt für ihr Grinsen sind 😁 möchte ich einmal zeigen, was KEIN Grinsen ist.

    Die Fotos zeigen eine deutliche Drohgebärde, die sagt „Wenn du nicht auf Abstand gehst, dann knallt es gleich“

    Typisch für Grinsen: Die Ohren werden in der Regel nach hinten gelegt, die Augen eventuell etwas zugekniffen, der Hund ist von den Bewegungen her locker und entspannt, „wackelt“ eventuell eifrig mit dem ganz Körper.

    Typisch für Drohen: Die Ohren sind nach vorne gerichtet, die Augen sind offen und fixieren, der Hund ist angespannt und starr, eventuell ist ein Knurren zu hören.

    Oft wird ein Grinsen für eine Drohung gehalten, das ist zwar schade, aber verständlich, vor allem für Menschen, denen dies nicht bekannt ist.
    Gefährlich wird es nur, wenn eine Drohung fälschlicherweise für Grinsen gehalten wird.

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    Lemon-Boom

    Im Moment kommt es mir so vor als gäbe es einen regelrechten Lemonboom.

    Ich freue mich wirklich, dass die Farbe immer bekannter und “gesellschaftsfähiger” wird, aber derzeitig habe ich eher das Gefühl, dass sie eine Art “Must Have” wird.

    Ich bekomme unzählige Anfragen bezüglich Lemon. Die meisten lauten so oder so ähnlich:
    “Wie viel verlangst du für einen Lemon?”
    “Ich möchte im April (oder ein anderer Monat) einen Lemon kaufen, hast du da welche?”
    “Oh, erst in 2-4 Jahren, das ist lang. Wo kann ich sonst noch einen kaufen?”

    Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Lemon, Langhaar etc. zu erhalten und zu verbreiten. Vorrangig züchte ich jedoch Dalmatiner, keine Farbe. Mir sind Gesundheit und Wesen am wichtigsten, wenn dann noch ein bisschen Farbe mit ins Spiel kommt, sofern alles passt, ist das lediglich das I-Tüpfelchen.
    Ich hatte einen reinen Lemonwurf und einen gemischten Wurf, das heißt jedoch nicht, dass dies nun immer so ist.

    Meine Zucht hat nicht zum Ziel möglichst viel Lemon zu “produzieren”.
    Auch ist meine Zucht nicht auf eine große Masse an Welpen ausgelegt. Ich weiß, dass es vor allem in anderen Ländern viele Großzüchter mit 4 oder noch mehr Würfen im Jahr gibt. Das ist bei mir nicht der Fall.
    In der Regel habe ich 1 Wurf pro Jahr, in Ausnahmefällen auch mal 2. Mehr nicht, denn ich betreibe meine Zucht als Hobby und ich hätte keine Freude mehr daran, wenn ich auf Masse gehen würde.
    So viel Spaß ein Wurf auch macht, so anstrengend kann er auch sein.

    Wer einen Lemonwelpen von mir haben möchte und es damit wirklich ernst meint muss sich durchaus auf eine längere Wartezeit einstellen.

    Wenn ich sage, dass ich vorerst keine Lemons mehr haben werde, werde ich meist gefragt wo stattdessen einer erworben werden kann.
    Eine zeitlang habe ich diverse Züchter empfohlen, von denen ich weiß, dass sie auch immer mal wieder Lemons haben. Ich bin nun aber dazu übergegangen dies nur noch in wenigen Ausnahmefällen zu tun. Das hat folgende Gründe:

    * Ich möchte nicht massenhaft Menschen weiterleiten, die ich nichtmal ansatzweise kenne. Etliche Anfragen machen zudem absolut keinen seriösen Eindruck.
    * Wem es wirklich ernst ist, der wird sich bestimmt auch die Mühe machen und selbst recherchieren. Früher oder später wird man ganz sicher fündig, es ist eben nur mehr Aufwand.
    * Ich möchte nicht unterstützen, dass sich einige nur wegen der Farbe einen Dalmatiner anschaffen, obwohl die Rasse vielleicht gar nicht passt.

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    Fragen und Antworten zu Connor

    Haart Connor genauso wie die Kurzhaarigen Dalmis?
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    Ja, an der Menge des Fellverlustes merke ich keinen Unterschied zu den Kurhaarigen. Die langen, weichen Haare fliegen allerdings mehr umher und bilden Wollmäuse. Nach meinem Empfinden lassen sie sich aber leichter von Textilien entfernen.
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    Hat er Unterwolle?
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    Ja, er hat eine deutliche Menge an Unterwolle. Im Winter ist er überaus plüschig (wirkt dadurch teilweise auch breiter und massiger als er tatsächlich ist) und im Sommer kämme ich die lose Unterwolle komplett aus, sodass er dann fast ausschließlich nur Deckhaare hat, sein Fell sieht dann auch anders aus als im Winter, auf Fotos lässt sich das jedoch schlecht festhalten.
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    Friert Connor genauso schnell wie kurzhaarige Dalmis?
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    Nein, überhaupt nicht, Connor friert ganz ganz selten einmal, da muss es schon gewaltig kalt sein und er muss länger stehen oder sitzen, ansonsten ist es ihm tendenziell eher zu warm. Im Herbst und Winter fühlt er sich am wohlsten.
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    Sind die Langhaarigen so flauschig wie sie aussehen?
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    Nach meinem Empfinden auf jeden Fall ja Connor wird nicht umsonst von uns oft „Plüschtier“ genannt.
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    Wie bin ich auf den Namen „Connor“ gekommen?
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    Ich wollte einen Namen der amerikanisch klingt, sich gut aussprechen lässt und sich vor allem komplett von den Namen der anderen 3 unterscheidet. Und es sollte ein eindeutig männlicher Name sein.
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    Der wievielte Wurf war Connor?
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    Der wievielte Wurf der Züchterin es war weiß ich nicht, hab ich überhaupt keine Ahnung ehrlich gesagt. Das habe ich nie gefragt.
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    Wie viele Geschwister hat Connor?
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    Es war ein 10er Wurf, somit hat er noch 9 Geschwister.
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    In welcher Stadt wurde er geboren?
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    Connor wurde in Keota, Oklahoma, USA geboren und bis 15 Wochen aufgezogen.
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    Wie viele Nachkommen hat Connor bereits?
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    Aktuell sind es 13, 7 Rüden und 6 Hündinnen.
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    Ist er so stur wie viele kurzhaarige Dalmis?
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    Nein, ich finde Connor überhaupt nicht stur, er ist sehr leichtführig und hat zudem eine wahnsinnig hohe Frusttoleranz.
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    Ist er vom Körperbau sehr gut für einen Dalmatiner?
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    Das kommt drauf an wen man fragt. Die einen werden sagen, er sieht fürchterlich aus, die anderen finden ihn gut, alles eine Frage des Blickwinkels.
    Für mich persönlich ist er Sehr gut, aber nicht vorzüglich. Er könnte etwas mehr Vorbrust und eine weniger abfallende Kruppe haben.
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    Hat er außer der Langhaarigkeit Fehler laut Standard?
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    Nein, er ist beidseitig hörend, hat die „richtige Farbe“, ist vollzahnig, hat keine Blau- oder Birkaugen, keine Platten, einen vollständig pigmentieren Nasenschwamm und Augensaum und ist mit 56cm Schulterhöhe auch nicht zu groß oder zu klein.
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    Würde er auf Ausstellungen gut abschneiden?
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    Das ist schwer zu beantworten, da es von so vielen Faktoren abhängt. Auf Ausstellungen wird nie gänzlich objektiv und nach Schema F gerichtet. Wenn dem so wäre müsste jeder Hund immer gleich gut oder gleich schlecht bewertet werden, egal welcher Richter dort steht.
    Da allerdings die Ansichten und der Geschmack des Richters meines Erachtens nach definitiv in die Bewertung einfließen könnte es bei einem so und beim anderen so sein. Ich habe es schon gesehen, dass ein Hund an einem Tag bei Richter X mit Vorzüglich bewertet wurde und am nächsten Tag bei Richter Y nur mit Gut.
    Tendenziell denke ich jedoch, dass Connor eher schlechter abschneiden würde, allein schon weil mein Name nicht der Richtige ist (ich glaube nicht an die völlig unvoreingenommene Beurteilung)
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    Was hat Connor im Gesamten gekostet?
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    Mit allem drum und dran hat Connor rund 2500€ gekostet. Darin eingeschlossen waren Kaufpreis, zusätzliche 7 Wochen bei der Züchterin, Gesundheitszertifikat, Bringen zum Flughafen, Flugbox, Flugpreis für mich und Connor sowie die Einfuhrabgabe beim Zoll in Deutschland.
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    Stammt Connor aus einem reinen Langhaarwurf oder aus Trägereltern?
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    Connor’s Eltern sind beide kurzhaarig, aber Langhaarträger. In seinem Wurf waren insgesamt 3 Welpen langhaarig und 7 kurzhaarig.
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    Haben Welpen aus Langhaareltern längeres und mehr Fell als Welpen aus Trägerwürfen?
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    Wenn beide Eltern langhaarig sind gibt es ausschließlich langhaarigen Nachwuchs. Die Länge des Fells kann aber individuell sehr schwanken. Auch bei normal kurzhaarigen Dalmis gibt es Unterschiede in der Fellänge.
    Langhaarträger können dichteres Fell haben und vor allem am Schwanz kann sich längeres Fell zeigen, allerdings nicht so lang, wie bei einem richtigen Langhaar. Dies ist aber nicht zwangsläufig immer so.
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    Mit welcher meiner Hündinnen könnte Connor Langhaarwelpen zeugen?
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    Mit keiner von beiden. Mit Lina hatte Connor 2017 einen Wurf, sie ist reinerbig Kurzhaar und seit Herbst 2017 nicht mehr im Zuchteinsatz. Jolie ist ebenfalls reinerbig Kurzhaar. Einen Langhaarwurf wird es in den nächsten paar Jahren noch nicht geben.

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    Eigener Deckrüde

    Wie die Meisten bestimmt wissen ist Connor mein eigener Deckrüde, der aber auch anderen Züchtern zur Verfügung steht.

    Mir ist bekannt, dass ein eigener Deckrüde Gerede verursacht. Sätze wie
    „Ist ja eh klar, dass der eigene Rüde genommen wird“,
    „Wenn man den eigenen Rüden nimmt ist das ja auch viel bequemer als weiter wegfahren zu müssen“ oder
    „Da will sich wohl jemand die Decktaxe sparen“ sind wohl nicht unüblich.
    Übrigens „spart“ man rein gar nichts, wenn man selbst einen Rüden hält, in der Regel kommt dies sogar teurer als Fremdrüden einzusetzen.
    Es sei denn es handelt sich um einen sehr „gefragten“ Rüden, der in seinem Leben 40 oder 50 Würfe produziert (auch das ist wieder ein eigenes, langes Thema)

    Warum sollte ich mir einen Deckrüden halten, wenn ich ihn nicht auch in meiner eigenen Zucht einsetzen möchte?
    (Ob es klappt hängt natürlich von der Entwicklung ab, wenn man einen Welpen kauft und ist damit ein anderes Thema.)
    Nur damit andere kein dummes Zeug reden? Oder meinen wieder etwas Neues gefunden zu haben, das man schlecht reden kann?
    Oder rein in der Hoffnung, dass andere Interesse an meinem Rüden haben könnten? Etwas anderes ist es natürlich bei Rüdenhaltern, die nicht selbst züchten.

    Connor hatte bisher erst einen Wurf bei mir (E-Wurf), der G-Wurf wird sein 2. Wurf sein und eventuell wird es in Zukunft auch nochmal 2 Würfe mit ihm geben, je nachdem wie es sich mit meiner Zucht entwickelt.
    Der H-Wurf ist beispielsweise wieder mit einem Fremdrüden geplant.

    Anders sieht die Sache für mich allerdings aus, wenn wirklich ausschließlich der eigene Rüde eingesetzt wird und zig Wurfwiederholungen gemacht werden. Das stellt für mich nicht unbedingt eine sinnvolle Zucht dar, die einen weiterbringt. 30 oder 40 Hunde mit exakt der gleichen Abstammung bringen der Population keinen Vorteil.
    Dennoch muss im Endeffekt jeder für sich entscheiden was er möchte und wie er vorgeht.

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    Fütterung

    Ich werde häufiger gefragt, wie ich meine Hunde ernähre und was ich bezüglich der Fütterung empfehle.

    Meine erwachsenen Hunde werden 2mal täglich gefüttert, morgens und abends, Welpen in Aufzucht je nach Alter 3-4mal täglich.

    Lina, Jolie und Connor bekommen hauptsächlich ein kaltgepresstes Trockenfutter (damit keine Werbung unterstellt werden kann nenne ich die Marke nur per PN), aber sie werden auch mal roh gefüttert oder bekommen eine Dose. Und regelmäßig gibt es auch Essensreste von uns in den Napf, sogar einen Hamburger vom Fastfoodladen gibt es ab und an mal zur Belohnung. Dank der Hunde wandern so gut wie keine verwertbaren Lebensmittel in den Müll.Warum sollten nicht auch Hunde mal „Junkfood“ fressen dürfen? Auch sie leben nur einmal.

    Meine Welpen werden sehr vielseitig ernährt um sie auf das weitere Leben vorzubereiten. Sobald sie feste Nahrung bekommen geht es los mit Hackfleisch und Welpenmilch, dann kommt Stück für Stück immer mehr dazu. Später gibt es Rind, Huhn, Pute, Ente, Fisch, Innereien, Knorpel, Knochen, dazu verschiedene Obst- und Gemüsepürees, Joghurt, Quark, Käse, Kartoffeln, Nudel, Reis oder auch mal Haferflocken. Und natürlich auch Öle und Fette.

    Sobald das Gebiss kräftig genug ist gibt es auch Trockenfutter (abwechselnd 2-3 verschiedene Sorten) und ab 6 Wochen auch Dosenfutter (auch hier nutzen wir 2-3 verschiedene Marken). So gibt es z.B. über den Tag verteilt 1 Frischfuttermahlzeit, 1 Dosenfuttermahlzeit und zweimal Trockenfutter.
    Der kleine Hundeorganismus soll sich an vieles gewöhnen und nicht nur auf eine einzige Art der Fütterung einstellen. Ich möchte mit dieser Methode Welpen aufziehen, die später hoffentlich keine Mäkler sind und alles Mögliche gut vertragen (natürlich ist aber nicht gesagt, dass das zu 100% funktioniert).

    Es gibt Züchter, die ihre Welpen ausschließlich mit BARF aufziehen und möchten, dass auch alle Welpenkäufer den Hund zuhause weiter Barfen.
    Ich schreibe nicht vor, wie der Hund später gefüttert werden soll. Ich gebe gerne Empfehlungen oder Ratschläge, aber der Rest bei den neuen Familien überlassen, denn auch ich selbst lasse mir nicht vorschreiben wie ich meine Hunde zu ernähren oder zu impfen habe, das entscheide ich selbst.

    Zudem bin ich der Meinung, dass nicht jede Art der Ernährung für jeden Hund passt. Genauso wenig wie es DAS Trockenfutter für Dalmatiner im Allgemeinen gibt. Jeder Hund entwickelt sich anders und hat andere Bedürfnisse.

    Und mal ehrlich: Wie viele Menschen, die eine regelrechte Wissenschaft aus der Ernährung ihrer Hunde machen, machen dies auch bei sich selbst?
    Natürlich ist die Ernährung sehr wichtig, aber wie bei Vielem kann man es auch hier übertreiben.

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    Sind Dalmatiner Familienhunde?

    Sind Dalmatiner Familienhunde?

    Häufiger hört man, dass Dalmatiner sich nicht als Familienhunde eignen.
    Man muss sich die Frage stellen was ist denn eigentlich ein „Familienhund“?

    Jede Familie ist anders und hat andere Ansprüche und Erwartungen an einen Hund.
    In die eine Familie passt ein Dalmatiner eventuell überhaupt nicht, während er in eine andere hervorragend hineinpasst.

    Grundsätzlich ist ein Welpe wesentlich leichter zu integrieren als ein bereits erwachsener Hund, dies dürfte aber auf so ziemlich jede Rasse zutreffen.
    Jedoch passt nicht zwangsläufig jeder Welpe zu jeder Familie, dies kann ich aus Erfahrung sagen.

    Ein guter Züchter sollte seine Welpen ab einem gewissen Alter bereits grob einschätzen können und sehr genau beobachten wie die Welpen sich bei Besuchern verhalten. Gibt es kleinere Kinder in der Familie, so ist es durchaus ratsam diese zum Besuch mitzunehmen um die Reaktion der Welpen zu sehen.

    So hatte ich zum Beispiel in meinem A-Wurf den Fall, dass eine Mutter mit ihren 2 Kindern zu Besuch war. Auf einmal fing eines der Kinder laut zu weinen an und einer der Welpen ist sofort ängstlich in die nächste Ecke gelaufen. Ein anderer dagegen ist völlig entspannt liegen geblieben und hat nicht einmal den Kopf gehoben, er war der Richtige.

    In einem anderen Fall war eine Hündin ausgesucht, jedoch zeigte sich bei den Besuchen, dass sie so gar kein Interesse an „ihrer“ Familie hatte. Als dann eine andere Familie mit 2 Kindern zu Besuch kam war sie sofort Feuer und Flamme und wollte gar nicht mehr von ihnen weg.

    Die beiden Beispiele zeigen, dass es wichtig ist die Interaktion zu beobachten und die Reaktionen richtig zu beurteilen, damit zusammenfindet wer zusammenpasst.

    Man kann also keinesfalls sagen, dass sich Dalmatiner nicht als Familienhund eignen. Vielmehr kommt es auf den Charakter des Hundes und die Ansprüche der Familie an. Dalmatiner sind allgemein sehr anpassungsfähige Hunde, aufgrunddessen sie auch zu sehr unterschiedlichen Lebensstilen passen können.

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    Langhaardalmatiner

    Es erscheint an der Zeit wieder einmal das Thema Langhaardalmatiner aufzugreifen.

    Immer wieder gibt es Züchter, die behaupten, es gäbe keine reinrassigen, langhaarigen Dalmatiner, diese wären angeblich nur Mischlinge.

    Dies ist jedoch nur eine Behauptung, für die bisher keinerlei seriöse Quellen genannt wurden, welche diese Aussage stützen würden.
    Eine Einkreuzung erscheint sehr unwahrscheinlich. Das Langhaargen kommt in vielen Rassen vor, die man sonst als kurzhaarig kennt. Dazu zählen zum Beispiel Rottweiler, Labrador, Corgi, Mops, Französische Bulldogge und eben auch der Dalmatiner. Der Weimaraner dürfte eine bekanntere Rasse in Bezug auf Langhaar sein, hier ist die Langhaarvariante allerdings sogar FCI anerkannt.

    Da es sich bei der Langhaarigkeit um ein rezessives Gen handelt kann es sehr lange unentdeckt in einer Rasse existieren, da es erst in Erscheinung tritt, wenn zwei Anlageträger aufeinandertreffen und es langhaarigen Nachwuchs gibt. Langhaariger Nachwuchs ist somit kein Indiz für Fremdblut.

    Mein Langhaardalmatiner Connor hat einen vollen AKC (American Kennel Club) Stammbaum mit „unlimited registration“ (dies bedeutet, dass seine Nachkommen ebenfalls z.B. AKC Papiere bekommen können, da er zur Zucht freigegeben ist, „limited registration“ berechtigt nicht zur Zucht bzw. sind die Nachkommen dann nicht eintragungsfähig).
    Hunde mit AKC Stammbaum werden auch im VDH anerkannt, zur Zucht zugelassen und damit als reinrassig angesehen.
    Hätte ich einen kurzhaarigen Vollbruder von Connor genommen, hätte dieser tatsächlich als VDH/FCI Deckrüde eingesetzt werden können und würde als reinrassig gelten, während Connor, der exakt die gleiche Abstammung aufweist ein Mischling sein soll? Das ist äußerst unlogisch und erscheint eher nach einem „gebastelten“ Argument.

    Übrigens gibt es sogar im VDH einen Deckrüden, welcher Langhaarträger ist, auch schon Würfe hatte und somit sehr sicher weitere Träger hervorgebracht hat. Wenn das Langhaargen beim Dalmatiner per se als „nicht reinrassig“ betrachtet würde, müsste nach dieser Logik auch der Rüde und seine Nachzucht als Mischlinge gelten, was aber offenbar nicht der Fall ist.

    Nur weil weil eine Variante im Standard nicht zur Zucht anerkannt wird, handelt es sich nicht zwangsläufig um einen Mischling.
    Es stellt sich auch die Frage, warum Langhaar überhaupt im Standard als disqualifizierender Fehler erwähnt wird, wenn die Langhaarigkeit angeblich ja gar nicht in der Rasse vorkommt.

    Langhaarige Dalmatiner gibt es schon wesentlich länger als die LUA (Low Uric Acid) Dalmatiner, die tatsächlich aus einer Einkreuzung entstanden sind und mittlerweile nicht mehr als Mischlinge, sondern als normale Dalmatiner betrachtet werden.

    Laut einer Züchterin wäre es „ein Leichtes“ Connor, oder auch die anderen Langhaardalmatiner, im VDH anerkennen zu lassen wenn sie reinrassig sind, es bedürfe laut ihrer Aussage nur eines Antrages und schon wären sie anerkannt. Wenn es so einfach wäre, einen Langhaardalmatiner im VDH anerkennen zu lassen, wie suggeriert wurde, hätten wir dies bereits durchgeführt. So einfach ist es erfahrungsgemäß aber nicht.
    Diese Züchterin stellte mir auch die Frage, warum die Langhaarvariante denn nicht in der FCI anerkannt wird, wenn diese Variante reinrassig ist.
    Wie in diesem Beitrag aufgezeigt, handelt es sich bei Langhaardalmatinern offensichtlich um reinrassige Dalmatiner. Es stellt sich also eher die Frage, warum diese Variante im Standard explizit ausgeschlossen wird. Eine plausible Begründung warum der Ausschluss im Standard formuliert ist, wurde bislang nicht gegeben.
    Somit ist es verwunderlich, dass sich eine VDH-Züchterin mit einer entsprechenden Frage an mich wendet. Wenn die Züchterin begründen könnte, warum Langhaardalmatiner von der Zucht ausgeschlossen sind, würde sich ihre Frage, warum die Langhaarvariante nicht in der FCI anerkannt wird, ja gar nicht erst stellen.

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    Verbannung von LUA Dalmatinern in Kroatien

    Reinrassigkeitswahn!

    Ich liebe Dalmatiner und vor allem liebe ich gesunde Dalmatiner!
    Ich bin kein Freund von absichtlichen „Mischlingszuchten“, die teilweise nur den Zweck haben nett klingende Welpen zu produzieren.

    ABER ich bin absolut dafür wohldurchdachte Einkreuzungen in eine Rasse vorzunehmen um beispielsweise die Gesundheit langfristig wieder deutlich zu verbessern, zu erhalten oder den Genpool aufzufrischen.
    Hierzu gehört für mich auch das Projekt der Lua Dalmatiner. Durch eine Einkreuzung mit einem Pointer entstand Anfang der 1970er der Lua Dalmatiner. Lua steht für Low Uric Acid und bedeutet in der Praxis, dass diese Dalmis einen normalen statt erhöhten Harnsäurespiegel aufweisen und somit kein erhöhtes Risiko für die Bildung von Harnsteinen haben.
    Es geht also ganz klar um die Verbesserung der Gesundheit einer gesamten Rasse, was immer das oberste Ziel sein sollte.

    Nun wollen Kroatien und Bulgarien Lua Dalmatiner von der Zucht ausschließen, weil die Clubs beider Länder diese Hunde als nicht reinrassig ansehen. Es ist schon tragisch, wenn man bedenkt wie verschwindend gering der Pointeranteil heutzutage noch ist.
    Absolute Reinrassigkeit (und von Mischlingen kann man nach so vielen Generationen längst nicht mehr sprechen) vor Gesundheit? Was hat das mit Liebe zur Rasse zur tun?

    Unser nächster Dalmi wird auf jeden Fall auch ein LUA sein, das steht schon länger fest und ich freue mich drauf

    Der angehängte Artikel ist in Englisch geschrieben.

    https://pedigreedogsexposed.blogspot.com/…/crazy-in-croatia…

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    Unterwolle beim Dalmatiner

    Haben Dalmatiner Unterwolle?

    Überall heißt es, Dalmatiner hätten keine Unterwolle. Auf den größten Teil scheint dies auch zuzutreffen, jedoch gibt es auch Ausnahmen.

    Wir haben 4 Dalmatiner zuhause, 2 von ihnen haben Unterwolle, die anderen beiden nicht. Picco und Lina sind gänzlich frei von Wolle, sie haben lediglich das härtere, pieksige Deckhaar. Connor (langhaarig) und Jolie (kurzhaarig) dagegen habe beide Unterwolle. Es handelt sich dabei um ganz weiche, feine Haare, die sich deutlich vom Deckhaar unterscheiden.

    Jolie neigt auch merklich weniger zum Frieren im Winter als Picco und Lina. Unser Plüschmann ist eh außen vor, ihm ist es tendenziell eher immer zu warm als zu kalt.

    Anbei Fotos von der „Wolle“. Das erste Bild zeigt das Unterfell von Connor (links) und Jolie (rechts). Die anderen beiden Bilder sind noch einmal Nahaufnahmen der beiden Büschel.

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    Info: Zucht mit Lemon

    Momentan tauchen in Deutschland ein paar „Züchter“ auf, die ebenfalls mit Lemon züchten. Die Elterntiere weisen meines Wissens nach jedoch keine Gesundheitsuntersuchungen auf (z.B. Untersuchung auf HD, ED oder OCD) und auch die Welpen werden nach aktuellem Wissenstand nicht AEP untersucht.

    Ich bin ein sehr großer Fan der Lemons, aber ich wünsche mir, dass Würfe mit mehr Verantwortungsbewusstsein gezüchtet werden. Natürlich kosten entsprechende Untersuchungen einiges an Geld, aber jeder, der absichtlich Welpen in die Welt setzt, sollte Sorge dafür tragen, dass Diese einen möglichst unbeschwerten Start und später ein möglichst unbeschwertes Leben führen können.
    Selbstverständlich sind gesunde Eltern kein Garant für gesunde Nachkommen, dennoch lassen sich einige Risiken mittels Untersuchungen und entsprechend passender Verpaarung minimieren. Zum Beispiel bedeuten zwei HD freie Elterntiere nicht, dass die Nachkommen ebenfalls HD frei sein werden, aber das Risiko für schwer hüftkranke Hunde ist eher gering. Werden dagegen unwissentlich (weil nicht untersucht) zwei Hunde mit HD C verpaart, ist das Risiko, dass die Nackommen ebenfalls Hüften mit HD C oder sogar noch schlechter haben, stark erhöht.

    Auch die AEP der Elterntiere und Welpen ist immer wieder ein Knackpunkt. Viele „Züchter“ sehen nicht ein den Wurf audiometrisch testen zu lassen und reden sich mit fadenscheinigen Argumenten heraus.
    Es kommen Aussagen wie „Wir würden taube Welpen genauso sehr lieben.“ Es geht jedoch bei der AEP nicht darum, ob man einen tauben Welpen genauso liebt wie einen Hörenden, sondern dass die Welpenkäufer wissen woran sie sind. Wer nicht weiß, dass er einen einseitig hörenden oder tauben Hund gekauft hat, der hat im Voraus keine Möglichkeit sich darauf einzustellen. Leider kommt es immer wieder einmal vor, dass Welpen aus diesem Grund wieder abgegeben werden, weil sich die Besitzer der Aufgabe nicht gewachsen sehen. Eine AEP hätte dies womöglich verhindern können.
    Außerdem gibt die AEP des Wurfes natürlich auch darüber Aufschluss, wie gut eine Verpaarung im Bezug auf das Hörvermögen harmoniert (ohne den Zufall zu berücksichtigen).

    Ich kann nur an alle Interessenten appellieren: Fragt immer nach den Untersuchungen der Elterntiere und Welpen und lasst euch bestenfalls auch die Nachweise zeigen, denn behauptet werden kann ja viel.